Zum Landkreis Augsburg gehören 46 Städte, Gemeinden und Märkte mit mehr als 250.000 Einwohnern. Er ist mit einer Fläche von 1.070,66 km² der drittgrößte Landkreis in Bayern und bietet etliche Sehenswürdigkeiten. In diesem Artikel haben wir Ihnen eine Auswahl zusammengetragen.
Der Kreis Augsburg liegt zwischen den Wirtschaftszentren München und Stuttgart und zählt zu den wirtschaftlich stärksten Landkreisen in Bayern. Hier erhalten Sie alle Infos rund um Politik, Geografie, Geschichte und Bevölkerungsentwicklung.
Landkreis Augsburg: Lage und Bevölkerungsentwicklung
Der Landkreis Augsburg besteht in seiner jetzigen Form seit 1994, als die Gemeinde Baar in den Landkreis Aichach-Friedberg eingegliedert wurde. Derzeit leben 256.934 Einwohner und Einwohnerinnen (Stand Dezember 2021) im Kreis Augsburg. In unserer Grafik sehen Sie die Einwohnerentwicklung im Jahr 2021. Wenn Sie die jeweiligen Städte und Gemeinden anklicken, erhalten Sie genauere Infos.
1972 wurden Schwabmünchen und Teile der ehemaligen Landkreise Wertingen und Neuburg an der Donau zum Landkreis Augsburg zusammengelegt. Dadurch hat sich das Wappen verändert. Zu sehen ist das Ulrichskreuz, das an die Lechfeldschlacht im Jahr 955 n. Chr. erinnern soll. Auf blauem Hintergrund ist die goldene Lilie zu sehen. Sie repräsentiert die Familie Fugger, steht aber auch für andere einflussreiche Adelsherrschaften im Landkreisgebiet.
Der Landkreis grenzt an die Stadt Augsburg und folgende Landkreise:
- Dillingen an der Donau
- Donau-Ries
- Aichach-Friedberg
- Landsberg am Lech
- Ostallgäu
- Unterallgäu
- Günzburg
Diese Städte, Märkte und Gemeinden befinden sich im Landkreis Augsburg:
Städte
- Bobingen (17.628 Einwohner und Einwohnerinnen)
- Gersthofen (22.602)
- Königsbrunn (28.075)
- Neusäß (22.482)
- Schwabmünchen (14.335)
- Stadtbergen (15.222)
Märkte
- Biberbach (3518)
- Diedorf (10.612)
- Dinkelscherben (6477)
- Fischach (4961)
- Meitingen (11.961)
- Thierhaupten (4087)
- Welden (3825)
- Zusmarshausen (6420)
Gemeinden:
Adelsried (2414), Allmannshofen (959), Altenmünster (4275), Aystetten (3016), Bonstetten (1530), Ehingen (1097), Ellgau (1159), Emersacker (1439), Gablingen (4708), Gessertshausen (4432), Graben (4017), Großaitingen (5218), Heretsried (1005), Hiltenfingen (1618), Horgau (2948), Kleinaitingen (1328), Klosterlechfeld (2972), Kühlenthal (838), Kutzenhausen (2506), Langenneufnach (1778), Langerringen (3938), Langweid am Lech (8432), Mickhausen (1449), Mittelneufnach (1026), Nordendorf (2525), Oberottmarshausen (1736), Scherstetten (1088), Untermeitingen (7310), Ustersbach (1171), Walkertshofen (1118), Wehringen (2957), Westendorf (1688)
Landkreis Augsburg: Die Geschichte in Meilensteinen
Seit der Gebietsreform 1972 hat sich der Landkreis Augsburg zu dem entwickelt, was er heute ist. Die Geschichte des Landkreises hängt eng mit der Geschichte von Augsburg zusammen und ist damit stark römisch geprägt. Archäologischen Funden zufolge hatten sich auch die Kelten und Alemannen im heutigen Gebiet des Landkreises Augsburg niedergelassen.
Der Landkreis Augsburg grenzt an die kreisfreie Stadt Augsburg an, deren Gründung auf das Jahr 15. v. Chr. datiert wird, als beim Eroberungsfeldzug nach Rätien zu Ehren von Kaiser Augustus ein Militärlager gegründet wurde. Das Lager trug später den Namen "Augusta Vindelicum". "Vindelicum" bezieht sich auf den Volksstamm der Vindeliker, die in Rätien ortsansässig waren. Nach und nach bildete sich das Militärlager zu einer Siedlung aus und es gab weitere Siedlungen in der Umgebung. Hier finden Sie wichtige historische Ereignisse zeitlich geordnet:
Eckdaten: Der Dreißigjährige Krieg
23. Mai 1618: Der Prager Fenstersturz markiert den Beginn des Glaubenskriegs. Alle drei Männer, die aus dem Fenster geworfen werden, überleben. Die (damals) modernen dicken Mäntel, der durchnässte Boden im Burggraben und die schräg abfallende Burgmauer haben wohl geholfen, den Aufprall abzumildern.
1618 - 1632: Der Dreißigjährige Krieg besteht eigentlich aus drei einzelnen Auseinandersetzungen. Der erste ist der Böhmisch-Pfälzische Krieg. Die Böhmischen Stände lehnen sich gegen die österreichischen Habsburger auf und können unter anderem Friedrich V. von der Pfalz, Oberhaupt der Protestantischen Union, als Verbündeten gewinnen.
1623 - 1629: Der zweite Teilkrieg des Dreißigjährigen Kriegs beginnt 1623. Im Dänisch-Niedersächsischen Krieg geht es darum, Norddeutschland gegen den katholischen Kaiser zu sichern. Am Ende unterliegen die protestantischen Heere. Unter Führung von Wallenstein besetzen die Katholiken Norddeutschland.
6. März 1629: Kaiser Ferdinand II. erlässt das Restitutionsedikt, mit dem er die katholische Konfession im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stärken will. Es beinhaltet unter anderem, dass von den Protestanten durchgeführte Säkularisierungen von Kirchengütern ungültig sind.
1630-1635: Am 6. Juli 1630 landen die Schweden im Deutschen Reich. Der Schwedische Krieg beginnt. Nachdem Dänemark sich zurückgezogen hat, sieht Schwedenkönig Gustav II. Adolf seine Chance gekommen. Er will seine Machtposition in Nordosteuropa ausbauen. Die Schweden erobern viele Städte und dringen immer weiter nach Süden vor. Kaiserliche Truppen leisten Widerstand. Die Schlacht bei Nördlingen wird zur Entscheidungsschlacht, bei der die Schweden eine verheerende Niederlage erleiden.
1635 -1648: 1635 tritt Frankreich auf der Seite der Protestanten dem Krieg bei. Ein Grund ist, dass das kaiserliche Lager den Trierer Kurfürsten - einen Verbündeten Frankreichs - gefangen nimmt. 13 Jahre dauern die Kämpfe auf dem deutschem Boden. Einen eindeutigen Sieger gibt es nie.
15. Mai bis 24. Oktober 1648: Endlich Frieden: In Münster und Osnabrück wird der Westfälische Frieden geschlossen. Wie der Augsburger Religionsfrieden fast 100 Jahre zuvor bestimmte, gilt nun wieder die Regel, dass der Herrscher eines Gebietes die Religion seiner Bürger bestimmt.
- 46 v. Chr.: Die wichtige Handelsstraße Via Claudia wird von Rom bis zur Donau gebaut.
- 15 v. Chr.: Ein Militärlager wird gegründet. Dieses Datum gilt als Gründungsjahr von Augsburg.
- 294 n. Chr.: Augusta Vindelicum wird Hauptstadt des Gebietes Raetia Secunda.
- 955 n. Chr.: In der Lechfeld-Schlacht werden die Ungarn besiegt und damit eine andauernde Bedrohung durch das Land beendet. Das historische Ereignis wird im Pavillon 955 in Königsbrunn ausgestellt.
- 1231: Meitingen wird erstmals urkundlich erwähnt.
- 1316: Augsburg erhält den Status der freien Reichsstadt.
- 1462: Die Reichsstadt Augsburg erhält das Recht, Wasser mithilfe von Kanälen durch die Stadt und über die Stadtgrenzen hinauszuleiten. Das Kanalsystem gehört heute zum Weltkulturerbe.
- 1555: In Augsburg wird der Religionsfrieden beschlossen.
- 1803: Die Landgerichtsbezirke Göggingen, Schwabmünchen, Wertingen und Zusmarshausen werden gebildet.
- 1805: Augsburg verliert die Reichsfreiheit und gehört fortan zu Bayern.
- 1833: König Ludwig I. von Bayern lässt zwischen Augsburg und Klosterlechfeld drei Brunnen zur Versorgung der Bürger graben. Sie erhalten den Namen "Königsbrunnen".
- 1. Januar 1939: Der Begriff "Landkreis" wird in Deutschland eingeführt. Aus den Bezirksämtern Augsburg, Schwabmünchen und Wertingen werden Landkreise.
- 1972: Durch die Gebietsreform wird der neue Landkreis "Augsburg-West" gebildet.
- 1973: "Augsburg-West" erhält den noch heute bestehenden Titel "Landkreis Augsburg".
Sehenswürdigkeiten im Augsburger Land
Im Augsburger Land gibt es einiges zu besichtigen. Wir haben Ihnen hier zehn Sehenswürdigkeiten zusammengetragen:
- Wallfahrtskirche St. Jakobus
- Zisterzienserinnenabtei Oberschönenfeld
- Wallfahrtskirche Maria Hilf
- Wasserkraftwerk Langweid
- Klostermühlenmuseum Thierhaupten
- Mithraeum und Mercateum Königsbrunn
- Kloster Holzen
- LandArt-Kunstpfad Bonstetten
- Günzer-Orgel Gabelbach
- Wallfahrtskirche Violau
In Oberschönenfeld steht die älteste Zisterzienserinnenabtei Deutschlands. Sie ist bekannt für uriges Holzofenbrot, das vor Ort gekauft werden kann. Die heutige Klosterkirche Mariä Himmelfahrt in Oberschönenfeld wurde 1721/23 durch den Vorarlberger Architekten Franz II Beer von Bleichten erbaut. Sie überragt die Gebäude des Zisterzienserinnenklosters und des Schwäbischen Museums.
Ausflugsziele im Landkreis Augsburg: Naturpark Westliche Wälder
Im Naturpark Westliche Wälder kommen Naturliebhaber auf ihre Kosten: Es gibt mehr als 2500 Kilometer markierte Wander- und Radwege. Zum Naturpark wurden die Westlichen Wälder offiziell im Jahr 1988. Diesen Titel erhalten Naherholungsgebiete, die weitestgehend unter Landschafts- und Naturschutz stehen. Im Forstgebiet Diedorf gibt es auf etwa 70 Hektar exotische Baumarten zu sehen. Der Exotenwald ist nicht frei zugänglich, kann aber im Rahmen einer Führung besichtigt werden.
Als zusätzliches Ausflugsziel bietet sich der Besuch von Kneipp-Anlagen an. In unserer Karte sehen Sie alle Kneippanlagen im Landkreis Augsburg im Überblick:
Seen und Flüsse im Landkreis Augsburg
Durch den Landkreis Augsburg fließen zahlreiche Flüsse. Die Schmutter, die Neufnach und die Zusam entspringen in den Stauden. Der Lech und die Wertach bilden eine Nord-Süd-Achse im Landkreis. Teile des "Augsburger Wassermanagement-Systems", die 2019 zum UNESCO-Welterbe erklärt wurden, sind im Landkreis Augsburg zu sehen.Hier sehen Sie die zehn größten Badeseen im Landkreis im Überblick:
- Ilsesee
- Bergheimer Baggersee
- Sander Seen
- Kaisersee
- Europaweiher
- Anhauser Weiher
- Lautersee
- Rothsee
- Römersee
- Anhauser Weiher
Politik im Landkreis Augsburg
Das wichtigste Gremium des Landkreises, der Kreistag, tagt seit 2011 in einem neu gestalteten Sitzungssaal im Dienstgebäude am Prinzregentenplatz 4, wie es auf der offiziellen Seiten des Landkreises heißt. Landrat Martin Sailer ist seit 2008 im Amt. Im Kreistag Augsburg-Land sind die Sitze seit der Wahl 2020 folgendermaßen verteilt:
- CSU: 30
- Grüne: 12
- FW: 11
- SPD: 7
- AfD: 5
- FDP: 2
- ÖDP: 2
- Linke: 1
Gehalt, Pendler, Wohnfläche: Daten und Fakten rund um den Landkreis Augsburg
Wie viel kostet ein Grundstück im Landkreis Augsburg?
(AZ)