Die Augsburger Frühjahrsausstellung, kurz afa, gilt als Institution. Erstmals fand sie im Jahr 1949 statt. Standort war zwischen Gögginger Straße und Rosenaustraße. 1955 folgte der Umzug in den Wittelsbacher Park. Die afa war Publikumsmagnet. Im Jahr 1980 kamen 131.400 Besucherinnen und Besucher. Seit 1988 ist das Messezentrum Heimat der Verbraucherschau. Das Interesse an der afa sank. Aus neun Veranstaltungstagen wurden fünf. Die Corona-Pandemie stürzte die gesamte Messebranche in die Krise. Viele Veranstaltungen fielen aus, 2021 und 2022 gab es keine afa. Nächstes Jahr kehrt sie im Februar zurück: kürzer, kleiner und günstiger.
Zweieinhalb Monate sind es jetzt noch. Was ist von der abgespeckten afa zu erwarten? Neu ist, dass die Frühjahrsausstellung mit zwei anderen Veranstaltungen kombiniert wird. Die Immobilientage und die E-Automesse Volt finden ebenfalls von Freitag, 3. Februar, bis Sonntag, 5. Februar, statt. Treue afa-Gäste müssen sich umstellen. Es gibt im nächsten Jahr nur noch zwei große Hallen und das Freigelände. Zum Vergleich: 2020 wurden sieben Hallen und das Freigelände belegt. Knapp 60.000 Besucher wurden an fünf Tagen registriert. Mehr als 500 Aussteller waren vertreten.
Wie viele Ausstellerinnen und Aussteller im Jahr 2023 dabei sein werden, ist offen. Winfried Forster, Sprecher des Veranstalters, sagt: "Die Frage nach der Zahl der Aussteller können wir knapp drei Monate vor der Messe noch nicht vernünftig beantworten." Man werde bis zuletzt interessierten Unternehmen die Möglichkeit bieten, an der afa teilzunehmen. So sei es auch in früheren Jahren gewesen. Veranstalter Thilo Könicke von der Afag Messen und Ausstellungen GmbH rechnet mit 25.000 Besuchern an den drei Veranstaltungstagen.
An diesen Programmpunkten hält die Augsburger Frühjahrsausstellung fest
Die Veranstalter möchten trotz des verschlankten Programms Neuheiten präsentieren. Wie zuletzt ist "Mein Schwaben – Leben und Arbeiten in der Heimat" ein Hauptthema in Halle 1 (
Bauen, Wohnen und Garten – dieser Bereich war auch in den letzten Jahren in Messehalle 3 zu finden. Anfang Februar finden Interessierte hier Neuheiten zu den Themen Bauen, Renovieren, Sanieren, Einrichten, Wohnen, Interieur, Gartenbau und -gestaltung, Gartenmöbel und Accessoires. Zweites großes Thema sind Kulinarik, Haushalt und Mode. Dazu zählen regionale Nahrungs- und Genussmittel, Haushaltswaren und -geräte, Mode und Accessoires und natürlich auch wieder das Genießer-Forum mit Showküche. Im Freigelände wird Streetfood angeboten. Speisen und Getränke werden aus Fahrzeugen verkauft.
Diese Programmpunkte werden der afa 2023 fehlen
Verzichtet wird bei der afa 2023 auf eine Auto-Show. Ebenfalls rausgefallen ist der Bereich Gesundheit. Fehlen wird zudem das Themenfeld Reisen. Länderschauen, wie sie in früheren Jahren bei Besuchern beliebt waren, wird man dieses Mal vermissen.
Korrigiert werden die Öffnungszeiten. An allen drei Tagen ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Früher war Start um 9.30 Uhr. In einem Punkt reagieren die Veranstalter auf die aktuelle Entwicklung. Der Eintritt für Erwachsene beträgt jetzt sieben Euro. Bei der afa 2020 zahlte man ohne Ermäßigung acht Euro. Das Ticket für sieben Euro berechtigt zur Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in Augsburg.
Die afa war über Jahre hinweg mit dem Zusatz "größte Verbraucherschau in Schwaben" beworben worden. Dies trifft nun nicht mehr zu. Die Allgäuer Festwoche hatte in diesem Jahr rund 180.000 Besucher. Forster meint: "Der direkte Vergleich mit der afa ist nicht einfach. In Kempten wird kein Eintritt erhoben und es gibt neben einer Verbrauchermesse ein Jahrmarktangebot mit Karussells."