Die "Letzte Generation" hat für Mittwochmorgen die Blockade einer Augsburger Innenstadt-Straße angekündigt. Man wolle friedlich für einen sozial gerechten Ausstieg aus den fossilen Energien protestieren, hieß es von dem Aktionsbündnis vorab. Bereits im Juni hatte die "Letzte Generation" die Kaiserhof-Kreuzung am Königsplatz für mehrere Stunden durch eine Klebe-Aktion lahmgelegt. Die Polizei sägte mit Trennschleifern mehrere Asphaltstücke aus der Fahrbahn, um die Aktivisten von der Straße zu tragen. Der Verkehrsknotenpunkt war mit Ausnahme des Nahverkehrs für mehrere Stunden gesperrt. Die Polizei ermittelte wegen Nötigung.
Letzte Generation: Die Örtlichkeit wird noch nicht bekanntgegeben
Die Aktion am Mittwoch soll ebenfalls in der Innenstadt vonstatten gehen, der Königsplatz dürfte aber nicht erneut Ziel der Aktion sein. Die "Letzte Generation" äußerte sich vorab nicht zur Örtlichkeit. Es dürfte am Mittwochmorgen aber mit Staus zu rechnen sein. Die Bundesregierung, so die Aktivisten vorab, komme bei der Bekämpfung des "Klimanotstands" nicht schnell genug voran. Um weltweit die Lebensgrundlagen zu erhalten, sei ein Ausstieg aus fossilen Energien bis 2030 nötig.
In Augsburg finden schon Protesttrainings statt
Eine Augsburger Ortsgruppe der "Letzten Generation" gibt es bislang nicht. Ein Kennenlerntreffen vor einigen Wochen verlief ohne größere Resonanz. Inzwischen, so die "Letzte Generation", sei eine Ortsgruppe in Augsburg in der Findungsphase. "Es gibt schon Menschen aus Augsburg, die mitarbeiten. Und es finden Protesttrainings und Vorträge statt", so ein Sprecher. Vor allem die Ulmer Ortsgruppe leiste Aufbauhilfe.
Wie berichtet hatten die Initiatoren des Augsburger Klimacamps, das nicht auf Klebe-Aktionen und unangemeldete Blockaden setzt, vor einigen Wochen angekündigt, die Infrastruktur des Camps womöglich an die Letzte Generation zu übergeben und sich selbst zurückzuziehen. Hintergrund waren Forderungen der Staatsanwaltschaft nach Haftstrafen ohne Bewährung gegen Klimacamp-Aktivisten, die mit strafbaren Protestformen aufgetreten waren. Konkret ging es um eine Besetzungsaktion bei der Regierung von Schwaben und um die ausgekippte Erde auf dem Schreibtisch des Königsbrunner Bürgermeisters. Die Aktivisten sprachen von einem "Haftstrafenhagel".
Wie stehen "Letzte Generation" und Augsburger Klimacamp zueinander?
Die Aktion der "Letzten Generation" am Mittwoch sei aber unabhängig von diesen Überlegungen, so Klimacamp-Mitinitiator Ingo Blechschmidt auf Anfrage. Man habe auch noch nicht begonnen, das Klimacamp zu übergeben. Womöglich habe die staatliche Repression zuletzt aber für Zulauf bei der "Letzten Generation" gesorgt. Seitens der "Letzten Generation" hieß es, dass man offen sei, mit lokalen Initiativen zusammenzuarbeiten und diese gegebenenfalls personell zu unterstützen. "Wir werden aber nicht dazu übergehen, hauptamtlich ein Klimacamp zu betreiben. Das ist nicht die Strategie der ,Letzten Generation'", so der Sprecher.