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Augsburg: Kind von Baum erschlagen: Spielplatz in Oberhausen weiterhin teilgesperrt

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Kind von Baum erschlagen: Spielplatz in Oberhausen weiterhin teilgesperrt

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    Das Gutachten zu dem umgestürzten Baum, der auf dem Augsburger Spielplatz ein Kind erschlagen hatte, ist längst fertig. Doch die Ermittlungen dauern weiter an.
    Das Gutachten zu dem umgestürzten Baum, der auf dem Augsburger Spielplatz ein Kind erschlagen hatte, ist längst fertig. Doch die Ermittlungen dauern weiter an. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    In rund drei Monaten jährt sich das Unglück auf dem Spielplatz in der Dieselstraße im Augsburger Stadtteil Oberhausen. Im Juli 2021 war dort aus heiterem Himmel ein Baum umgestürzt. Der rund 20 Meter hohe Ahorn fiel auf eine Mutter und ihre beiden Töchter, die sich gerade auf einer Wippe vergnügten. Das jüngste Kind, 22 Monate alt, starb wenig später im Krankenhaus. Die Mutter, 28 Jahre alt, überlebte schwer verletzt, die fünfjährige Tochter blieb äußerlich unversehrt. Warum der Spielplatz zum Teil immer noch gesperrt ist und sich die Staatsanwaltschaft Augsburg beim Baum-Gutachten nach wie vor bedeckt hält.

    Seit Mitte Januar kann zumindest der nördliche Teil des Augsburger Spielplatzes nahe der Wertach wieder von der Öffentlichkeit genutzt werden. Das südliche Areal aber, auf dem sich die Tragödie abgespielt hatte, ist nach wie vor eingezäunt. Hier befinden sich viele altgewachsene Bäume. Einer von ihnen war an jenem schönen Sommertag plötzlich umgefallen. Nach dem Unglück war deutlich zu sehen, dass der todbringende Baum innen faulig und hohl war.

    Der umgestürzte Ahorn sah innen hohl und morsch aus.
    Der umgestürzte Ahorn sah innen hohl und morsch aus. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Staatsanwaltschaft Augsburg steckt weiterhin in Ermittlungsarbeit

    Nach wie vor ist die Frage offen, ob die Stadt Augsburg auf dem Spielplatz ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen war und ob man die Instabilität des mächtigen Ahorns im Vorfeld hätte erkennen können. Es dauerte ein paar Monate, bis das Gutachten über den damaligen Zustand des Baumes, das die Kripo Augsburg in Auftrag gegeben hatte, fertig gestellt war. Das Gutachten liegt nun seit Anfang Dezember bei der Augsburger Staatsanwaltschaft. Dort sind die weiteren Ermittlungen weiterhin noch nicht abgeschlossen.

    Umgestürzter Baum auf Augsburger Spielplatz: Ein komplexer Fall

    Wie Oberstaatsanwalt Andreas Dobler auf Nachfrage mitteilt, seien weitere gutachterlich zu prüfende Fragen noch nicht restlos geklärt. Die Auseinandersetzung mit dem Fall sei nach wie vor intensiv. Von Seiten der Staatsanwaltschaft wird bei Nachfragen immer wieder die Komplexität des Falles betont. "Es ist noch kein Verfahrensstadium erreicht, um abschließende Entscheidungen zu treffen", so der Sprecher der Behörde. Wann das der Fall sein könnte, darüber will Dobler keine Prognose abgeben.

    Der rund 20 Meter hohe Ahorn war plötzlich auf diese Wippe gekracht. Auf dem Spielgerät saßen eine Mutter und ihre beiden Töchter.
    Der rund 20 Meter hohe Ahorn war plötzlich auf diese Wippe gekracht. Auf dem Spielgerät saßen eine Mutter und ihre beiden Töchter. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Der Vater der betroffenen Familie hatte in einem Interview mit unserer Redaktion betont, dass es ihm nicht darum gehe, eine bestimmte Person für den Tod seiner Tochter verantwortlich zu machen. Seiner Frau und ihm sei es wichtiger, dass aus Fehlern, die vielleicht gemacht worden seien, für die Zukunft gelernt werde. "So etwas darf nie wieder passieren", sagte er mit Nachdruck. Für die junge Familie aus Augsburg hatte sich das Leben von einer tragischen Sekunde auf die andere geändert.

    In dem nach wie vor abgesperrten Teil des Spielplatzes stehen nach Auskunft der Stadt Umbaumaßnahmen an. Wie eine Sprecherin informiert, werde ein Teil der Spielgeräte in die Freifläche des nördlichen Teiles verlegt. Man plane mit einer voraussichtlichen Öffnung Mitte oder Ende Mai.

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