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Augsburg: Flüchtlinge aus der Ukraine in Augsburg: "Kein Ende der Solidarität in Sicht"

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Flüchtlinge aus der Ukraine in Augsburg: "Kein Ende der Solidarität in Sicht"

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    Vor einem Jahr wurde mit einem Demonstrationszug und einer Kundgebung auf dem Rathausplatz an den ersten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine gedacht. Mehr als 1000 Menschen zogen durch die Innenstadt.
    Vor einem Jahr wurde mit einem Demonstrationszug und einer Kundgebung auf dem Rathausplatz an den ersten Jahrestag des Kriegsbeginns in der Ukraine gedacht. Mehr als 1000 Menschen zogen durch die Innenstadt. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Über 4300 Menschen, die aufgrund des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine geflohen sind, leben derzeit in Augsburg. Am 24. Februar jährt sich der Angriff zum zweiten Mal. In den vergangenen zwei Jahren ist viel passiert: Kinder und Jugendliche aus der Ukraine besuchen Kitas und Schulen, Erwachsene haben zum Teil schon eine Arbeit aufgenommen. "Es ist für die Menschen so traurig, dass auch nach zwei Jahren kein Ende des Kriegs in ihrer Heimat absehbar ist. Ich möchte allen Betroffenen aber sagen, dass auch kein Ende unserer Solidarität in Sicht ist", sagt Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU).

    Als vor zwei Jahren die Ukraine von Russland angegriffen wurde, ging alles schnell. Schon bald erreichten die ersten Kriegsflüchtlinge Augsburg. Wenige Tage nach Beginn des Konflikts wurde die erste Friedenskundgebung auf dem Rathausplatz abgehalten, die Stadtsparkasse Augsburg und der Ukrainische Verein Augsburg richteten ein Spendenkonto ein, wo Bürgerinnen und Bürger die Menschen in der Ukraine auf diesem Weg mit Spenden für Lebensmittel, Medikamente und Schutzkleidung unterstützen konnten. Wohnraum für Geflüchtete wurde gesucht. Eva Weber sagte im Februar 2022: "Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten."

    Über 940 Kriegsflüchtlinge leben in städtischen Unterkünften in Augsburg

    Heute, zwei Jahre später, seien die Kraftanstrengungen "gemeinsam den Umständen entsprechend gut gemeistert" worden, so die OB. Dafür habe es viel Engagement gebraucht, zählt Weber auf, etwa die von der Stadtverwaltung organisierten Hilfsangebote, die Unterstützung der Bürger, der Hilfsorganisationen und weiterer Institutionen; letztlich auch danke des Engagements der Geflüchteten selbst, die sich "in den meisten Fällen gut in die Stadtgesellschaft integriert haben". 

    Der Großteil der ukrainischen Kriegsflüchtlinge hat privat eine Unterkunft gefunden. Nach Angaben des Amtes für Wohnbauförderung und Wohnen beherbergt die Stadt derzeit 942 Flüchtlinge aus der Ukraine in ihren Unterkünften. Der Zustrom hat nachgelassen. Seit Anfang des Jahres wurden in den städtischen Einrichtungen 23 Ukrainer aufgenommen.

    2800 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit in Augsburg erhalten Bürgergeld

    Ein Teil der erwachsenen Ukrainer in Augsburg geht inzwischen einer Arbeit nach. Silke Königsberger, Geschäftsführerin des Jobcenters Augsburg Stadt, ist optimistisch, dass sich die Anzahl der Beschäftigten aus der Ukraine bald "deutlich steigern wird". Im Juli 2023 waren 719 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 247 Menschen gingen einer geringfügigen Beschäftigung nach. Grundsätzlich würden Menschen aus der Ukraine in Augsburg in allen Branchen Arbeit aufnehmen.

    Die meisten Menschen kämen jedoch im Bereich Verkehrs- und Logistikberufe unter, gefolgt von sozialen und kulturellen Dienstleistungsberufen sowie Gesundheitsberufen. Die Mehrheit der Menschen, die vor dem Krieg nach Augsburg flohen, sind Frauen und Kinder. Ein großer Teil der Kriegsflüchtlinge erhält eine finanzielle Unterstützung. Im Oktober bekamen knapp 2800 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit Bürgergeld - sie leben in insgesamt knapp 1500 Bedarfsgemeinschaften. Königsberger: "Davon waren 2070 Menschen erwerbsfähig, das heißt diese Personen stehen für eine Arbeitsaufnahme grundsätzlich zur Verfügung." 

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