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Augsburg: Kampf gegen Sanierungsstau: An Grundschulen werden Millionen verbaut

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Kampf gegen Sanierungsstau: An Grundschulen werden Millionen verbaut

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    Die Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten wird in Sichtweite zur alten Schule neu gebaut.
    Die Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten wird in Sichtweite zur alten Schule neu gebaut. Foto: Annette Zoepf

    Mitte Juni erfolgte die Grundsteinlegung für den Bau der neuen Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) stellte bei den Feierlichkeiten heraus, dass es sich bei dem Projekt, das 56 Millionen Euro kosten wird, um "etwas ganz Besonderes" handele. Der Neubau sei in vielen Bereichen zukunftsweisend. Auch an anderen Augsburger Grundschulen wird in großem Stil saniert, um den Sanierungsstau abzubauen, Bausubstanz zu erhalten und Angebote auszubauen. Ein Überblick.

    So sieht der Neubau der Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten aus.
    So sieht der Neubau der Johann-Strauß-Grundschule in Haunstetten aus. Foto: Visualisierung Obel Architekten

    Johann-Strauß-Grundschule, Haunstetten

    Eine Sanierung der Grundschule wäre finanziell nicht rentabel gewesen und schied deshalb schnell aus. Im Dezember 2021 entschied sich der Stadtrat für einen innovativen Neubau. Das Gebäude wird über eine Photovoltaikanlage verfügen, ein Pausenhof und eine begrünte Außenanlage sind Teil des Konzepts. Die Schule wird im Lernhausprinzip gebaut. Das sei ein pädagogisches Konzept, bei dem die Klassenstufen nah beieinander gruppiert sind und offene Lernformen ermöglicht werden, weil die Flure im Unterricht ebenfalls genutzt werden, so die Stadt. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) sagt: "Kern des Gebäudekonzepts sind insgesamt vier Lernhäuser, bestehend aus jeweils vier Klassenzimmern und einer multifunktionalen Innenzone, an die sich räumlich die Horte anschließen." Ihr sei die Verzahnung zwischen

    Ab 2026 sollen Kinder in der neuen Schule unterrichtet werden. In diesem Jahr tritt der Rechtsanspruch für Grundschulkinder auf Ganztagesbetreuung in Kraft - zunächst für die Mädchen und Buben, die im Schuljahr 2026/2027 eingeschult werden. Beim Neubau wurde dieser Rechtsanspruch eingeplant und es wurde laut Stadt so viel Platz geschaffen, dass mindestens 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler ganztägig betreut werden können. Viele Bereiche in der Schule können künftig unterschiedlich genutzt werden. So ist die Dachfläche gleichzeitig Teil des Pausenhofs, bietet grüne Klassenzimmer im Freien an und beherbergt den Schulgarten. Daneben soll die Grundschule als ein verbindendes Element für den Stadtteil und das neue Stadtquartier Haunstetten Süd-West dienen. Es soll ein Elterncafé geben und eine Art Stadtteilbücherei. Ein offener Pausenhof sei angedacht, informiert Martina Wild.

    Die Löweneck-Schule in Oberhausen wird für 19 Millionen Euro generalsaniert.
    Die Löweneck-Schule in Oberhausen wird für 19 Millionen Euro generalsaniert. Foto: Peter Fastl

    Löweneck-Schule, Oberhausen

    Die Grund- und Mittelschule wird für knapp 19 Millionen Euro generalsaniert. Bislang wurden der Eingangstrakt und die Schulturnhallen umfassend saniert. Die Klassenzimmer erhielten neben einer neuen Beleuchtung, auch IT-Anschlüsse, Dokumentenkameras und Beamer. Derzeit wird die Heizung des Gebäudes modernisiert. Brandschutzmaßnahmen und die Schaffung eines zweiten Flucht- und Rettungsweges stehen noch an. Martina Wild sagt, dass an der Oberhauser Schule bereits vor der Generalsanierung einiges getan wurde. "Bereits 2009 hatte die Schule einen Mensa-Anbau für knapp zwei Millionen Euro erhalten, 2013 war für rund 160.000 Euro das Schulcafé im Bildungshaus eingerichtet und 2016 der Hort in die neuen Räume im Erdgeschoss verlagert worden."

    Die Baumaßnahme an der Werner-Egk-Grundschule in Oberhausen wird noch in diesem Jahr abgeschlossen.
    Die Baumaßnahme an der Werner-Egk-Grundschule in Oberhausen wird noch in diesem Jahr abgeschlossen. Foto: Peter Fastl

    Werner-Egk-Grundschule, Oberhausen

    Vor drei Jahren wurde die Generalsanierung des Schulgebäudes beschlossen - die Arbeiten sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Brandschutz, Schadstoff- und Fassadensanierung, die energetische Sanierung sowie die Modernisierung der Toiletten standen im Vordergrund. Drei zusätzliche Klassenzimmer konnten ebenfalls geschaffen werden. Die Kosten summieren sich auf 7,65 Millionen Euro. In den Jahren vor der Generalsanierung wurde bereits große Baumaßnahmen an der Schule realisiert: 2016 erhielt die Schule ihre eigene Turnhalle, 2020 ging die Mensa in Betrieb. 

    Die Schillerschule in Lechhausen erhält bei der Generalsanierung eine Mensa und zusätzliche Räume.
    Die Schillerschule in Lechhausen erhält bei der Generalsanierung eine Mensa und zusätzliche Räume. Foto: Peter Fastl

    Schillerschule, Lechhausen

    2020 wurde mit einem kleinen Fest der herbeigesehnte Beginn der Gesamtsanierung gefeiert - unter anderem fehlende Räume und eine fehlende Mensa beeinträchtigten den Schulalltag in der Grund- und Mittelschule. Der erste Bauabschnitt soll Anfang 2024 abgeschlossen sein. Er schlägt mit zehn Millionen Euro zu Buche. "Eine neue Mensa macht die Schule bereit für die Ganztagsbetreuung. Dazu kommen drei Erweiterungsbauten mit neuen Klassenzimmern für den prognostizierten Zuwachs an Schülerinnen und Schülern", sagt Martina Wild auf Anfrage. In einem Anbau an die bestehende Grundschule werden das erste und zweite Obergeschoss in Anlehnung an das Gebäude in Richtung Lehrerparkplatz verlängert und so jeweils zwei Klassenzimmer und ein Gruppenraum geschaffen. Ein zweiter Bauabschnitt wird folgen. Er werde mindestens weitere zehn Millionen Euro kosten. 

    St.-Anna-Grundschule, Innenstadt

    In diesem Herbst startet an der Anna-Grundschule eine umfangreiche Baumaßnahme. Technische Anlagen sollen modernisiert, der notwendige Brandschutz hergestellt, sowie die Haupttreppenhäuser ertüchtigt werden. Die Fassade wird ebenfalls renoviert. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 6,4 Millionen Euro. Es ist geplant, dass die Grundschülerinnen und Grundschüler während der Baumaßnahme einen Teil des Containers, der am Peutinger-Gymnasium steht, mitbenutzen dürfen. Dort findet seit Jahren eine Generalsanierung statt. In dem Container befinden sich Ausweichklassenzimmer. Das Erdgeschoss der Containeranlage solle künftig von den Gymnasiasten genutzt werden, das Obergeschoss von den Grundschülern. 

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