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Augsburg: Kehren die Straßenbahnen in Augsburg je zum Fünf-Minuten-Takt zurück?

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Kehren die Straßenbahnen in Augsburg je zum Fünf-Minuten-Takt zurück?

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    Um den Ansturm des Neun-Euro-Tickets ab Juni gerecht zu werden, wollen die Stadtwerke Augsburg den 7,5-Minuten-Takt zu Stoßzeiten verkürzen.
    Um den Ansturm des Neun-Euro-Tickets ab Juni gerecht zu werden, wollen die Stadtwerke Augsburg den 7,5-Minuten-Takt zu Stoßzeiten verkürzen. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Die Frage, ob und ab wann die Stadtwerke bei den Straßenbahnen wieder zu einem Fünf-Minuten-Takt zurückkehren werden oder nicht, bleibt bis auf Weiteres offen. Ein entsprechender Vorstoß der Stadtwerke, den Fünf-Minuten-Takt dauerhaft zu den Akten zu legen, sorgte im März wie berichtet prompt für Widerspruch von Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). Das sei Sache des Stadtrats, doch der schiebt die Entscheidung.

    Zum voraussichtlichen Start des Neun-Euro-Tickets am 1. Juni werden die Stadtwerke ohnehin alle Straßenbahnen und Busse aus den Depots holen, um einen etwaigen Fahrgastansturm bewältigen zu können. Doch wie es nach dem Ablauf des dreimonatigen Angebots weitergeht, ist ungewiss. Mittelfristig, so die politische Vorgabe, sollen die Stadtwerke die Fahrgastzahlen beobachten und das Angebot an die Nachfrage anpassen. Eine fixe Vorgabe, zum Zeitpunkt X wieder zum Fünf-Minuten-Takt zurückzukehren, gibt es aus dem Rathaus vorläufig jedenfalls nicht.

    Neun-Euro-Ticket in Augsburg: "Es ist schwierig, einzuschätzen, wer kommt".

    Wenn im Juni, Juli und August das Neun-Euro-Ticket gilt, wollen die Stadtwerke ihren "dynamischen Takt" fahren, der ein 7,5-Minuten-Grundgerüst vorsieht und besonders in den Hauptverkehrszeiten eine deutliche Verdichtung je nach Fahrgastaufkommen beinhaltet. Dieses Konzept wird schon in der Pandemie verfolgt, lässt sich aber noch ausbauen. "Es ist schwierig, einzuschätzen, wer kommt. Sind es zusätzliche Pendler, Gelegenheitsfahrer am Wochenende oder bisherige 9-Uhr-Abonnenten, die früher fahren", so Stefanie Rohde, Bereichsleiterin für den Fahrbetrieb bei den Stadtwerken. Stadtwerke-Chef Walter Casazza sagt, man könne mit dem "dynamischen Takt" Fahrzeuge da einsetzen, wo sich Schwerpunkte ergeben, die man jetzt noch nicht kenne. Es sei fraglich, ob das Neun-Euro-Ticket dauerhafte Effekte bringen. "Es gibt viele Fachleute, die glauben, dass das nur temporärere Effekte hat", so Casazza.

    Man rüste sich bei den Stadtwerken trotzdem dafür, Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen. "Wir wollen die Chance nutzen, dass der Tarif für drei Monate nahezu keine Rolle spielt, und dauerhaft Fahrgäste gewinnen." Allerdings müsse man realistisch sein. Noch bewege man sich bei 80 Prozent der Vor-Corona-Fahrgastzahlen. "Wir sind noch von den Auswirkungen der Pandemie betroffen." Allerdings werden die Stadtwerke auf den Buslinien 32 und 41 am Abend wieder zum Viertelstundentakt zurückkehren, der in der Pandemie zuletzt auf einen Halbstundentakt ausgedehnt worden war.

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    Bei den Stadträten im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, welcher Tram-Takt dauerhaft gefahren werden soll. Sozialfraktion und Grüne halten eine Rückkehr zum Fünf-Minuten-Takt für wünschenswert. Das Thema müsse bis Herbst seriös geklärt sein, so Grünen-Stadtrat Deniz Anan. "Und man muss auch auseinander halten, ob man Kosten einsparen will oder neue Fahrgäste gewinnen möchte", so Anan. CSU-Stadtrat Matthias Fink sagte, man wünsche sich den besten Nahverkehr, habe aber mit begrenzten Mitteln zu tun. Denn was keiner offen sagt, sich aber auch abzeichnet: Die Turbulenzen auf den Energiemärkten machen das Geschäft für die Stadtwerke nicht einfacher. Womöglich ist ein Fünf-Minuten-Takt künftig schwieriger zu finanzieren. Man hoffe, so Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU), in drei Monaten vorläufige Fahrgastzahlen zu bekommen und auch bei den Finanzen klarer zu sehen.

    Die Frage, welche Tarifangebote im Anschluss an das Neun-Euro-Ticket gelten werden, um etwaige Neukunden zu halten, wird aktuell im AVV diskutiert. Womöglich wird es auf ein Angebot hinauslaufen, das den Weniger-Fahrten von Pendlern und Pendlerinnen, die teils im Homeoffice bleiben, Rechnung trägt. Was hingegen vorläufig wohl vom Tisch ist: ein 365-Euro-Ticket für alle. Politisch gab es Forderungen danach zuletzt sehr wohl, allerdings warnten die Stadtwerke und der AVV vor den jährlichen Kosten. Am Donnerstag wird den Mitgliedern der zuständigen Ausschüsse im Augsburger Stadtrat und den Kreistagen Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen bei einer gemeinsamen Sitzung in Stadtbergen empfohlen werden, ein 365-Euro-Ticket für alle vorläufig nicht weiterzuverfolgen. Im gesamten AVV werde das 22,8 Millionen Euro weniger Einnahmen pro Jahr zur Folge haben, die durch Steuergelder aufgefangen werden müssten. Die zusätzliche Nachfrage durch Neu-Kunden und -Kundinnen wird hingegen als minimal eingeschätzt.

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