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Augsburg: „Kinderkriegen ist für Frauen der Game-Changer im Berufsleben“

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„Kinderkriegen ist für Frauen der Game-Changer im Berufsleben“

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    Job und Kinder unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn es an der Kinderbetreuung hapert.
    Job und Kinder unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach. Vor allem, wenn es an der Kinderbetreuung hapert. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (Symbolbild)

    „Das Kinderkriegen ist der Game-Changer im Berufsleben“, sagt die Augsburger Coachin Caroline Pfau. Während bei den Frauen die Karriere ins Stocken gerät, fehlen den Arbeitgebern wichtige Fachkräfte. Mütter mit der passenden Infrastruktur möglichst schnell wieder an den Arbeitsplatz zurückzuholen, sehen viele daher als den einzigen Ausweg aus diesem Dilemma – für beide Seiten. Doch in der Theorie klingt vieles einfacher, als es in der Praxis tatsächlich ist.

    Lösungen, wie sich Familie und Arbeitswelt zusammenbringen, Frauen und Männer auch während der Elternzeit an Unternehmen binden lassen, gibt es so viele wie es Unternehmen und Arbeitnehmerinnen gibt. „Jeder Fall ist individuell“, erklärt Caroline Pfau. Sie ist Psychologin, Soziologin und System Coachin und begleitet in Augsburg, aber auch bundesweit Familienunternehmen bei der Nachfolgeregelung und erarbeitet Wege und Möglichkeiten, wie Mütter in Zeiten des Fachkräftemangels zurück in den Beruf geholt werden können.

    Arbeitgeber müssen sich auf flexible Arbeitsmodelle einlassen

    Teilzeit- und Homeoffice-Modelle seien ein Teil der Lösung, ist Pfau überzeugt. Doch: „Wenn Mütter zurückkommen sollen, muss das sichtbar gewollt und gelebt werden“, sagt sie auf dem Fem Forum, einem Netzwerk für Frauenpolitik der Augsburger Grünen-Stadtratsfraktion. Dort ist auch Anja Schludi zu Gast. Sie ist Inhaberin der Workspace Consulting GmbH. Bei ihr arbeiten 30 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, 60 Prozent von ihnen in Teilzeit. Für Frauen seien diese Modelle attraktiv und für sie sind die Mitarbeiterinnen wichtig, sagt sie. „Arbeitgeber müssen bereit sein, eine solche Flexibilität anzubieten.“

    Für Stefanie Weckesser, Verdi-Funktionärin, Aufsichtsrätin bei der DHL Group und stellvertretende Betriebsratsvorsitzende der Deutschen Post AG in der Augsburger Niederlassung, spielt hier auch die Kinderbetreuung eine Rolle. Aus ihrer Sicht müssten mehr Betriebskindergärten eingerichtet werden. Kitas und später auch die Schulzeit, seinen schließlich ein Nadelöhr. Kita-Plätze sind auch in Augsburg Mangelware – unter anderem deshalb, weil hier größtenteils Frauen arbeiten, die während der Elternzeit als Fachkraft fehlen. Damit entstehe ein gewisser Teufelskreis. Betriebskindergarten könnten für Unternehmen eine Chance sein, in Zeiten des Fachkräftemangels bei Bewerbern zu punkten. Derzeit liegt die Erwerbstätigenquote bei Frauen in Bayern bei 72 Prozent, 56 Prozent von ihnen arbeitet in Teilzeit.

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