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Augsburg: Kommt in Augsburg ein Jugend-Café ins Hallenbad?

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Kommt in Augsburg ein Jugend-Café ins Hallenbad?

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    In der alten Gaststätte im Hallenbad Göggingen könnte ein Jugendtreff entstehen. Das Sozialreferat prüft, ob sich die Räume für die Jugendarbeit eignen.
    In der alten Gaststätte im Hallenbad Göggingen könnte ein Jugendtreff entstehen. Das Sozialreferat prüft, ob sich die Räume für die Jugendarbeit eignen. Foto: Ulrich Wagner

    Seit Jahren wird darüber gesprochen, dass die Jugendlichen im Augsburger Stadtteil Göggingen einen Jugendtreff brauchen. Passiert ist bislang wenig. Jetzt hat der Gögginger CSU-Stadtrat Matthias Fink eine neue Idee aufgebracht. Die Jugendlichen könnten einen Platz in der geschlossenen Gastronomie im Gögginger Hallenbad bekommen. Gemeinsam mit Augsburgs Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) hat er die Räume begutachtet und hält sie nach einigen Umbaumaßnahmen für geeignet.

    Im Gögginger Hallenbad würden nach Ansicht der Stadt die jungen Leute niemanden stören.
    Im Gögginger Hallenbad würden nach Ansicht der Stadt die jungen Leute niemanden stören. Foto: Ulrich Wagner

    In Göggingen gibt es bislang nur den öffentlich geförderten Jugendtreff der evangelischen Jugend an der Friedrich-Ebert-Straße. Noch unter Vorgänger-Sozialreferent Stefan Kiefer (SPD) wurde beschlossen, dass der Stadtteil mindestens zwei weitere Standorte für die Jugendarbeit braucht. Die Treffs sollten als sogenannte "Pop-up-Treffs" in leer stehenden Immobilien für gewerbliche oder gastronomische Nutzung innerhalb Göggingens entstehen, so das Konzept.

    Eine solche leer stehende Gastronomie könnte nach Ansicht Finks die frühere Gaststätte "Schaller-Stüble" im Gögginger Hallenbad sein. "Für ein Jugendcafé benötigen wir einen Gruppenraum, eine Teeküche und ein Büro, in dem ein Sozialarbeiter ungestört Gespräche mit Jugendlichen führen kann. Ein Garten sollte vorhanden sein. Das Gebäude sollte zentral liegen, aber so, dass die jugendlichen Nutzer auch mal etwas lauter sein können, ohne gleich Nachbarn zu stören. Da fällt schnell das Gögginger Hallenbad ins Auge" so Fink.

    Das frühere "Schaller-Stüble" verfügt über einen eigenen Ausgang

    Teil der Überlegungen sei, die frühere Gaststätte "Schaller-Stüble" im Hallenbad, die derzeit leer steht, für ein Jugendcafé zu nutzen: "Eine Theke ist vorhanden, und mit der ganzen Siebzigerjahre-Atmosphäre kann man einen tollen Ort schaffen, an dem Jugendliche sich wohlfühlen", ist Matthias Fink überzeugt. Besonders attraktiv für ein Jugendcafé sei der direkte Ausgang auf eine befestigte Freifläche und auf die abgezäunte Wiese am Stadtpark. Um einen Gruppenraum und ein Büro zu schaffen, würde sich der ungenutzte östliche Teil des Foyers eignen.

    Die Räume des ehemaligen Schaller-Stüble punkten nach CSU-Ansicht durch "Siebziger-Jahre-Atmosphäre".
    Die Räume des ehemaligen Schaller-Stüble punkten nach CSU-Ansicht durch "Siebziger-Jahre-Atmosphäre". Foto: Ulrich Wagner

    Auch der Sozialreferent kann sich die Räume für einen Jugendtreff vorstellen. Die ersten Eindrücke seien positiv, aber die Prüfung des Standorts stehe erst ganz am Anfang, sagt Martin Schenkelberg. "Nach erster vorläufiger Bewertung ergibt sich folgendes Bild: Die Räume stehen derzeit leer. Die Nähe zum Bad bietet gute Anknüpfungspunkte für Kooperation Jugendhilfe-Sport", berichtet der Referent. Der Standort sei bekannt und auch bei der jüngeren Generation akzeptiert. Es gebe einen separaten Ausgang und ein Außengelände. Auch gebe es dort keine direkten Anwohner, die sich beschweren könnten. Auch mit dem Sportreferat wurde laut Schenkelberg bereits gesprochen: "Die Bereitschaft des Sport- und Bäderamtes sowie des zuständigen Referates, uns hier zu unterstützen, ist da. Wir sind für diese Unterstützung sehr dankbar. Klar ist aber für alle Beteiligten, dass durch die Nutzung die Optionen für den Sport nicht eingeschränkt werden dürfen", betont der Referent.

    Zunächst ist laut Fink geplant, den Jugendtreff bis zur Generalsanierung des Hallenbades dort unterzubringen. Nachdem der Standort mitten in Göggingen ohne unmittelbar angrenzende Wohngebäude jedoch für ein Jugendzentrum ideal sei, könnte im Rahmen der Gesamtsanierung des Hallenbades dort ein Jugendzentrum fest eingeplant werden.

    Jugendarbeit in Augsburg bräuchte schnellere Prozesse

    Die Meinung möglicher Betreiber für ein Jugend-Café wurde offenbar noch nicht eingeholt. "Ich höre von der Idee gerade das erste Mal", sagt Stadtjugendring-Chef Helmut Jesske auf Anfrage. Der Stadtjugendring fordert seit Jahren einen eigenen Ort für die offene Jugendarbeit. Neben Göggingen wird auch über Haunstetten und den Bärenkeller in dieser Frage seit Jahren ergebnislos gesprochen, so Jesske. "Es ist jetzt schon wieder drei Jahre her, dass der Bedarf für diese Stadtteile festgestellt wurde", mahnt er.

    Die Jugendlichen hätten in der Gesellschaft offenbar keine gute Lobby. "Die Planungsinstrumente sind zu langsam - wir bräuchten für die Jugendarbeit beschleunigte Prozesse", ist er überzeugt. "Die Jugendlichen, die sich für einen Treff in Göggingen eingesetzt haben, werden diesen wohl als Jugendliche nicht mehr erleben", so Jesske. "Wenn solche Maßnahmen erst nach Jahren umgesetzt werden, führt das bei den jungen Leuten zu Frust", ist der Stadtjugendring-Chef überzeugt.

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