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Augsburg: Kreative Angebote von Augsburger Kirchen zur Fastenzeit

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Kreative Angebote von Augsburger Kirchen zur Fastenzeit

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    Pfarrerin Marianne Werr, Jakob Ratz von der evangelischen Jugend, Pfarrerin Sabine Dempewolf und  Kirchenvorstand Ralph Jordan (von links) stellen die Ape vor.
    Pfarrerin Marianne Werr, Jakob Ratz von der evangelischen Jugend, Pfarrerin Sabine Dempewolf und Kirchenvorstand Ralph Jordan (von links) stellen die Ape vor. Foto: Sophia Huber

    Es gibt Menschen, die nicht darüber klagen, was alles nicht geht, sondern die schauen, was geht. Viele kreative Köpfe haben jetzt in Augsburger evangelischen und katholischen Kirchengemeinden Ideen entwickelt, wie sie die sieben Wochen der Fasten-, bzw. Passionszeit so gestalten, dass sie sowohl „coronakonform“, als auch ansprechend und aufbauend sind.

    In der evangelischen Gemeinde St. Paul in Pfersee trifft in diesen Tagen eine Ape ein, ein kleines, dreirädriges Gefährt, das sich in den kommenden Wochen, vorwiegend mittwochs, 18 Uhr, an einen anderen Ort im Stadtteil aufmachen wird, um „im Grünen“, unter freiem Himmel, eine halbe Stunde zu Andacht, Gebet und Musik einzuladen. Stationen werden unter anderem vor der Westparkschule sein, am Eisernen Steg an der Wertach oder am Sheridan-Park an der Halle 116. „Das wird ein Hingucker sein“, sagt Pfarrerin Marianne Werr. Gerade jetzt, in einer Zeit der vielen Verbote, gelte es, all die Möglichkeiten, all die Spielräume zu entdecken und mit Fantasie zu gestalten. Damit greift die Gemeinde auch das Motto der diesjährigen Fastenaktion der evangelischen Kirche auf: „Spielraum! Sieben Wochen ohne Blockaden!“ Die Aktion lade dazu ein, so Pfarrerin Werr, „Gottesdienste in vielfältigen Formen“ zu feiern, „zu beten, wo wir kaum mehr Spielraum haben, wo es uns die Luft zuschnürt, wo wir an unsere Grenzen stoßen“.

    Fastenzeit: Sieben faire Wochen in Oberhausen

    Für die Nöte der Menschen, für ihre Sorgen, wird es in den kommenden Wochen in den Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Oberhausen/Bärenkeller spezielle Orte geben: In St. Konrad, St. Joseph, St. Peter und Paul und St. Martin werden von Schwester Elisabeth Mack getöpferte „Tränenkrüge“ stehen. Menschen können dort ihre auf Zettel in Tränenform geschriebenen „Ängste und Sorgen, ihren Schmerz, ihre Traurigkeit, aber auch ihre Bitten und Hoffnungen schreiben“, sagt Pastoralreferentin Margit Uhr, „all ihre Sehnsucht können sie so zum Ausdruck bringen und vor Gott tragen“. In den Werktags-Gottesdiensten werden diese Anliegen in Fürbitten aufgenommen. Unter weiteren kreativen Ideen des Gemeindeteams für die kommenden Wochen fällt noch die Fastenaktion „7 Wochen mit der fairen Tüte“ auf. In der Umkehrung des traditionellen Aufrufs zum Verzicht ruft diese Aktion dazu auf, Neues auszuprobieren: Wer sich dazu anmeldet, bekommt – in Kooperation mit dem Weltladen - für 70 Euro sieben Wochen lang je eine Tüte mit fair gehandelten Produkten,unter anderem mit Zutaten für Gerichte zum Ausprobieren. Die Rezepte dafür, etwa für ein Risotto oder Schoko-Cookies, und Infos über die Herkunft der Nahrungsmittel sind inklusive. Schon eine ganze Reihe von Bestellungen seien eingegangen, erzählt Margit Uhr.

    Ein Klassiker ist zu Beginn der Fastenzeit das ökumenische Projekt „Weltgebetstag der Frauen“, der in diesem Jahr auf den 5. März fällt. Renate Berndt vom Katholischen Deutschen Frauenbund in der Gemeinde St. Franziskus, Firnhaberau, weiß, wie gerne die Frauen – zusammen mit den Frauen von Christkönig und der evangelischen Gemeinde St. Lukas – feiern. „Hier gibt es tolle Musik, hier kann man singen, die Frauen sitzen nach dem Gottesdienst noch zusammen, probieren, was sie aus den vorgeschlagenen Rezepten zubereitet haben. Es ist eine tolle Gemeinschaft.“ Doch weil es dieses Fest so im März nicht geben kann (Berndt: „Wir wollen auch nicht einfach eine CD ablaufen lassen“) , soll es im Sommer auf jeden Fall nachgeholt werden.

    Blumensamen in Augsburg zum Weltgebetstag

    Um den Weltgebetstag jedoch nicht sang- und klanglos vorbei ziehen zu lassen, werden in den beteiligten Kirchen für die kommenden Wochen Infostände aufgebaut, die diesmal von Frauen aus Vanuatu, einem Inselstaat im Südpazifik, erzählen. Und – es werden Blumensamentütchen zum Mitnehmen ausgelegt, die für all das stehen, was an Neuem und Buntem wachsen kann. Es blüht noch eine ganze Menge mehr an Angeboten der Kirchengemeinden für diese kommenden Wochen vor Ostern. Die jeweiligen Internet-Seiten geben darüber Auskunft. Da gibt es etwa eine ganze Reihe von Online-Angeboten, seien es Exerzitien im Alltag, seien es Gesprächsabende oder tägliche spirituelle Impulse. Auch alle möglichen Gottesdienstformen finden sich hier - mit viel Musik, mit Texten, Inspirationen.

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