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Augsburg: Kommt jetzt Erleuchtung im Streit um Schaufenstermonitore in der Stadt?

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Kommt jetzt Erleuchtung im Streit um Schaufenstermonitore in der Stadt?

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    Die Sportkind-Monitore am Rathausplatz waren Anlass für die Stadt, generelle Regelungen zu erarbeiten. Ein gutes Jahr danach hat man eine Idee, wie es funktionieren könnte.
    Die Sportkind-Monitore am Rathausplatz waren Anlass für die Stadt, generelle Regelungen zu erarbeiten. Ein gutes Jahr danach hat man eine Idee, wie es funktionieren könnte. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Die Diskussion schlug im Sommer 2022 hohe Wellen: Weil das Sportmodegeschäft "Sportkind" am Rathausplatz wegen städtischer Regelungen auf Werbemonitore im Schaufenster verzichten sollte, sprach am Ende Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) ein Machtwort. Die in der Tat außergewöhnlich großen Monitore, die bereits installiert waren, durften bleiben, obwohl sie gegen die Vorschriften verstießen. Eine stadtinterne Arbeitsgruppe wurde eingerichtet, um das Thema grundsätzlich zu regeln, nachdem bereits mehrere Innenstadtgeschäfte auf Monitore setzen, wenn auch deutlich kleiner. 

    Am Rathausplatz dürften andere Kriterien für Schaufenstermonitore gelten als in der Grottenau

    Doch ganz so einfach scheint es nicht zu sein, eine Lösung zu finden, die den Bedürfnissen von Denkmalschutz, Stadtbild und Ladeninhabern entspricht. Inzwischen ist man aber weiter: Gedacht wird laut Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) daran, die Innenstadt in unterschiedliche Zonen einzuteilen, für die maßgeblich ist, wie städtebaulich sensibel die Umgebung ist. Denn hektisch blinkende Monitore in Nachbarschaft von Denkmälern will man vermeiden. Am Rathausplatz dürften auch andere Kriterien gelten als in der Grottenau, so Hübschle. Je nach Zone sollen Maximalwerte für die Helligkeit (in Lux) von Monitoren festgelegt werden. Dazu laufen in den nächsten Tagen Messungen, um zu sehen, wie hell die Werbebotschaften im Schaufenster flimmern dürften, ohne störend zu sein. "Entsprechend läuft derzeit eine Feldphase mit dem Versuch, zu eruieren, was die richtigen und verträglichen Werte sind", so Hübschle. Weil die Tage nun wieder kürzer werden, beginne man nun mit

    Im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats gab das Wirtschaftsreferat zuletzt einen Lagebericht zur generellen Situation des Handels in der Innenstadt. Grundsätzlich stelle man eine stärkere Belebung der Innenstadt im Vergleich zum Vorjahr fest, so Hübschle – das zeigten die automatisierten Passantenzählungen. Zwischen Anfang Juni und Ende September habe man ein Plus von 7,5 Prozent festgestellt. Ganz maßgeblich dafür dürfte aber das Stadtfest "Sommernächte" gewesen sein – in der letzten Juniwoche, als das Fest stattfand, waren 50 Prozent mehr Passanten unterwegs als im Vorjahr, als das Fest infolge der Nachwirkungen von Corona noch ausgefallen war. Die Stadt will künftig auch auf verfeinerte Instrumente setzen, um Passantenströme auswerten zu können. Dazu greift sie auf Leistungen einer Firma zurück, die anonym Standortdaten von Handys auswertet. So kann festgestellt werden, wie viele Annastraßen-Passanten Anziehungspunkte wie Karstadt, Stadtmarkt oder auch die City-Galerie ansteuern. 

    Fall Sportkind: Gesicht der Augsburger City wird sich verändern

    Grundsätzlich, so Stephan Mayr von der städtischen Wirtschaftsförderung, stehe man in Augsburg bei der Leerstandsquote im Städtevergleich noch recht gut da. In den Innenstadt-A-Lagen liegt sie bei zwei Prozent, wobei die Stadt mit Pop-Up-Stores die Quote niedrig hält. Grundsätzlich werde man sich auf häufigere Leerstände einstellen müssen, weil Läden kürzere Mietverträge schließen, um flexibel auf die Umsatzentwicklung regieren zu können. "Das führt zu mehr Fluktuation und auch Leerstand, bis ein neuer Mieter gefunden ist", so Mayr. "An dieses Bild werden wir uns gewöhnen müssen." Gleichzeitig gebe es interessante Konzepte, wie Läden durch Marketing auf Social Media auch eine junge Kundschaft für stationären Handel begeistern. Ein Beispiel sei der Second-Hand-Modeladen Retroarea in der Philippine-Welser-Straße. Die Innenstadt werde sich künftig grundsätzlich wandeln, weil Geschäfte über mehrere Stockwerke tendenziell ein Problem bekommen könnten. Das werde Umbauten nötig machen, die aber möglich seien. Die Umnutzung des Bader-Hauses in der Karolinenstraße, das aktuell umgebaut wird, sei ein Beispiel.

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