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Augsburg: "Keine AfD": Wahlempfehlung von Renk sorgt für Ärger

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"Keine AfD": Wahlempfehlung von Renk sorgt für Ärger

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    Die Belegschaft des Augsburger Getriebeherstellers Renk wurde in einem Schreiben vom Vorstand zur Europawahl aufgerufen. Von der Wahl der AfD wurde abgeraten.
    Die Belegschaft des Augsburger Getriebeherstellers Renk wurde in einem Schreiben vom Vorstand zur Europawahl aufgerufen. Von der Wahl der AfD wurde abgeraten. Foto: Stefan Puchner, dpa (Archivbild)

    Der Vorstand des Augsburger Getriebeherstellers Renk hat im Vorfeld der Europawahl seine Beschäftigten schriftlich aufgefordert, sich an den Wahlen zu beteiligen und die Stimme an jene Parteien zu vergeben, "die fest auf dem Boden des Grundgesetzes und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen". Vor einer Wahl der AfD mahnte das Unternehmen ausdrücklich. Bei den Augsburger Vertretern der AfD löste das Schreiben Empörung aus. Wie Renk reagiert.

    Das Schreiben von Renk, das unserer Redaktion vorliegt, ging Mitarbeitern im Vorfeld der Europawahl zu. Nie zuvor sei es wichtiger gewesen, für die Demokratie aufzustehen, heißt es in einem Absatz. Zuvor wird geschildert, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung unter Druck stehe - unter anderem durch die Politik von extremistischen Parteien wie der AfD. Die Augsburger AfD-Stadtratsfraktion, der das interne Schreiben zuging, wehrt sich nun. Ihre Partei sei nicht extremistisch und stehe ebenso wie Renk es für sich in Anspruch nehme für "Vielfalt, Offenheit, Respekt und Toleranz", so Raimond Scheirich, Fraktionsvorsitzender der Augsburger AfD. Man könne kaum glauben, dass diese Zeilen vom Vorstand eines internationalen Konzerns stammten. 

    Nicht nur Renk geht auf Abstand zur AfD

    Renk selbst äußert sich weder zu dem Schreiben, noch zu den Vorwürfen der AfD. Es habe sich um ein Schreiben gehandelt, das bewusst nur intern verteilt worden sei, heißt es auf Anfrage. Zur Europawahl und der Unterstützung demokratischer Parteien rief nicht nur Renk auf. Die IHK hatte rund um die Europawahl eine eigene Kampagne ins Leben gerufen und Beschäftigte der Mitgliedsunternehmen an die Wahlurnen gebeten. Vertreter der Kammer ließen wissen, Europa dürfe man nicht denen überlassen, die es zerstören wollen. Stattdessen müssten bei der Europawahl die pro-europäischen Kräfte unterstützt werden.

    Eine konkrete Empfehlung, die AfD nicht zu wählen, gab es seitens der IHK offiziell nicht. Dies taten dafür unter anderem Kirchen. Auch der Vorsitzende des Unternehmensbereirats des Schraubenherstellers Würth, Reinhold Würth, hatte seine Belegschaft vor einer Wahl der AfD gewarnt. Ebenso wie sich Bayerns IG Metall-Chef im Vorfeld der Wahlen klar gegen die AfD positioniert hatte. Im Nachgang der Wahl äußerten sich Wirtschaftsvertreter besorgt über den Erfolg rechtsnationaler Parteien innerhalb der EU. "Wir registrieren mit Sorge, dass Parteien mit EU-feindlichen Positionen zugelegt haben", so IHK-Präsident Reinhold Braun. 

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