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Augsburg: Kreative Aktion gegen eine zugeparkte Stadt

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Kreative Aktion gegen eine zugeparkte Stadt

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    Bunte Aktionen, wo sonst Autos parken: Am Parking-Day wollten die Akteure am Samstag in der Maximilianstraße zeigen, wie schön es ohne Autos ist.
    Bunte Aktionen, wo sonst Autos parken: Am Parking-Day wollten die Akteure am Samstag in der Maximilianstraße zeigen, wie schön es ohne Autos ist. Foto: Peter Fastl

    Einen Parkplatz in der Maximilianstraße zu finden, gestaltete sich am Samstag noch ein ganzes Stück schwieriger als sonst. Denn wo sonst Auto an

    Vogelgezwitscher, zirpende Grillen und ein lautstarker Bienenschwarm lockten die Passanten an den Stand von Tine Klink vom Arbeitskreis urbane Gärten. Sie hatte auf „ihrem“ Parkplatz einen kleinen Garten eingerichtet – „den chilligen Teil“, wie sie betont – und spielte eine Soundinstallation mit Naturgeräuschen ab. „Lauter Geräusche, die sonst im Straßenverkehr untergehen“, erklärt sie.

    Die Idee: Eine Stadt mit weniger Autoverkehr

    Die Idee ihrer Aktion ist zu zeigen, wie eine Stadt mit weniger Autoverkehr klingen könnte. „Gut, Bienen hört man auch sonst nicht mehr so häufig, aber das ist doch wirklich schade, oder nicht?“, findet sie. Ein Stück weiter hat Thomas Hecht, Sprecher des Lokalen Agendateams, ein Handtuch in der Größe eines durchschnittlichen Autos ausgebreitet und dort eine „Relaxzone“ geschaffen. „Zwei mal 4,50 Meter – das ist doch eine Riesenfläche, die durch ein Auto belegt wird“, sagt er.

    Weil Straßenverkehr Stress produziert, bietet Hecht an diesem Tag auf seinem Parkplatz Entspannung an – inklusive einer Wohlfühlmassage, Gitarrenmusik und Ballspielen. Die Aktionen auf den Parkplätzen sind vielfältig – die Initiativen nutzen sie, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Terre des Femmes verteilt Trillerpfeifen an junge Frauen, die Stadtwerke werben ebenso wie „Bei Anruf Auto“ fürs Carsharing und die Aktionsgemeinschaft Tierrechte fordert die Passanten auf, die Meere zu schützen.

    Die Idee des Parking-Days stammt aus den USA, mittlerweile nehmen weltweit rund 990 Städte in 162 Ländern teil, sagt Initiatorin Maria Engelhart vom Fachforum nachhaltige Stadtentwicklung. „Augsburg war bisher in dieser Beziehung ein weißer Fleck“, so die Initiatorin. Während es kein Prob-lem gewesen sei,

    Passanten zeigen unterschiedliche Reaktionen

    Das Interesse der Passanten ist geteilt. Die meisten schlenderten vorbei und beäugten das Treiben neugierig aus der Ferne. Einige blieben stehen oder machten bei einer Aktion mit. Rick Benning ist Student aus Berlin und auf dem Weg zum Oktoberfest. Kunstvoll malte er die Worte „Saufen oder so...“ auf ein Pappschild. „Nein, das ist natürlich nicht mein Lebensmotto“, beeilte er sich zu erklären – er wolle nur Leute kennenlernen und Spaß haben.

    Giselle Stief-Haas war vom Parking-Day begeistert. „Ich wäre dafür, dass diese einzigartige Straße nicht länger durch Autos verschandelt wird“, sagt sie. „Die Aktion ist wunderbar und voller explodierender Kreativität“, lobt sie die Macher.

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