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Augsburg: "Kämpferherz" Lana aus Augsburg stirbt mit zwölf Jahren an Krebs

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"Kämpferherz" Lana aus Augsburg stirbt mit zwölf Jahren an Krebs

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    Lana Sander im Herbst 2020 zu Hause. Sie war damals sehr glücklich, weil die Ärzte ihr die Anschaffung eines Welpen erlaubt hatten.
    Lana Sander im Herbst 2020 zu Hause. Sie war damals sehr glücklich, weil die Ärzte ihr die Anschaffung eines Welpen erlaubt hatten. Foto: Annette Zoepf

    Als wir die leukämiekranke Lana im Herbst 2020 zu Hause in Augsburg besuchen durften, strahlte die Zwölfjährige trotz ihres geschwächten Körpers Zuversicht aus. "Ich habe nicht aufgegeben und jetzt lebe ich", sagte sie damals. Auch ihre Mutter Julia Sander hat fest daran geglaubt, dass ihr einziges Kind den Blutkrebs besiegen wird. Doch weder immenser Lebenswille noch mütterliche Liebe und das Bemühen der Mediziner konnten die junge Augsburgerin retten: Lana hat die Augen für immer geschlossen. "Lasst eine Kerze für mein unglaubliches Kämpferherz brennen." Mit diesen Worten gab die alleinerziehende Julia Sander den Tod ihrer Lana in den sozialen Netzwerken bekannt.

    Lana und ihre Mutter waren in den sozialen Netzwerken sehr aktiv

    Über Kanäle wie Facebook oder Instagram, wo ihr mehr als 100.000 Menschen folgten, erlangte die Zwölfjährige Berühmtheit. Die Postings, um die sich die Mutter kümmerte, informierten regelmäßig über den Gesundheitszustand von Lana, über die Hochs und vielen Tiefs, über Hoffnungsfunken und letztlich über das wohl nicht mehr aufzuhaltende Ende. "Ich bin zu Hause, leider palliativ, weil mein Krebs zurück ist. Die Ärzte sagen, es gibt nichts mehr, was mir helfen kann", hieß es am 8. April.

    Julia Sander und Lana ließen die Öffentlichkeit aber nicht nur an ihrem Leben teilhaben, weil ihnen das Mitgefühl Kraft schenkte. Sie taten es vor allem, um möglichst viele Menschen zu animieren, sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren zu lassen und damit für die vielen Leukämiekranken die Chance auf einen passenden Spender zu erhöhen.

    Leukämie: Für die Augsburgerin fand sich kein genetischer Zwilling

    Obwohl sich für Lana mehr als 11.000 Menschen neu bei der DKMS aufnehmen ließen und vier von ihnen Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken konnten, war für die junge Augsburgerin kein passender genetischer Zwilling dabei. Julia Sander entschied sich daher zu einer Stammzellspende für ihre Tochter, weil bei einem Elternteil zumindest 50 Prozent des Blutgewebes übereinstimmen können. Im vergangenen Juli erfolgte die Knochenmarktransplantation.

    Mit diesem Bild hat sich Lana Sander im Krankenhaus bei den 10.000 Menschen bedankt, die an ihrer Registrierungsaktion teilgenommen haben.
    Mit diesem Bild hat sich Lana Sander im Krankenhaus bei den 10.000 Menschen bedankt, die an ihrer Registrierungsaktion teilgenommen haben. Foto: Julia Sander

    Den Krebs konnte Lana, die bereits im Alter von neun Jahren erstmals an Leukämie erkrankt war, nicht dauerhaft verbannen. Fortwährende Krankenhausaufenthalte, nur kurz unterbrochen von Zeiten zu Hause, bestimmten den Alltag des Mädchens. Brigitte Lehenberger, die in der Region ehrenamtlich für die DKMS im Einsatz ist, stand die ganze Zeit mit der Familie in engem Kontakt. "Sie hat gespürt, dass es jetzt zu Ende geht und zu ihrer Mama gesagt, dass sie sich einen Glitzersarg wünscht."

    Kapellen-Schule würdigt ihre verstorbene Schülerin Lana

    Lehenberger engagiert sich nicht nur für Leukämiekranke, sondern ist auch Sekretärin an der Kapellen-Mittelschule in Oberhausen. Dort ist die Trauer um das Mädchen riesengroß. "Lana war Schülerin in der 6. Klasse der Kapellen-Mittelschule. Sie hat Schmetterlinge geliebt. Schmetterlinge sind Krafttiere. Lana hat uns die Bedeutung von Mut, Tapferkeit, Zuversicht, Durchhaltevermögen und Hoffnung vorgelebt", heißt es auf der Homepage der Schule. Auch die DKMS erinnert in einem Nachruf an die Zwölfjährige. "Wir haben Lana über ein Jahr lang begleitet, mitgefiebert und gebangt. Durch ihren außergewöhnlichen Lebensmut und Optimismus hat sie gezeigt, was es heißt zu kämpfen", sagt Mitarbeiterin Andrea Autenrieth.

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