Und plötzlich geht alles ganz schnell. Als die Fußgängerampel an der Kreuzung Karlstraße/Annastraße grünes Licht zeigt, nutzen am Samstagmittag einige Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ die Gunst der Stunde, gehen los und setzen sich auf die Kreuzung. Den Polizisten, die angesichts der angekündigten sogenannten „ungehorsamen Versammlung“ hier im Einsatz sind, gelingt es noch, einige von ihnen wieder von der Straße zu tragen. Aber längst nicht alle.
Um kurz nach zwölf Uhr ist die Karlstraße komplett blockiert. Der Verkehr muss umgeleitet werden. Ein Bus der Linie 23 steht an der Haltestelle. Wann es hier weitergeht, kann zu dem Zeitpunkt keiner sagen. Gleich daneben, auf dem Fußgängerweg, läuft parallel zu formell unangemeldeten Aktion eine angemeldete Kundgebung. Auf dem Podium ergreifen unterschiedliche Aktivisten der Gruppe das Wort, warnen vor den Folgen des Klimawandels, der die Gesellschaft noch teuer zu stehen kommen werde. Und fordern endlich Taten.
Angemeldet hat die Veranstaltung Luis Böhling. Er selbst, sagt er, komme nicht aus Augsburg. Trotzdem sei er heute hier, um ein Zeichen zu setzen und mit seinem angemeldeten Teil sicherzustellen, dass die Aktivisten ihre Botschaft auch verbreiten können, sgat er. Denn leider würden Proteste wie die der sogenannten Letzten Generation oder Aktionen wie das inzwischen aufgegebene Klimacamp immer wieder delegitimiert und schnell von der Polizei aufgelöst. „Gerade in Augsburg geht sie oft härter vor, als in anderen Städten“, sagt Böhling.
Letzte Generation in Augsburg: Immer wieder gibt es Diskussionen mit Passanten
Während ein dreifacher Familienvater auf dem Podium von Flutkatastrophen und Wintern ohne Schnee erzählt, entfaltet sich auf der Straße ein Schauspiel in mehreren Akten. Mehrmals weist die Polizei die Aktivisten darauf hin, dass die Aktion nicht angemeldet sei und fordert sie auf, die Straße zu verlassen. Ein junger Mann packt eine Spraydose aus und beginnt damit, die ersten Buchstaben von „Letzte Generation“ auf den Asphalt zu schreiben. Als die Beamten ihm die Dose abnehmen, holt er eine zweite aus dem Rucksack. Auch die wird ihm schnell entrissen. Immer wieder kommt es am Straßenrand zu hitzigen Diskussionen von Aktivisten und Passanten. Ein Radfahrer, der angehalten hat, bezeichnet den Vater, der sich am Mikrofon für seine Kinder eine bessere Zukunft wünscht, als Klimaschädling. Schließlich hätte er keine Kinder in die Welt setzen müssen, so die Argumentation.
Eine ältere Frau, die ebenfalls mit dem Rad vorbeigekommen ist, sucht stattdessen das Gespräch mit einer jungen Aktivistin, die mit einem Banner mit der Aufschrift „Hand aufs Herz – Zeit für Ehrlichkeit“ auf der Straße sitzt. „Ich wollte ihr nur sagen, dass ich es schlimm finde, wie das kriminalisiert wird und dass ich Hochachtung vor dem habe, was sie da machen“, sagt sie. Wenige Minuten später beginnt die Polizei schließlich damit, die Aktivisten nacheinander in die Einsatzfahrzeuge zu tragen und zur Identitätsfeststellung auf die Dienststelle zu bringen. Den Versammlungsleiter erwartet eine Anzeige, die anderen Teilnehmer ein Bußgeldverfahren wegen einer Ordnungswidrigkeit. Gegen 13 Uhr ist die Karlstraße wieder frei. Was bleibt, ist ein „LET“ auf der Kreuzung.
Wir wissen es ja jetzt, Klima hin, Klima her. Der Durchschnittsbürger hat die Sauereien weder zu verantworten, noch hat er sie geschaffen. Man darf sich gern in Ländern beschweren die ungehindert Dreck rauspusten, überbevölkert sind oder ihren Müll an die Strände werfen. Wir alle brauchen Ressourcen und Energie, davon sogar ziemlich viel damit alle zivilen Annehmlichkeiten rund um die Uhr verfügbar sind. Es ist ja schön das an anderer Leute Wesen die ganze Welt genesen soll, ich fürchte das dauert halt noch hunderte Jahre. Konsumverzicht, rationierter Strom, wochenlanges warten auf das Segelschiff das die Spezereien aus dem Orient bringt und Urlaubsreisen für Familien die das ganze Jahr dafür buckeln, sind halt dann Geschichte. Ebenso auch Spraydosen aus industrieller Grossfertigung, Haarfarben die das Grundwasser belasten, da könnte man mal anfangen....
Da geht es nur um das Geld, geht lieber dahin wo sehr viel Plastik Verpackungen hergestellt werden, meiner Meinung nach müsstet man mehr Plastik reduzieren und nicht die Verbrenner Fahrzeuge, ich fahre mein Verbrenner wie ich das für Richtig halte Punkt, vor allem auf das Motorrad werde ich nicht verzichten, dafür Leben wir auch auf der Welt, man darf in Deutschland bald fast gar nichts mehr wenn man nur diese Klima Aktivisten auf Straßen, Flughäfen usw hat, Ihr Nervt nur noch
Tja liebe Klimaaktivisten, Ihr geht das völlig falsch an. Besorgt Euch Traktoren, legt damit Bundestraßen, Autobahnen und Städte komplett lahm, dann habt ihr die beifallklatschenden Bürger auf Eurer Seite...
Diese Proteste, ob auf Flughäfen, Straßen oder sonst wo sind noch viel zu selten. Solange sich unser Verkehrminister Wissing und sein Staatssekretär ohne Hemmungen in eine Lobbykampagne für syntetische Kraftstoffe verwickeln lassen (ZDF Frontal vom 16.07.2024), um den Verbrenner zu retten oder Gesetze zur modernisierung von Heizungen von FDP, Union, Springer und Co totgeschrieben werden (www.klimareporter.de) braucht es Menschen, die gegen dieses "weiter so!" aufbegehren.
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