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Augsburg: Kriminal-Statistik ausgewertet: Wie sicher ist Ihr Stadtteil?

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Kriminal-Statistik ausgewertet: Wie sicher ist Ihr Stadtteil?

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    Das Statistikamt der Stadt Augsburg hat für jeden Stadtteil ausgewertet, wie viel Kriminalität es dort gibt.
    Das Statistikamt der Stadt Augsburg hat für jeden Stadtteil ausgewertet, wie viel Kriminalität es dort gibt. Foto: Ulrich Wagner

    Wer in Augsburg sicher leben will, der sollte nach Siebenbrunn ziehen und sich von dort auch nicht wegbewegen. 6,2 Straftaten pro Jahr gab es dort im Mittelwert in den Jahren 2010 bis 2015 – im gesamten Stadtgebiet waren es jährlich im Mittel rund 23000. Das Statistikamt der Stadt hat jetzt für jeden Stadtteil ausgewertet, wie viel Kriminalität es dort gibt. Hier ein Überblick:

    Am stärksten von Kriminalität belastet ist die Innenstadt, was nicht verwundert. Hier halten sich im Verhältnis zur Zahl der Einwohner sehr viele Menschen auf. Fast zwölf Prozent aller Straftaten ereignen sich hier. Auch im Bahnhofsviertel ist die zentrale Lage ausschlaggebend. Hier spielen unter anderem auch Schwarzfahrer eine wichtige Rolle. Weil sich am Kö fast alle Linien treffen, werden in der Innenstadt auch mehr Täter erwischt. Auf Platz drei bei der Zahl der Straftaten kommt Kriegshaber (eine Übersicht über die Stadtteile finden Sie im Info-Kasten). Allerdings liegt dies daran, dass es sich um den einwohnerstärksten Stadtteil handelt.

    In den vergangenen fünf Jahren gerieten jährlich 10.000 bis 12.000 Personen als Tatverdächtige ins Visier der Augsburger Polizei. Zwei Drittel von ihnen wohnen in Augsburg. Der Anteil der Ausländer an den Tatverdächtigen stieg in den vergangenen Jahren, was auch daran liegt, dass der Anteil in der Gesamtbevölkerung gestiegen ist. Ausländer sind aber grundsätzlich überproportional in der Kriminalstatistik vertreten. Ein Grund: Junge Leute – die Gruppe, die generell am ehesten mit dem Gesetz in Konflikt kommt – sind hier stärker repräsentiert als in der Gesamtbevölkerung. Und sozialer Status und Bildungsstand sind im Schnitt schlechter als in der Gesamtpopulation – das begünstigt Kriminalität, unabhängig vom Pass.

    Im Wertachviertel und in Oberhausen wohnen viele Tatverdächtige

    Was das Thema Flüchtlinge betrifft, verstoßen viele gegen das Aufenthaltsrecht. Von 3168 Personen, die 2015 gegen das Aufenthaltsrecht verstoßen haben, wurden 177 auch noch anderweitig auffällig. Zum Großteil geht es um Schwarzfahren. Bei fast allen anderen Deliktsarten ist diese Gruppe aber unauffälliger als der Bevölkerungsdurchschnitt. In den vergangenen sechs Jahren waren jedes Jahr im Schnitt 2,6 Prozent der Augsburger Bevölkerung als Tatverdächtige bei der Polizei geführt. Am wenigsten „böse Buben“ wohnen in Siebenbrunn, Göggingen-Ost, Bergheim, Firnhaberau, Inningen und Spickel. Im Wertachviertel und in Oberhausen – Stadtteilen mit eher niedrigem sozialen Status und hohem Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund – wohnen viele Tatverdächtige. Hier liegt der Anteil an der Wohnbevölkerung zwischen vier und fünf Prozent.

    Hier geht es zum Einbruchsradar der Augsburger Allgemeinen

    Im Städtevergleich ist Augsburg mit einer Kriminalitätsbelastung von 9128 Straftaten auf 100.000 Einwohner recht gut. Raub kommt im Großstadtvergleich in Augsburg sehr selten vor, ebenso Diebstahl und Sachbeschädigung. Auch die Aufklärungsquote ist sehr gut. Das spiegelt sich auch im Empfinden wider: In Bürgerumfragen der Stadt bewerten mehr als 85 Prozent die Sicherheit in ihrem Viertel als „sehr gut“ oder „gut“.

    Mehr als ein Viertel aller bekannt gewordenen Straftaten sind Diebstähle. Der Anteil der Körperverletzungsdelikte liegt bei 13 bis 14 Prozent. Rauschgiftdelikte nehmen etwa sechs Prozent ein. Zugenommen hat zuletzt die Zahl der Wohnungseinbrüche – im Jahr 2015 waren es 228 Fälle. Das ist fast eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2010. Zwischen April und September machen die Einbrecher eher Pause – ab Oktober mit früherer Dunkelheit steigt die Zahl. Im innerstädtischen Vergleich ist Kriegshaber mit 10,3 Einbrüchen am häufigsten betroffen (wobei es hier auch am meisten Haushalte gibt). Setzt man die Einbruchszahlen mit der Zahl der Haushalte ins Verhältnis, sind der Spickel (3,7 Einbrüche je 1000 Haushalte), Links der Wertach-Nord (3,4) und das Georgsviertel (2,2) am häufigsten betroffen.

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