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Augsburg: Kompromiss: Veranstalter verlegen Reimann-Vortrag ins Internet

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Kompromiss: Veranstalter verlegen Reimann-Vortrag ins Internet

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    Der umstrittene Vortrag des Israel-Kritikers Jakob Reimann findet nun nicht wie geplant im Zeughaus statt. Er wird ins Internet verlegt.
    Der umstrittene Vortrag des Israel-Kritikers Jakob Reimann findet nun nicht wie geplant im Zeughaus statt. Er wird ins Internet verlegt. Foto: Silvio Wyszengrad

    Das Tauziehen um den Vortrag des Israel-Kritikers Jakob Reimann ist beendet. Die Veranstalter haben entschieden, den Diskussionsabend nicht im Zeughaus zu veranstalten, sondern ins Internet zu verlagern. Das teilte die Augsburger Friedensinitiative (AFI) mit. Dieser Lösung waren intensive Gespräche mit der Stadt und der Polizei zur Sicherheitslage vorausgegangen.

    Der Vortrag "Rechtsruck in Israel – Gibt es noch Chancen für den Friedensprozess" sollte ursprünglich am 20. November im Zeughaus stattfinden. Der Saal war angemietet, ein Mietvertrag abgeschlossen. Doch dann kam es zum großen Terrorangriff der Hamas auf Israel mit allen seinen Auswirkungen auch hierzulande. Die Israelitische Kultusgemeinde und mehrere Stadträte forderten eine Absage des Reimann-Vortrags. In der Folge prüfte die Stadt, ob der bestehende Mietvertrag für die Räume im Zeughaus wegen Sicherheitsbedenken gekündigt werden soll. Parallel liefen Gespräche hinter den Kulissen. Ergebnis: Die AFI und ihre Partner halten nicht mehr am städtischen Zeughaus als Veranstaltungsort fest, wohl aber am Reimann-Vortrag. Er soll jetzt als Online-Veranstaltung stattfinden.

    Konflikt im Nahen Osten hat auch Auswirkungen auf Augsburg

    Wie Klaus Stampfer von der AFI mitteilt, hat es Gespräche der Veranstalter mit der Stadt und der Polizei gegeben. Auch OB Eva Weber sei involviert gewesen. Stadt und Polizei hätten im Zusammenhang mit dem Vortrag eine Gefahr für die Stadtgesellschaft wegen der allgemein angespannten Situation gesehen. Der Konflikt im Nahen Osten hatte zuletzt auch Auswirkungen in Augsburg. Es kam zu mehreren Vorfällen. Stampfer sagt mit Blick auf die Sicherheitsbedenken beim Reimann-Vortrag im Zeughaus: "Wir sehen diese Gefahr nicht in dem Maße, aber wir nehmen die Bedenken ernst." Aus Sicht der Veranstalter hätte die zeitlich begrenzte Veranstaltung im Gebäude gut gesichert werden können. Man habe jedoch das gute Verhältnis mit der Stadt nicht belasten wollen. 

    Oberbürgermeisterin Eva Weber bestätigte am Mittwoch auf AZ-Nachfrage, dass es Gespräche mit der AFI gegeben habe. Sie ist froh über die gefundene Lösung: "Dies zeigt, dass wir es in der Friedensstadt Augsburg immer wieder schaffen, Kompromisse zu finden und aufeinander zuzugehen." 

    Der Vortrag mit Reimann werde laut Stampfer von der AFI nun im Internet stattfinden, Reimann habe sich damit einverstanden erklärt. Ein neuer Termin und die Zugangsdaten für die Veranstaltung werden noch bekannt gegeben.

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