Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Kurt F. Viermetz: Ein Ehrenbürger, dessen Erbe in der Stadt weiterlebt

Augsburg

Kurt F. Viermetz: Ein Ehrenbürger, dessen Erbe in der Stadt weiterlebt

    • |
    Zu seinem 75. Geburtstag stiftete Kurt F. Viermetz (links) dem Maximilianmuseum einen silbernen Harlekin. Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel kam zur Übergabe.
    Zu seinem 75. Geburtstag stiftete Kurt F. Viermetz (links) dem Maximilianmuseum einen silbernen Harlekin. Der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel kam zur Übergabe. Foto: Fred Schöllhorn

    Er ist am Freitagabend nach einer schweren Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben. Doch sein Name wird mit Augsburg verbunden bleiben. Der Ehrenbürger Kurt F. Viermetz, der in der Bankbranche eine steile Karriere machte, hat seine Heimatstadt immer wieder unterstützt. So trägt der „Viermetzhof“ des Maximilianmuseums seinen Namen. Im Jahr 1998 ermöglichte der Mäzen die Überdachung des Hofes. Dort stehen nun die rund 400 Jahre alten Originalfiguren der drei

    Die Stadt trauert um den Mann, der sich seiner Heimat stets verbunden fühlte – obwohl er die meiste Zeit seines Lebens nicht in Augsburg verbrachte, weil es ihn in große Bankenorte wie Frankfurt, Paris, London oder New York zog. Oberbürgermeister Kurt Gribl sagte am Sonntag: „Wir verlieren mit ihm einen Menschen von ganz besonderem Format. Einen herausragenden Förderer von Kunst, Kultur und Wirtschaft, wie auch einen unermüdlichen Gönner und Mäzen.“

    Unter anderem hatte sich Viermetz zusammen mit weiteren Förderern der Sanierung des Schaezler-Palais in der Maximilianstraße verschrieben. Er beteiligte sich auch am Erwerb kostbarer Silberschätze für das Maximilianmuseum und an der Sanierung des Mozarthauses. Gribl betonte, Viermetz sei ein „Mann mit einem großen Herzen“ gewesen. Er habe die Ehrenbürgerwürde „mehr als verdient“. Viermetz bleibe, so Gribl, „für uns alle ein Vorbild.“

    Stiftung fördert 700 Projekte

    Der Ehrenbürger, der in Pfersee aufwuchs, hat frühzeitig dafür gesorgt, dass sein Einsatz für die Stadt und die Region nicht mit seinem Tod enden wird. Im Jahr 2003 errichtete er mit seiner später verstorbenen ersten Ehefrau die „Kurt und Felicitas Viermetz Stiftung“. Das Ziel der Stiftung: die Förderung von Wissenschaft, Kunst und Kultur in Augsburg und Bayerisch-Schwaben sowie die Förderung der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Über 700 Projekte wurden seither mit einem Volumen von über sechs Millionen Euro unterstützt. Einen Schwerpunkt bildete die Universität Augsburg, dessen Hochschulratsvorsitzender Kurt F. Viermetz von 2002 bis 2007 war. Er stiftete unter anderem einen hoch dotierten Wissenschaftspreis. Auch die Kunstsammlungen waren ihm ein Anliegen.

    Er förderte zudem die Sanierung der Augsburger Kirchen Sankt Ulrich und Afra, Sankt Anna und Sankt Moritz. Das Engagement beschränkte sich aber nicht auf Augsburg. In Schwaben unterstützte seine Stiftung unter anderem Baumaßnahmen in den Klöstern Roggenburg und Oberschönenfeld sowie Kulturereignisse wie das Festival der Nationen in Bad Wörishofen. Auch das schwäbische Jugendsinfonieorchester und die Domsingknaben erhielten Zuwendungen.

    Viermetz' Stiftung wurde neu strukturiert

    Im Wissen um seine schwere Krankheit wurde die Stiftung erst vor wenigen Wochen im Oktober neu strukturiert. Den Vorsitz im Kuratorium hat jetzt Alt-Oberbürgermeister Peter Menacher inne. Stellvertreter ist Maximilian Viermetz, der Sohn des Stifters. Ebenfalls im Gremium sitzen die Ehefrau des Verstorbenen, Hannelore Viermetz-Schaddach, der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel, der frühere Regierungspräsident Ludwig Schmid und Harald Labbow.

    In einer Mitteilung der Stiftung heißt es: „Das Kuratorium wird dankbar und im Gedenken an seine großzügige und vornehme Persönlichkeit die Stiftung auch in schwierigeren Zeiten in die Zukunft führen.“ Die Stadt will den Ehrenbürger, der im Jahr 2004 mit der Würde ausgezeichnet wurde, mit einem Trauerakt ehren. Ein Termin dafür stand am Wochenende allerdings noch nicht fest. Nach dem Tod von Kurt F. Viermetz gibt es gegenwärtig vier lebende Ehrenbürger der Stadt. Es sind: die Alt-Oberbürgermeister Hans Breuer und Peter Menacher, der frühere FCA-Präsident Walter Seinsch und der Landesrabbiner Henry H. Brandt.

    Mehr zum Thema:

    Ein Augsburger, der die Finanzwelt prägte

    Kurt F. Viermetz: Sein Herz schlug für Augsburg und die Kunst

    Kurt F. Viermetz ist tot - Augsburg trauert um seinen Ehrenbürger 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden