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Plärrer-Parkplatz in Augsburg: Bald Parkgebühren mit Kennzeichenerfassung?

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Werden auf dem Plärrer-Parkplatz künftig Gebühren mit Kamera kassiert?

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    Unter der Woche sind die Parkplätze auf dem Plärrer meist belegt.
    Unter der Woche sind die Parkplätze auf dem Plärrer meist belegt. Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild)

    Die Stadt ist bei ihren Überlegungen, ob das Parken auf dem Plärrer-Gelände künftig kostenpflichtig sein soll, inzwischen einen Schritt weiter: Demnach wäre es denkbar, Kameras zur automatisierten Kennzeichenerfassung aufzustellen und mit großen Schildern darauf hinzuweisen – wer vor der Ausfahrt nicht online oder am Automaten bezahlt, müsste mit Kosten von etwa 40 Euro rechnen. Dieses System käme ohne Schranken aus, was im Hinblick auf die Volksfestbelegung des Platzes zweimal im Jahr wichtig ist. 

    "Technisch wäre man in der Lage, die Anforderungen zu bewältigen", so Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) vergangene Woche im Wirtschaftsausschuss des Stadtrats. Ob die Stadt diese Überlegungen aber inhaltlich weiterverfolgt, ist noch unklar – es zeichnet sich aber bereits ab, dass nachdem es zuletzt in der Koalition ziemlich krachte.

    2012 wäre eine Parkgebühr auf dem Plärrer-Parkplatz zu kompliziert gewesen

    Wie berichtet, hatte der Kommunale Prüfungsverband, eine überörtliche Prüfinstanz für Kommunen, bei einer turnusgemäßen Untersuchung der Vorgänge in der Stadtverwaltung im Jahr 2012 hinterfragt, warum die Stadt auf dem innenstadtnahen Plärrer-Gelände auf Einnahmemöglichkeiten durch Parkgebühren verzichtet. Damals kam die Stadt zum Ergebnis, dass das alles zu kompliziert sei. In einem Bericht 2019 zum Stand der Dinge fasste der Daraufhin entschied der Stadtrat 2021, in eine Prüfung zu gehen.

    Zumindest technische Probleme stehen Parkgebühren für die etwa 300 Stellplätze inzwischen nicht mehr entgegen. Ein schrankenloses System erlaube vielfältige Bezahlmöglichkeiten, nach Panther-Spielen gäbe es auch keine Staus an Schranken, so die Stadt. Ob die Stadt das Abkassieren selbst in die Hand nähme oder eine Firma beauftragen würde, ist noch offen. Hübschle betont, man müsse sich überlegen, wie man mit unterschiedlichen Nutzern, seien es Berufspendler, Anwohnenden, Touristen oder Eishockey-Fans, umgeht. Auch die Gebührenhöhe sei ein offenes Thema. 

    Aus der CSU ist schon zu hören, dass man Parkgebühren eher wenig abgewinnen kann. Stadtrat Matthias Fink betonte, es handle sich aktuell nur um einen Zwischenstand bei Überlegungen. "Nicht mehr und nicht weniger. Ob man das überhaupt will, wird man noch intensiv diskutieren müssen." Auch die Belange von Anwohnenden und Panther-Fans seien dabei zu berücksichtigen. Grünen-Stadtrat Matthias Lorentzen sagt, im Fall einer Gebührenpflicht müsse man über die Belange von Anwohnerinnen und Anwohnern und die Thematik der Heimspiele des AEV sprechen. "Aber wir sollten hinschauen, wenn eine Prüfinstanz etwas sagt. Zudem locken wir mit dem Plärrer-Parkplatz Autos in die Nähe der Innenstadt, die auf den P+R-Plätzen an den Endhaltestellen besser aufgehoben wären."

    Parken auf dem Plärrer: Sozialfraktion signalisiert Ablehnung gegen Parkkosten

    Klipp und klar äußert sich hingegen die Sozialfraktion, die zuletzt mehrmals Meinungsverschiedenheiten zwischen den Regierungspartnern deutlich machte und im Fall von Gehwegparken und den Rosenaustraßen-Stellplätzen mit der CSU gegen die Grünen stimmte. "Ich frage mich, wer dort Parkgebühren will: Ich will es nicht, die Ratsmehrheit vermutlich auch nicht und die Bevölkerung auch nicht", so Stadtrat Dirk Wurm. Man solle sich auch nicht hinter Prüfberichten des Prüfungsverbandes verstecken, sondern klar sagen, wenn man Parkgebühren politisch wolle. "Wir sind eine freie Stadt und wir als Stadtrat entscheiden. Der Prüfungsverband schreibt viele Berichte", so Wurm. 

    In den nächsten Schritten dürfte sich die Stadtverwaltung mit der Frage beschäftigen, wie Parkgebühren sich mit Belangen von Anwohnern und Anwohnerinnen im Stadtjägerviertel und der Stellplatzfrage bei Eishockeyspielen im Curt-Frenzel-Stadion vereinbaren ließen. Dann wäre irgendwann mit einem Beschlussvorschlag an den Stadtrat zu rechnen – mit einem noch offenen Tenor. 

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