Der Raum hat vielleicht die Ausmaße eines mittelgroßen, beladenen Lkw. Ein permanentes metallisches Rauschen füllt ihn und tönt durch das Dickicht von bunten Rohren, Armaturen und Anzeigen. Wolfgang Lutsch hat die Tore geöffnet, in der Hand ein Messgerät. Nur zur Sicherheit, aber man weiß ja nie. Ein paar Sekunden später gibt der Anlagenbetreuer Entwarnung: Die Luft ist rein, und das im Wortsinn. Hier, auf dem weitläufigen Gelände der Stadtwerke unweit des Jakobertors, kompakt auf wenigen Quadratmetern, liegt die zentrale Drehscheibe für Augsburgs Gasversorgung. Das Gas, das hier unterirdisch ankommt, fließt nach einigen Verarbeitungsschritten - darunter Aufwärmung, Filterung und Druckregelung - nur wenige Meter weiter direkt in die Stadt und zu ihren Menschen. Und die haben derzeit guten Grund zur Annahme, dass sich der Krieg in der Ukraine auf ihre Gasversorgung auswirken wird.
Krieg in der Ukraine