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Augsburg: Laufen, Essen, Singen: So setzen sich Augsburger für die Ukraine ein

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Laufen, Essen, Singen: So setzen sich Augsburger für die Ukraine ein

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    Kinder und Lehrkräfte der Martinschule sind für Menschen in der Ukraine gelaufen.
    Kinder und Lehrkräfte der Martinschule sind für Menschen in der Ukraine gelaufen. Foto: Martinschule

    Zahlreiche Aktionen fanden und finden in Augsburg statt, um Geflüchteten oder Menschen in der Ukraine zu helfen. Die Hilfsbereitschaft reißt auch nach zehn Wochen nach Kriegsbeginn in der Ukraine nicht ab. Weitere Aktionen sind geplant. Ein Überblick.

    Sportvereine und Sportverwaltung bieten verschiedene Aktivitäten an, um besonders den geflüchteten Kindern und Jugendlichen ihre Ankunft in Augsburg zu erleichtern. "Dieses Engagement unterstützen wir gern. Es ist meine Hoffnung, dass auch gemeinsame Bewegung dabei helfen kann, das Erlebte zu verarbeiten und leichter hier anzukommen", so Sportreferent Jürgen K. Enninger. Das Sportreferat hat den Fördertopf für vereinsübergreifende Aktivitäten um 10.000 Euro auf 30.000 Euro erweitert, um speziell Sportprojekte für Geflüchtete im Einzelfall mit bis zu 2000 Euro fördern zu können. Viele Augsburger Sportvereine bieten bereits diverse Angebote für Geflüchtete aus der Ukraine an. Teilweise verzichten die Vereine auf ihren monatlichen Vereinsbeitrag, bis ein Bescheid zur Unterstützung nach dem Bildungs- und Teilhabepaket vorliegt. Wie berichtet planen bereits fünf Sportvereine (TSV 1871 Augsburg, TSG 1885 Augsburg-Lechhausen, TVA, TSV Kriegshaber und TSV Haunstetten) gemeinsam mit den Helferinnen und Helfern des Freiwilligenzentrums Augsburg und der Universität Augsburg über das ganze Stadtgebiet hinweg Sport- und Bewegungstage, die im 14-tägigen Wechsel von Montag bis Donnerstag, jeweils von 14 bis 16 Uhr, auch für ukrainische Kinder und Jugendliche stattfinden.

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    "Wir haben uns gefreut, dass so viele Besucherinnen und Besucher am Osterwochenende in die Fuggerei gekommen sind und in vier Tagen eine stattliche Summe in Höhe von 16.120,75 Euro erzielt wurde. Mit dem Besuch in der Augsburger Fuggerei hat jeder Gast doppelt Gutes getan, denn wir als Stiftung haben die gleiche Summe 'obendrauf' gelegt und spenden insgesamt 32.241,50 Euro an zwei Hilfsorganisationen zugunsten von ukrainischen Geflüchteten", erklärt Alexander Erbgraf Fugger Babenhausen, Vorsitzender des Fugger'schen Familienseniorats. Er überreichte in den Gassen der 500-jährigen Fuggerei symbolisch je einen Scheck in gleicher Höhe von 16.120,75 Euro an Andrii Rymlianskyi, den stellvertretenden Vorsitzenden des Ukrainischen Vereins Augsburg, und

    Alexander Pereira (links) und Andrii Rymlianskyi (rechts) freuen sich über die Spende der Fuggerei, überreicht von Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen.
    Alexander Pereira (links) und Andrii Rymlianskyi (rechts) freuen sich über die Spende der Fuggerei, überreicht von Alexander Erbgraf Fugger-Babenhausen. Foto: Fuggersche Stiftungen

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    Das Küchenteam von Tante Emma kocht am Sonntag, 22. Mai, um 19 Uhr, ein Drei-Gänge-Menü mit Rezepten aus der ukrainischen Küche. Bei dem Ukraine-Charity-Essen wird es eine Joghurtkaltschale mit Kartoffel, Gurke und Radieschen als Einlage geben, dazu Kräuteröl und Weißbrot. Daneben Bortsch, Rinderbraten mit geschmorter Rote Bete und gegrilltem Kohl, dazu Schnittlauch-Kartoffelpüree. Als Abschluss gibt es ein Blätterteigtörtchen mit Vanillecreme gefüllt, dazu frische Erdbeeren und Rhabarber. Erlös und die Spenden des Abends gehen an ein Hilfsprojekt für Flüchtlinge aus der Ukraine. Menübons im Wert von 20 Euro können im Bürgertreff-Büro, Neuschwansteinstraße 23a, gekauft werden, solange Plätze frei sind. Getränke sind nicht im Menüpreis enthalten.

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    Ein Traum wurde für sieben Kinder aus der Ukraine wahr. Der Förderkreis krebskranker Kinder im Allgäu hat ihn den Flüchtlingskindern ermöglicht, die entweder selbst oder das Geschwisterkind von Krebs betroffen sind. Die Kinder werden aktuell im Uniklinikum Augsburg behandelt und sind dort im Familienhaus oder in der Nähe untergebracht. Da die Familien aufgrund der Krisensituation in der Ukraine nur mit dem Allernötigsten angereist sind, durften sie mit den Vorständen Carla Bank und Natalie Müller in einen riesigen Spielwarenladen in der Nähe fahren und dort nach Herzenslust einkaufen. Auch den Kindern, die aufgrund von Quarantäne nicht persönlich dabei sein konnten, wurden ihre Wünsche natürlich erfüllt. Vom Kuscheltier über Roller, Kartenspiele und Malsachen bis hin zur Lego Polizeistation und dem heiß ersehnten Mähdrescher im Miniformat war alles dabei. Zudem gab es eine Auswahl an Spielsachen für den Außenbereich des Elternhauses, damit die Kinder auch das schöne Wetter genießen können, wenn sie gerade nicht auf Station sein müssen.

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    250 Kinder und Lehrkräfte der Martinschule sind für den Frieden in der Ukraine gelaufen. Jede Laufrunde brachte einen Euro ein und so sind insgesamt 7000 Euro zusammengekommen. Darauf sind die Schülerinnen und Schüler sehr stolz und ganz viele haben sich extra angestrengt, um möglichst viele Runden zu laufen. Bemerkenswert war die große Sensibilität der Kinder für die Not leidenden Altersgenossen in der Ukraine, denn viele Kinder der Martinschule haben selber Fluchterfahrung. Die gesammelten Spenden werden an die Ukraine-Kinderhilfe von Unicef weitergeleitet, um die Hilfe möglichst zielgerichtet ankommen zu lassen.

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    Die erste Augsburger Pop- & Gospel Night im Westhouse war ein Erfolg. Innerhalb von zwei Wochen wurde vom Pop- & Gospelchor Voices of Joy Augsburg und den Augsburger Hilfsorganisationen unter der Federführung der Pro-Air-Medienagentur ein Benefizkonzert auf die Beine gestellt, um ein Zeichen für Solidarität und Frieden in der Ukraine zu setzen. Dank zahlreicher Sponsoren konnten 100 Prozent der Spenden an den Vorsitzenden der Augsburger Hilfsorganisationen, Michael Gebler, übergeben werden. 10.000 Euro waren zusammengekommen. Diese werden für die Versorgung und Betreuung von ukrainischen Geflüchteten vor Ort verwendet.

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    Die Schulfamilie der Reischleschen Wirtschaftsschule hat für den Ukrainischen Verein Augsburg gesammelt. Schüler haben auch schon die "Friedens-Tür"  im Ethik-Raum gestaltet.
    Die Schulfamilie der Reischleschen Wirtschaftsschule hat für den Ukrainischen Verein Augsburg gesammelt. Schüler haben auch schon die "Friedens-Tür" im Ethik-Raum gestaltet. Foto: Wolfgang Spieth

    Für Menschen in und aus der Ukraine griff auch die Schulfamilie der Reischle'schen Wirtschaftsschule in die Tasche. Bei einer Sammlung in der Schule kamen 321,43 Euro zusammen, die auf 500 Euro aufgerundet wurden, informiert Ethiklehrer Wolfgang Spieth. Die Summe wurde an den Ukrainischen Verein Augsburg gespendet. "Damit die Hilfe auch wirklich schnell und unbürokratisch dort ankommt, wo sie unendlich dringend benötigt wird", so Spieth. (ziss)

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