Das Wintersemester 2024/25 läuft an der Uni Augsburg auf Hochtouren. Tausende Studierende tummeln sich täglich auf dem Campus, besuchen Vorlesungen und stärken sich mittags in der Mensa. Doch gerade hier gab es zum Semesterbeginn für viele Studierende eine überraschende Neuerung: Der sogenannte „Grüne Mittwoch”, bei vielen auch als veganer Mittwoch bekannt, wurde abgeschafft. Dieser war im Jahr 2022 nach mehreren Testaktionen und einer großen Kundenbefragung ins Leben gerufen worden. Jeden Mittwoch standen in der Mensa seitdem ausschließlich pflanzlich-basierte Gerichte auf der Speisekarte. Dies hat sich nun geändert.
Michael Noghero, Abteilungsleiter für Beratungsdienste, Presse, Kultur und Internationales des Studierendenwerks Augsburg, nennt als Grund für die Abschaffung in erster Linie, dass die meisten Studierenden die Mensa seit Corona nur noch an zwei oder drei Tagen in der Woche nutzen. „Dazu passt das Konzept, an einem Tag ein besonders Angebot zu machen, nicht mehr“, erklärt Noghero. An anderen Standorten des Studierendenwerkes, wie zum Beispiel an der Technischen Hochschule Augsburg oder der Hochschule Kempten, wurde der „Grüne Mitwoch“ bereits früher abgeschafft. Dort habe man mittwochs nun wieder mehr Gäste. Ein weiterer Grund sei auch die große Menge an Lebensmittelabfällen gewesen, die durch das tagesgebundene Angebot entstanden sei. Insgesamt sei das vegane Angebot aber ausgeweitet und besser auf die Woche verteilt worden, sagt Noghero. Da dies im Speiseplan oft nicht sofort ersichtlich sei, arbeite man derzeit noch daran, das Angebot besser zu präsentieren.
Abschaffung des veganen Mittwochs sorgt für Kritik
Kritik an der Abschaffung kommt von Seiten der Studierenden, allen voran die Fachschaft Geografie. Diese wandte sich in einem Brief an das Studierendenwerk und wies auf die oft geringe Auswahl an pflanzlichen Gerichten hin. „Wir haben das Angebot mit dem grünen Mittwoch immer begrüßt, weil es auch den Mitgliedern in der Fachschaft, die sich vegan ernähren, eine große Auswahl bot“, sagt Theo Döllmann, Mitglied der Fachschaft Geografie und einer der Initiatoren des Briefes. Für Verärgerung sorgt außerdem, dass die Mensa sich weiterhin den Titel „vegan-freundlich“ gebe, obwohl das Angebot an veganen Speisen teilweise nur beschränkt und oft wenig abwechslungsreich sei.
Auch die mangelnde Kommunikation seitens des Studierendenwerks steht in der Kritik. Niemand habe wirklich von der Abschaffung gewusst. Vielen sei es erst aufgefallen, als sie bereits an der Essensausgabe standen, erzählt Döllmann. Zwar standen die Änderungen im Speiseplan, der wöchentlich veröffentlicht wird, eine offizielle Erklärung des Studierendenwerks über die Hintergründe blieb aber aus. Von der Fachschaft heißt es, man wolle in einen konstruktiven Austausch mit dem Studierendenwerk treten.
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