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Lechhauser Kirchweih ohne "Bob": Was ist die Alternative?

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Lechhauser Kirchweih ohne Festwirt "Bob": Gibt es einen Plan B?

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    Das "Bobs"-Bierzelt auf der Lechhauser Kirchweih war im vergangenen Oktober gut besucht.
    Das "Bobs"-Bierzelt auf der Lechhauser Kirchweih war im vergangenen Oktober gut besucht. Foto: Annette Zoepf

    Die Nachricht hat Vereine und engagierte Geschäftsleute im Augsburger Stadtteil Lechhausen kalt erwischt. Damit, dass Gastronom Stefan "Bob" Meitinger bei der Lechhauser Kirchweih als Festwirt aussteigt, hatten sie nicht gerechnet. Im Oktober soll das Stadtteilfest gefeiert werden, nun muss auf die Schnelle eine andere Lösung gefunden werden. "Wir dachten eigentlich, dass es gute Gespräche zwischen Festwirt und Stadt gibt", sagt Peter Fischer von der Aktionsgemeinschaft

    Stefan Meitinger hatte am Montag seine Entscheidung getroffen. Er sagte, die Stadt habe Versprechungen im Zusammenhang mit dem Betrieb des Bierzeltes nicht einhalten können. Eine Frage war offensichtlich die Größe des Bierzeltes: Dem Vernehmen nach sollten aus Sicht des Wirtes mindestens 1200 Menschen dort Platz finden, damit sich das Fest für ihn rechnet. Die Stadt tat sich damit offenbar schwer. Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) sagte am Dienstag allerdings, die Entscheidung des Gastronomen habe ihn überrascht; man habe versucht, auf Stefan Meitinger zuzugehen und eine Lösung für die offenen Fragen zu finden. Was nun genau ausschlaggebend für die Absage gewesen sei, wisse er bisher nicht.

    Kein "Bob"-Festzelt auf Lechhauser Kirchweih: Grund für Absage unklar

    Spekuliert wird, dass Stefan Meitinger sich womöglich auch gewünscht hätte, auf dem lukrativen Augsburger Plärrer mit einem Gastro-Angebot zum Zug zu kommen. In der Vergangenheit war es so, dass sich die Plärrer-Wirte jeweils auch auf den Stadtteilfesten engagierten. So ist die Wirtsfamilie Kempter mit einem Zelt auf dem Gögginger Frühlingsfest vertreten; das Zelt auf der Kirchweih wurde jahrelang von Plärrer-Wirt Dieter Held betrieben. Held hörte aber vor der Coronakrise in Lechhausen auf, weil Aufwand und Ertrag für ihn nicht mehr passten. Weder "Bob" Meitinger selbst noch die Stadt äußern sich zu seinen möglichen Plärrer-Ambitionen. Im städtischen Volksfestbeirat war die Stimmung aber dem Vernehmen nach zuletzt überwiegend gegen ein weiteres Plärrer-Zelt.

    Stefan "Bob" Meitinger als Festwirt auf der Lechhauser Kirchweih 2022: Für dieses Jahr hat der Gastronom allerdings jetzt abgesagt.
    Stefan "Bob" Meitinger als Festwirt auf der Lechhauser Kirchweih 2022: Für dieses Jahr hat der Gastronom allerdings jetzt abgesagt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Von der Stadt ist zu hören, dass ein "Koppelgeschäft" aus Kirchweih und Plärrer nicht möglich sei. Sollte Meitinger auf den Plärrer wollen, dann müsse er sich regulär bewerben. Allerdings hätte er dafür wohl erst noch ein- oder zweimal die Lechhauser Kirchweih bewirten müssen - denn zu den Kriterien für die Zulassung zum Plärrer gehören unter anderem Erfahrung und Zuverlässigkeit. Bei "Bobs" Kirchweih-Premiere hatte die Stadt allerdings einiges auszusetzen: Es sollen unter anderem zeitweise mehr Menschen als erlaubt im Zelt gewesen sein; zudem lief das Programm abends teils länger als genehmigt. Wegen der Verstöße hat Stefan Meitinger dem Vernehmen nach auch Bußgelder zahlen müssen.

    Bei der Stadt geht man davon aus, dass sich für die Bewirtung der Kirchweih trotz des Zeitdrucks noch eine Lösung finden wird. "Es gibt mehrere Optionen, die wir jetzt weiterverfolgen", sagt Wirtschaftsreferent Hübschle. Eine Möglichkeit wäre, einen neuen Festwirt zu suchen. In Lechhausen gibt es aber auch Überlegungen, dass örtliche Vereine den Festbetrieb übernehmen könnten. Peter Fischer von der Aktionsgemeinschaft hält beides für denkbar. Ausfallen werde die Kirchweih jedenfalls definitiv nicht, sagt er. Auch ohne Zelt könne es im Zweifel eine Kirchweih geben - das habe die Coronazeit bewiesen.

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