Das Hotel Maximilian's (vormals Drei Mohren) war schon immer eines der qualitativ hochwertigsten Hotels der Stadt. Jetzt hat Direktor Theodor Gandenheimer diese Einordnung auch schriftlich. Sein Haus ist vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in die Kategorie "Fünf Sterne Superior" eingruppiert worden. Es ist die höchste Stufe, die man in Deutschland erreichen kann. Nur elf weitere Hotels in Bayern und 73 in ganz
Wer diese Kategorie erreichen will, muss seinen Gästen einiges bieten. Konkret festgelegt sind die Kriterien in einem Katalog des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga). Dazu gehören unter anderem ein Schuhputz-, Wäsche- und Nähservice sowie ein Speisenangebot rund um die Uhr. Im Kleiderschrank auf dem Zimmer müssen zudem drei verschiedene Kleiderbügel hängen - darunter ein Hosenspanner und ein Seidenbügel. Auch ein Shuttleservice gehört zu den Mindestkriterien eines Fünf-Sterne-Hotels. Ebenso wie der Turndown-Service. Hier bereiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Zimmer alles für die Nacht vor, schütteln die Kissen noch einmal auf und legen die Nachtwäsche bereit.
Auszeichnung für Maximilian's: Nicht jedes Hotel legt Wert auf Sterne
In Deutschland darf nur der Dehoga offiziell Hotelsterne vergeben. Das macht Hotels auch gut miteinander vergleichbar. Nur bei Ferienwohnungen und Privatzimmern ist es anders. Hier werden die Sterne vom Deutschen Tourismusverband vergeben.
Dass Hotelsterne aber nicht für jedes Haus das wichtigste sind, weiß Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck: "Manche Hotels lassen sich bewusst nicht klassifizieren, weil für Sie die Bewertung der Gäste, die diese beispielsweise auf Onlineportalen hinterlassen, mehr wert sind", erzählt er. Einige Häuser entscheiden sich auch bewusst für weniger Sterne, als sie für ihr Angebot erhalten könnten. Das hat einen Grund: "Sie wollen Geschäftskunden nicht abschrecken, die wiederum Vorgaben der Unternehmen haben, welche Hotelkategorie gebucht werden kann und welche nicht", weiß Beck. Für viele sei die Sterne-Auszeichnung daher mehr eine strategische Entscheidung.
So auch beim Hotel Maximilian's. Bislang hatte das Hotel auf eine Sterneklassifizierung verzichtet. Mit dem Ausstieg aus der Steigenberger-Gruppe 2020 und mit steigendem Wettbewerb kam nun aber die Kehrtwende: "Wir wollen mit der Klassifizierung ein Zeichen setzen im Wettbewerb und uns hier klar als Hotel der Luxusklasse positionieren", sagt Direktor Theodor Gandenheimer. Die fünf Sterne wurden daher vor gut einem Jahr als Ziel ausgegeben, der Zusatz Superior war die Kür. Diesen erhält man, wenn die Tester der Dehoga mehr Punkte vergeben, als man für den Erhalt der Sternekategorie eigentlich braucht.
Fünf-Sterne-Klassifizierung kostet Maximilian's auch Geld
Dass das Maximilian's nun offiziell als Luxushotel gilt - eine Sterneküche hatte es mit dem Satory bereits - ist auch mit Kosten verbunden. Neben jenen für die Klassifizierung selbst, rechnet Theodor Gandenheimer mit einem Mehraufwand im unteren sechsstelligen Bereich pro Jahr. "Viele Services, die wir nun bieten, erfordern unter anderem einen hohen Personalaufwand", sagt er. Demnächst soll es auch an allen Tagen der Woche einen Doorman geben, also einen Mitarbeiter, der Gäste im Eingangsbereich begrüßt und verabschiedet.
Augsburgs Tourismusdirektor Götz Beck freut sich, dass sich in der Augsburger Hotel-Landschaft einiges bewegt. Mit den vielen Neueröffnungen von Beherbergungsbetrieben habe man nun eine gute Hotelstruktur und Angebote in unterschiedlichen Qualitäts- und Preissegmenten. Neben Luxushäusern wie dem Maximilian's gibt es mit dem Dorint-Hotel im Hotelturm auch ein Vier-Sterne-Superior-Haus. Mit dem Leonardo, das demnächst an der Wertachbrücke eröffnet, kommt voraussichtlich ein Vier-Sterne-Haus dazu. Hier gibt es noch keine offizielle Klassifizierung. Das Ninety Nine Hotel im Innovationspark hat offiziell keine Klassifizierung, gruppiert sich aber selbst bei drei Sternen ein. Dazu kommen weitere Angebote für unterschiedliche Ansprüche. "Jetzt können wir im Kongress- und Tagunsgwesen noch mehr Akzente setzen, weil wir die Hotelkapazitäten haben", so Beck. Während es früher schwierig gewesen sei, zwei Großveranstaltungen parallel nach Augsburg zu holen, sei das nun kein Problem mehr. Das seien gute Aussichten für einen Neustart der Branche nach Corona.