In den vergangenen Jahren ist viel passiert: Neue Kitas wurden gebaut, bestehende Einrichtungen erweitert, neue Wege in der Betreuung beschritten. An der städtischen Fachakademie für Sozialpädagogik wurde die Ausbildungskapazität verdoppelt, selbst im Ausland wird nun nach Kita-Personal gesucht und - wie kürzlich im Personalausschuss beschlossen: Erzieher sollen künftig in Augsburg eine finanzielle Zulage erhalten.
Willkommensschulen in Augsburg: Zahl der fehlenden Kita-Plätze weiterhin hoch
Das alles hat aber nicht dazu geführt, dass alle Kinder mit Betreuungswunsch versorgt werden können. Im Gegenteil. Die Zahl der Kinder, die keinen Kita-Platz bekamen, ist nach wie vor sehr hoch. Das hat viele Folgen: Mütter und Väter können nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Es bedeutet aber auch, dass Kinder nicht dieselben Bildungschancen haben, wie die Kinder, die eine Kita besuchen können. Sprachliche Barrieren können nicht abgebaut, Freundschaften nicht geknüpft und das Zusammenspiel in einer Gruppe nicht gelernt werden. Es ist gut, dass die Stadt nun einen Fokus auf die Vorschulkinder legt und nichts unversucht lässt, den unversorgten Kindern zumindest ein Kita-Jahr mit auf den Weg zu geben. In vier bis acht Wochen könnten die Willkommensschulen an den Start gehen.
Dennoch reichen die derzeitigen Planungen nicht aus, um allen Kindern einen Platz anbieten zu können. Es muss alles dafür getan werden, diese Lücke zu schließen, damit der Start in der Grundschule so gut wie möglich gelingt. Jedes Kind, das aufgrund fehlender Plätze keine Kita besuchen konnte und anschließend in der Schule mit Problemen zu kämpfen hat, ist eines zu viel.