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Mann stirbt nach Vorfall: Polizei setzt Belohnung für Hinweise aus
![Die Augsburger Kripo sucht mit einem Phantombild nach einem Audi-Fahrer – ermittelt wird wegen Totschlags. Die Augsburger Kripo sucht mit einem Phantombild nach einem Audi-Fahrer – ermittelt wird wegen Totschlags.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
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Ein Mann wurde bei einem Vorfall in Augsburg schwer verletzt und lag im künstlichen Koma. Nun starb er in der Klinik. Die Polizei sucht weiter intensiv einen Audi-Fahrer.
Zuletzt schien der Mann auf dem Weg der Besserung. Am 25. März, einem Montag, war ein 34-Jährige lebensgefährlich verletzt worden. Er lag wochenlang im künstlichen Koma, im Mai hieß es aber, er sei erwacht und könne sich wieder artikulieren. Doch nun ist der Mann am vergangenen Freitag gestorben, wie die Polizei berichtet. Die Ermittler der Kripo in Augsburg suchen weiterhin fieberhaft nach dem anderen Beteiligten des Vorfalls im März, einem bislang unbekannten Audi-Fahrer. Inzwischen ermittelt die Polizei wegen vollendeten Totschlags gegen ihn – und hat für Hinweise aus der Bevölkerung eine Belohnung ausgesetzt.
Wie berichtet, soll es an dem Tag Ende März zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Unbekannten und dem 34-Jährigen gekommen sein. Hierbei stieg der 34-Jährige den Erkenntnissen der Ermittler zufolge an der Kreuzung Leitershofer Straße und Treustraße aus seinem Auto und auf die Motorhaube des Autos des Unbekannten. Daraufhin soll dieser Fahrer Gas gegeben haben und mit erhöhter Geschwindigkeit davongerast sein. Der 34-Jährige stürzte von der Motorhaube und verletzte sich schwer. Da der andere Fahrer im Auto in Richtung Innenstadt geflohen war, leitete die Polizei eine Fahndung ein, die allerdings erfolglos blieb.
Polizei in Augsburg überprüfte bislang knapp 400 Fahrzeuge
Der 34-Jährige wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand war kritisch; auf zwischenzeitliche Anfragen blieb die Polizei stets bei der Auskunft, der Mann sei in einem lebensbedrohlichen Zustand. Währenddessen suchten die Ermittler nach dem unbekannten Täter, bislang ohne Erfolg. Bei ihm soll es sich um einen Mann gehandelt haben, der an dem Tag mit einem dunkelfarbigen Audi unterwegs war, offenbar ein Fahrzeug der Baureihe A4 oder A6 Avant, also ein Kombi, mit Augsburger Kennzeichen. Der Verdächtige soll nach Angaben der Polizei optisch ein mitteleuropäischer Typ und schlank sein, ist demnach etwa 40 bis 65 Jahre alt, 1,75 bis 1,85 Meter groß, trug keinen Bart, keine Brille und graue, nach hinten gekämmte Haare. Zeugenaussagen zufolge sprach der Mann Deutsch.
Um den Fall zu klären, hat die Polizei bei der Kripo eine eigene Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen. Die Beamten haben zwischenzeitlich über 400 Fahrzeuge und Halter überprüft und sind mehrfach an die Öffentlichkeit gegangen, auch mit einem Phantombild. Es seien „bislang einige Hinweise aus der Bevölkerung“ eingegangen, heißt es von der Polizei. Diese würden intensiv überprüft. Eine entscheidende Spur war allerdings offenbar bislang nicht darunter. Darum bitten die Ermittler weiterhin um Angaben von Zeugen, die sich bislang möglicherweise noch nicht gemeldet haben. Für „entscheidende Hinweise, die zu einer Festnahme des Täters führen“, sei vom Landeskriminalamt eine Auslobung von 5000 Euro ausgesetzt, heißt es von der Polizei.
Viele Details zu dem Vorfall aus dem März sind noch unklar. Die Beamten haben ein Fahndungsplakat veröffentlicht, auf dem auch die Tat beschrieben wird. Darin heißt es, wie bereits in früheren Mitteilungen, der 34-Jährige habe auf der Motorhaube des Audi gesessen. Dass die Polizei wegen Totschlags ermittelt, bedeutet, dass sie nach derzeitigem Stand davon überzeugt ist, dass der gesuchte Verdächtige mindestens billigend in Kauf nahm, den 34-Jährigen zu töten.
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Es ist immer wieder verwunderlich für mich, wie manche aufgrund einiger Zeilen in der Zeitung, die Situation messerscharf einschätzen können. Die Ermittlungsbehörden wären sicherlich froh wenn sie auf diesen Erkenntisschatz zurückgreifen könnten. :)
Ich finde es nicht nachvollziehbar, dass Polizei und Staatsanwaltschaft von Totschlag ausgehen. Das scheint mir den bekannten Umständen nach nicht angemessen.
Sicher war das Verhalten des Audifahrers extrem falsch. Jedoch nachvollziehbar eine unüberlegte Reaktion. Als ob man in einer solchen darüber nachdenken würde, was bei der Aktion passieren kann und ob man den Tod des Störers in Kauf zu nehmen bereit sei.
Für mich ist das völlig wirklichkeitsfremd. Und es ist hinderlich den Unfallbeteiligen und Verursacher zu finden. Denn beim Vorwurf einer Körperverletzung (jetzt mit Todesfolge) und Unfallflucht würde sich derjenige vllt. stellen.
So halte ich es für relativ unwahrscheinlich.
Niemand, der alle Tassen im Schrank hat, fährt los, wenn ein Mensch auf seiner Motorhaube sitzt, sorry.
Natürlich wurde eine schwere Verletzung oder Tod des Mannes billigend in Kauf genommen.
Die einzige Ausnahme, die ich mir vorstellen kann, wäre, wenn der Audifahrer Todesangst gehabt hätte.
Tatsächlich ist es mit den veröffentlichten Fahndungen eher umgekehrt, dass je ernster der Vorwurf ist und je hoher der öffentliche Druck wird, sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sich der Täter stellt.
Wieso stellt oder setzt man sich auf eine Motorhaube? Der andere ist wohl in Panik geraten und los gefahren. Wie kommt man nur auf so eine Idee?!