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Augsburg: Lage, Geschichte, Kultur - alle Infos zur schwäbischen Stadt

Stadt Augsburg

Augsburg: Lage, Geschichte, Kultur – alle Infos zur schwäbischen Stadt

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    Augsburg ist die drittgrößte Stadt Bayerns und hat viel zu bieten. Geschichte, Lage, Politik, Kultur - wir haben Ihnen alle Infos zusammengefasst.
    Augsburg ist die drittgrößte Stadt Bayerns und hat viel zu bieten. Geschichte, Lage, Politik, Kultur - wir haben Ihnen alle Infos zusammengefasst. Foto: Ulrich Wagner

    "Friedensstadt", "Datschiburg", "Älteste Stadt Bayerns" – Augsburg hat viele offizielle und inoffizielle Titel. In diesem Artikel möchten wir Ihnen die Geschichte unserer Stadt näher vorstellen. Neben historischen Meilensteinen informieren wir Sie auch über die Bevölkerungsentwicklung unserer Stadt und haben außerdem den ein oder anderen Augsburger Insider für Sie. Über die weiterführenden Links und Bildergalerien können Sie mehr über das jeweilige Thema erfahren.

    Augsburg in Zahlen – ein kurzer Steckbrief

    Augsburg ist nach München und Nürnberg die drittgrößte Stadt Bayerns und liegt im Regierungsbezirk Schwaben. In unserer Infografik, finden Sie unter anderem das Gründungsjahr, Flüsse, Wälder und weitere Infos im Überblick:

    Einwohner, Flüsse, Geschichte: ein kurzer Steckbrief zu Augsburg.
    Einwohner, Flüsse, Geschichte: ein kurzer Steckbrief zu Augsburg. Foto: Canva.com

    Augsburg: Stadtteile, Bevölkerungsentwicklung und Religion

    Augsburg hat 295.830 Einwohner und Einwohnerinnen (Stand Dezember 2021). Das Stadtgebiet wird seit 1938 in 42 Stadtbezirke und 17 Planungsräume gegliedert. Hier sehen Sie die Stadtteile im Überblick:

    • Innenstadt
    • Oberhausen
    • Bärenkeller
    • Firnhaberau
    • Hammerschmiede
    • Lechhausen
    • Kriegshaber
    • Pfersee
    • Hochfeld
    • Antonsviertel
    • Spickel-Herrenbach
    • Hochzoll
    • Haunstetten-Siebenbrunn
    • Göggingen
    • Inningen
    • Bergheim
    • Universitätsviertel

    In unserer Grafik sehen Sie die Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2020. Wenn Sie auf einen Stadtbezirk klicken, erhalten Sie die genauen Prozentzahlen.

    Im Jahr 2020 gehören laut dem Strukturbericht der Stadt Augsburg 37,2 Prozent der Bevölkerung der römisch-katholischen Konfession an, während 13,5 Prozent evangelisch-lutherisch sind. Die restlichen 49,3 Prozent werden mit sonstige/keine Konfession deklariert.

    Der Augsburger Religionsfrieden im Jahr 1555 war ein rechtlicher Versuch, die religiösen Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten zu lösen. Allerdings konnten die Religionskriege erst durch den Westfälischen Frieden im Jahr 1648 beendet werden. In Augsburg gibt es mehr als 70 Kirchen unterschiedlicher Konfessionen.

    Flüsse, UNESCO-Welterbe und Wälder in Augsburg

    Drei große Flüsse fließen durch Augsburg: der Lech, die Wertach und die Singold. Der Lech ist mit 19,9 Kilometern der größte Fluss im Stadtgebiet. Hier sehen Sie den Überblick:

    In Augsburg gibt es ein ausgedehntes Bach- und Kanalsystem. Insgesamt 530 Brückenbauten sind deshalb in Augsburg zu finden. Am 6. Juli 2019 wurde "Das Augsburger Wassermanagement-System" zum UNESCO-Welterbe hinzugefügt. "In Augsburg haben die Menschen Wasser schon sehr früh nachhaltig genutzt – das wollen wir weiterführen", so Antonia Hager, Welterbe-Beauftragte der Stadt Augsburg. Am Wasserwerk am Roten Tor, das älteste bestehende Wasserwerk in Deutschland, wurde eine fortschrittliche Hydraulik-Methode erprobt, die es ermöglichte, das Trinkwasser in die Oberstadt weiterzuleiten, wie es auf der offiziellen UNESCO-Webseite heißt. Diese Methode kam unter anderem auch in München, Brüssel und Wien zum Einsatz. Mehr zum Welterbe sehen Sie in unserer Bildergalerie:

    Icon Galerie
    22 Bilder
    Kraftwerke, Brunnen und Lechkanäle verhalfen Augsburg einst zum Aufschwung. Dieses Zusammenspiel macht Augsburg zum Unesco-Welterbe.

    Der Augsburger Stadtwald bildet mit 21,5 Quadratkilometern die größte geschlossene Grünfläche der Stadt. Im Südwesten Augsburgs befinden sich Teile des Naturparks Augsburg-Westliche Wälder. 2013 wurde Augsburg der Deutsche Nachhaltigkeitspreis für die nachhaltigste Großstadt Deutschlands verliehen.

    Die Geschichte von Augsburg in Meilensteinen

    Augsburg ist die älteste Stadt Bayerns und gehört zu den ältesten Städten in Deutschland. Das Gründungsjahr wird auf 15 v. Chr. datiert, als zu Ehren von Kaiser Augustus beim Eroberungsfeldzug nach Rätien ein Militärlager an dem Standort gegründet wurde, wo jetzt Augsburg steht. Das Lager trug später den Namen "Augusta Vindelicum" und lag in dem Gebiet, wo sich der heutige Stadtteil Augsburg-Oberhausen befindet. "Vindelicum" bezieht sich auf den Volksstamm der Vindeliker, die in Rätien ortsansässig waren. Im Jahr 121 nach Christus erhielt die Siedlung, die sich rund um das Militärlager gebildet hat, das römische Stadtrecht. Hier finden Sie wichtige historische Ereignisse der Stadt Augsburg zeitlich geordnet:

    Eckdaten: Der Dreißigjährige Krieg

    23. Mai 1618: Der Prager Fenstersturz markiert den Beginn des Glaubenskriegs. Alle drei Männer, die aus dem Fenster geworfen werden, überleben. Die (damals) modernen dicken Mäntel, der durchnässte Boden im Burggraben und die schräg abfallende Burgmauer haben wohl geholfen, den Aufprall abzumildern.

    1618 - 1632: Der Dreißigjährige Krieg besteht eigentlich aus drei einzelnen Auseinandersetzungen. Der erste ist der Böhmisch-Pfälzische Krieg. Die Böhmischen Stände lehnen sich gegen die österreichischen Habsburger auf und können unter anderem Friedrich V. von der Pfalz, Oberhaupt der Protestantischen Union, als Verbündeten gewinnen.

    1623 - 1629: Der zweite Teilkrieg des Dreißigjährigen Kriegs beginnt 1623. Im Dänisch-Niedersächsischen Krieg geht es darum, Norddeutschland gegen den katholischen Kaiser zu sichern. Am Ende unterliegen die protestantischen Heere. Unter Führung von Wallenstein besetzen die Katholiken Norddeutschland.

    6. März 1629: Kaiser Ferdinand II. erlässt das Restitutionsedikt, mit dem er die katholische Konfession im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation stärken will. Es beinhaltet unter anderem, dass von den Protestanten durchgeführte Säkularisierungen von Kirchengütern ungültig sind.

    1630-1635: Am 6. Juli 1630 landen die Schweden im Deutschen Reich. Der Schwedische Krieg beginnt. Nachdem Dänemark sich zurückgezogen hat, sieht Schwedenkönig Gustav II. Adolf seine Chance gekommen. Er will seine Machtposition in Nordosteuropa ausbauen. Die Schweden erobern viele Städte und dringen immer weiter nach Süden vor. Kaiserliche Truppen leisten Widerstand. Die Schlacht bei Nördlingen wird zur Entscheidungsschlacht, bei der die Schweden eine verheerende Niederlage erleiden.

    1635 -1648: 1635 tritt Frankreich auf der Seite der Protestanten dem Krieg bei. Ein Grund ist, dass das kaiserliche Lager den Trierer Kurfürsten - einen Verbündeten Frankreichs - gefangen nimmt. 13 Jahre dauern die Kämpfe auf dem deutschem Boden. Einen eindeutigen Sieger gibt es nie.

    15. Mai bis 24. Oktober 1648: Endlich Frieden: In Münster und Osnabrück wird der Westfälische Frieden geschlossen. Wie der Augsburger Religionsfrieden fast 100 Jahre zuvor bestimmte, gilt nun wieder die Regel, dass der Herrscher eines Gebietes die Religion seiner Bürger bestimmt.

    • 46 v. Chr.: Die wichtige Handelsstraße Via Claudia wird von Rom bis zur Donau gebaut.
    • 15 v. Chr.: Ein Militärlager wird gegründet. Dieses Datum gilt als Gründungsjahr von Augsburg.
    • 121 n. Chr.: Augusta Vindelicum wird das römische Stadtrecht verliehen.
    • 294 n. Chr.: Augusta Vindelicum wird Hauptstadt des Gebietes Raetia Secunda.
    • 738 n. Chr.: Ein Brief aus dem Jahr 738 n. Chr. erwähnt den Kleriker Wigbert als Bischof. Er gilt als erster geschichtlich gesicherter Bischof von Augsburg.
    • 955 n. Chr.: In der Lechfeld-Schlacht werden die Ungarn besiegt und damit eine andauernde Bedrohung durch das Land beendet. Die Bedeutung der Stadt wächst daraufhin.
    • 1165: Kaiser Friedrich Barbarossa verleiht Augsburg das "kleine Stadtrecht".
    • 1237: Das erste überlieferte Stadtsiegel stammt aus dem Jahr 1237 und enthält eine Zirbelnuss.
    • 1267: Heinrich Schongauer wird erster Bürgermeister der Stadt.
    • 1276: Die Augsburger erhalten das Recht der Selbstverwaltung in städtischen Angelegenheiten.
    • 1316: Augsburg erhält den Status der freien Reichsstadt.
    • 1372: Die Augsburger Stadtfarben Rot, Grün und Weiß werden im Stadtbuch vermerkt.
    • 1428: Augsburg knackt die 10.000-Einwohner-Marke.
    • 1462: Die Reichsstadt Augsburg erhält das Recht, Wasser mithilfe von Kanälen durch die Stadt zu leiten. Das Kanalsystem gehört heute zum Weltkulturerbe.
    • 1521: Augsburg erhält das Recht, eigene Münzen zu prägen und Jakob Fugger stiftet die Fuggerei als Wohnsiedlung für bedürftige Augsburger. Sie gilt heute als älteste Sozialsiedlung der Welt.
    • 1555: In Augsburg wird der Religionsfrieden beschlossen. Augsburg wird dadurch bikonfessionell.
    • 1805: Augsburg verliert die Reichsfreiheit und gehört fortan zu Bayern.
    • 1909: Augsburg knackt die 100.000-Einwohner-Marke.
    • 1985: Augsburg feiert sein 2000-jähriges Bestehen. Auf einer Briefmarke ist unter anderem Kaiser Augustus zu sehen.
    Eines der bekanntesten Augsburg-Motive auf Briefmarken stammt aus dem Jahr 1985. Damals wurde die 2000-Jahr-Feier der Stadt gewürdigt – von der Deutschen Bundespost, die inzwischen die deutsche Post ist.
    Eines der bekanntesten Augsburg-Motive auf Briefmarken stammt aus dem Jahr 1985. Damals wurde die 2000-Jahr-Feier der Stadt gewürdigt – von der Deutschen Bundespost, die inzwischen die deutsche Post ist. Foto: Imago Stock

    Politik in Augsburg - Sitzverteilung und Stadtratswahl

    CSU-Politikerin Eva Weber ist seit dem 1. Mai 2020 die erste Oberbürgermeisterin von Augsburg. In unserer Grafik sehen Sie, wie die Augsburger bei der Wahl im Jahr 2020 gewählt haben. Die CDU und die Grünen besetzen derzeit die meisten Sitze im Stadtrat.

    Warum heißt Augsburg Datschiburg?

    Bundesweit als "Neckname" abgestempelt, bei Wikipedia sogar als "Spottname" betitelt: Im Zusammenhang mit Augsburg fällt ab und zu der Name "Datschiburg". Doch wer Zwetschgendatschi einmal probiert hat, weiß, warum man Augsburg auch Datschiburg nennt. Der beliebte Blechkuchen gilt als kulinarische Spezialität der Stadt Augsburg und könnte wohl den ein oder anderen Zwetschgen-Skeptiker zum Liebhaber konvertieren – das scheint auch der Großteil der Augsburger so zu sehen, weshalb sie "liebevoll" als "Datschiburger" bezeichnet werden.

    Kult und Insider: Besonderheiten in Augsburg

    Augsburg ist die einzige Stadt Deutschlands, die noch einen König hat - zumindest inoffiziell. Der selbsternannte Monarch trägt den bürgerlichen Namen Gerhard Hermanutz, er möchte allerdings mit "König" angesprochen werden. Den Monarchen-Status erlangte er durch eine selbstgebastelte Krone mit Goldpapier. Mit dieser war er dann tagtäglich in Augsburg unterwegs. "Nachdem ich die Krone in Augsburg alleine trug und mir das niemand nachmachte, musste ich wohl der König sein", erklärte er in einem Interview mit unserer Redaktion. Die Augsburger haben ihren König ohne Widerstand akzeptiert - es gibt sogar T-Shirts mit seinem Gesicht zu kaufen. Mittlerweile hat er die Krone abgelegt, seinen Kultstatus aber behalten. Es gibt zwei Bücher und eine Doku über den König von Augsburg.

    Der König von Augsburg spielt die Hauptrolle in einem Doku-Film.
    Der König von Augsburg spielt die Hauptrolle in einem Doku-Film. Foto: Silvio Wyszengrad

    Insgesamt etwa 470 Blumen wurden von Street-Art-Künstler Bernhard Trum an diverse Stromkästen, Häuserwände und Stadtmauern gemalt. Die Augsburg-Blume war bei der Bevölkerung sehr beliebt, die Stadtmarketing-Abteilung zog sogar in Erwägung mit der Blume zu werben. Trotzdem nahm die Geschichte der Augsburger Blume ein ernstes Ende: Bernhard Trum wurde 2020 zu 14 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Insgesamt soll ein Sachschaden in Höhe von etwa 70.000 Euro entstanden sein. Die Strafe hat er mittlerweile hinter sich, doch der Kult um die Augsburg-Blume bleibt und ist heute zum Beispiel noch auf der Bier-Sorte "Blümchen" von Thorbräu zu sehen.

    Thorbräu wirbt mit der Augsburgblume.
    Thorbräu wirbt mit der Augsburgblume. Foto: Silvio Wyszengrad

    Augsburg hat in Deutschland die höchste Anzahl an gesetzlichen Feiertagen. Außerdem ist Augsburg die einzige Stadt in Bayern, die einen gesetzlichen Sonder-Feiertag hat: das Friedensfest am 8. August. Das Hohe Friedensfest gilt seit 1950 als gesetzlicher Feiertag und das tatsächlich nur innerhalb der Stadtgrenze. Im Landkreis Augsburg gilt das Friedensfest nicht als gesetzlicher Feiertag. Das Fest wird seit dem Jahr 1650 gefeiert. Das Bekenntnis zur "Friedensstadt Augsburg" basiert auf diesem historischen Ereignis. Am 8. August gibt es in Augsburg ein reges Kulturprogramm rund um das Friedensfest.

    Top 10 Sehenswürdigkeiten in Augsburg

    In Augsburg können Touristen viele historische Sehenswürdigkeiten besuchen. Wir haben Ihnen eine Top 10 zusammengestellt:

    Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten waren im Jahr 2018 und 2017 der Zoo (674.080 Besucher), der Botanische Garten (250.209 Besucher), die Fuggerei (220.624 Besucher), das Schaezlerpalais (152.632 Besucher) und der Goldene Saal im Rathaus (138.330 Besucher).

    Sportler des Jahres in Augsburg

    In Augsburg gibt es mehr als 200 Sportvereine, in denen rund 80 Sportarten ausgeübt werden können. Von der Stadt werden jährlich etwa 36 Sportler für herausragende Leistungen gekürt. Im Jahr 2020 fiel die Ehrung aus. Die Gewinner für das Jahr 2021 wurden noch nicht veröffentlicht, in einer kurzen Grußbotschaft bedankt sich Eva Weber höchstpersönlich für die Arbeit der Sportvereine.

    Die Augsburger Panther und der FC Augsburg gehören zu den beiden bekanntesten Sportvereinen in Augsburg. Der FC Augsburg spielt seit der Saison 2011/12 in der ersten Bundesliga. Für die Augsburger Fans war der Aufstieg ein historisches Ereignis. Auch die Augsburger Panther gehören zur Königsklasse: Sie spielen seit der Gründung der Deutschen Eishockey Liga in der höchsten Spielklasse mit. Der Augsburger Kanute Sideris Tasiadis gewann bei den Olympischen Spielen im Jahr 2012 (Silber) und im Jahr 2020 (Bronze) Medaillen und ist damit der erste Deutsche, der im Kanu-Slalom zwei olympische Medaillen gewinnen konnte.

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