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Fußgängerzone Maxstraße: Bußgeld bei Verstoß für Autofahrer

Augsburg

Ab jetzt zahlen Autofahrer bei Verstößen in der autofreien Maxstraße

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    Unbekannte beschmierten in der Dominikanergasse falsch geparkte Autos.
    Unbekannte beschmierten in der Dominikanergasse falsch geparkte Autos. Foto: Peter Fastl

    Die nördliche Maximilianstraße entwickelte sich am Sonntag zum Magneten für Passanten und Passantinnen in der Innenstadt: Am Nachmittag waren die Tische der Außengastronomie, aber auch die neuen Sitzbänke in der versuchsweisen Fußgängerzone gut gefüllt. Manche Passantinnen und Passanten spazierten demonstrativ auf der Hauptachse der Fahrbahn, die für den öffentlichen Nahverkehr und für Radelnde nach wie vor freigegeben ist, für Autos aber inzwischen großteils gesperrt ist.

    Nachdem die Stadt in den ersten Tagen der neuen Regelung seit 1. Mai ein Auge zudrückte, wird es für Autofahrer, die sich nicht an die neuen Regeln halten, teuer. Zunächst habe der städtische Ordnungsdienst bei Verstößen nur informiert, sagte Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU). Nun würden auch Bußgelder verhängt.

    Autofreie Maxstraße in Augsburg: Ausnahmegenehmigung für Anlieger

    Das unberechtigte Befahren der Fußgängerzone wird nach Angaben der Stadt mit 50 Euro verwarnt, unberechtigtes Parken kostet 55 Euro. Wer in die Fußgängerzone fahren darf, etwa Hotelgäste, muss immer Schrittgeschwindigkeit einhalten. Das Bußgeld bei Geschwindigkeitsübertretungen ist gestaffelt und beginnt bei 30 Euro für Verstöße bis zehn Kilometer pro Stunde. „Massivere Verstöße können zu Punkten im Fahreignungsregister oder auch Fahrverboten führen“, so der Ordnungsreferent. Lieferverkehr ist zu bestimmten Zeiten zulässig, Anlieger können zudem eine Ausnahmegenehmigung bei der Stadt beantragen.

    Zuletzt wurden in der Dominikanergasse, die auch zum Fußgängerzonen-Versuchsgebiet gehört, mehrere Autos beschmiert. Unter anderem fand sich der Schriftzug "Dummparker" auf der Windschutzscheibe von Fahrzeugen, die unerlaubt im Fußgängerzonenbereich geparkt waren. Zum Teil handelte es sich um Anwohnerinnen und Anwohner mit Parkausweis. Im Bereich des Verkehrsversuchs fielen auch Anwohnerstellplätze auf der Straße weg – neun in der Dominikanergasse, rund 40 in der Maximilianstraße. 

    Kritik an Verkehrsversuch Maxstraße: "Vergleichsweise visionsfrei und konzeptarm"

    Nach der Kritik von Geschäftsleuten gibt es nun auch Gegenwind von Anwohnenden. Die Parksituation sei inzwischen völlig unzumutbar geworden, klagt Juliane Stiegele, die in dem Bereich wohnt. Von der Stadt habe sie sich im Vorfeld nicht groß gehört gefühlt, auch wenn Bürgerpartizipation speziell von den Grünen hochgehalten werde. "Mit den jetzigen Maßnahmen werden auch noch die relativ wenigen Leute vergrault, die bisher im Zentrum der Innenstadt durchgehalten haben", so Stiegele. Denn faktisch sei der Maxstraßen-Versuch ein Projekt, das der dortigen Gastronomie zugutekommt. "Je weiter sich die

    Die Stadtregierung müsse grundsätzlich entscheiden, wie sie Interessen von Anwohnenden, Gastronomie und Handel gewichtet. "Mir scheint das gesamte Projekt ,Autofreie Maxstraße’ vergleichsweise visionsfrei und konzeptarm", so Stiegele. Tischtennisplatte, Schachspiel und Pflanzkübel seien alles mittelmäßige Gestaltungselemente, die der Bedeutung der Maximilianstraße kaum gerecht würden. Um Kultur gehe es ohnehin nur am Rande. "Hauptsache, man kriegt die Straße voll." Sie frage sich im Übrigen auch, nach welchen Kriterien der Verkehrsversuch nach einem Jahr ausgewertet werde. Vermutlich werde die "Lobby der Gastronomen" dominieren. "Für mich als Bewohnerin sinkt die Lebensqualität in dieser Stadt gerade beträchtlich ab. Immer mehr von inhaltlich immer Dünnerem." 

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