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Augsburg: Macheten-Angriff: Prozess wegen versuchten Totschlags startet

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Macheten-Angriff: Prozess wegen versuchten Totschlags startet

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    Ein 27-jähriger Mann aus Augsburg hat im März mit einer Machete auf Passanten eingeschlagen. Nun steht er deshalb vor Gericht.
    Ein 27-jähriger Mann aus Augsburg hat im März mit einer Machete auf Passanten eingeschlagen. Nun steht er deshalb vor Gericht. Foto: Wyszengrad (Archivfoto)

    Um 3.50 Uhr in der Nacht ist an einem Dienstag normalerweise nicht viel los in Augsburg, seit der Corona-Krise erst recht nicht. Ende März allerdings kam es im Univiertel zu der verschlafenen Uhrzeit zu einer brutalen Attacke auf offener Straße. Ein Mann, bewaffnet mit einer Axt und einer Machete, tauchte vor einem stehenden Bus auf, schlug die Frontscheibe mit der Axt und der Machete ein. Damit endete der Ausraster des Mannes aber nicht.

    Wenig später soll er im Alten Postweg ein Auto angehalten haben, in dem eine 27-jährige Frau saß. Nach Erkenntnissen der Ermittler griff der Mann demnach erneut zu Axt und Machete und schlug auf Front- sowie Seitenscheibe des Fahrzeuges ein. Es muss für die Frau eine entsetzliche Situation gewesen sein. Als ihr ein 28-jähriger Mann zur Hilfe eilte, entwickelte sich den Ermittlungen zufolge eine dramatische Situation. Der Passant umklammerte den Angreifer demnach und zog ihn vom Fahrzeug der Frau weg. Der Angreifer konnte sich aber teilweise aus der Umklammerung lösen und schlug dem Helfer laut Staatsanwaltschaft mit der Machete gegen den Kopf. Trotz einer blutenden Kopfverletzung gelang es dem 28-Jährigen, den Angreifer zu entwaffnen und zu fixieren.

    Macheten-Angriff in Augsburg: Ermittler sprechen von versuchtem Totschlag

    Die Polizei nahm den mutmaßlichen Täter fest, einen 27-jährigen Studenten mit tunesischer Staatsangehörigkeit. Er wurde einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der einen sogenannten Unterbringungsbefehl erließ. Das heißt: Die Ermittler gehen davon aus, dass der 27-Jährige im Zustand der Schuldunfähigkeit oder zumindest der verminderten Schuldfähigkeit handelte. Er kam daher nicht in U-Haft, sondern wurde in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht.

    Die Staatsanwaltschaft Augsburg hatte die Ermittlungen Ende August abgeschlossen und wirft dem Beschuldigten in einer sogenannten Antragsschrift unter anderem zweifachen versuchten Totschlag vor. Die Ermittler gehen also davon aus, dass der Student die Frau im Auto sowie den Passanten, der ihr zur Hilfe kam, umbringen wollte. Die Staatsanwaltschaft ging bei ihrer Einschätzung davon aus, dass der Beschuldigte im Status der Schuldunfähigkeit handelte. In einer Pressemitteilung der Anklagebehörde heißt es, ein Sachverständiger habe eine „drogenbedingte krankhafte seelische Störung“ angenommen. Was bedeutet, dass der Drogenkonsum des Mannes offenbar zu einer psychischen Ausnahmesituation führte.

    Prozess zur Macheten-Attacke im Univiertel ist gestartet

    Der Prozess startet am Donnerstag vor der Schwurgerichtskammer des Augsburger Landgerichtes. Der Anwalt Werner Ruisinger verteidigt den 27-Jährigen.

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