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Augsburg: Journalistin Katrin Eigendorf erhält den Augsburger Friedenspreis 2023

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Journalistin Katrin Eigendorf erhält den Augsburger Friedenspreis 2023

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    2023 wird die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf mit dem Friedenspreis der Stadt Augsburg geehrt.
    2023 wird die ZDF-Korrespondentin Katrin Eigendorf mit dem Friedenspreis der Stadt Augsburg geehrt. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Im Drei-Jahre-Rhythmus verleiht die Stadt den Augsburger Friedenspreis. 2023 geht er an die Journalistin Katrin Eigendorf. Oberbürgermeisterin Eva Weber gab die Wahl in diesem Jahr erstmals bei der großen Friedenstafel auf dem Augsburger Rathausplatz bekannt, die dort traditionell zum Augsburger Feiertag, dem Friedensfest, aufgebaut wird. 

    „Katrin Eigendorf hat sich als Korrespondentin für das ZDF aus den Krisen- und Kriegsgebieten dieser Welt, zurzeit aus der Ukraine, als Vertreterin des qualitätsvollen, umfassend recherchierenden und nachgehenden Journalismus ausgezeichnet, der auch jenseits der Tagesberichterstattung um die Wahrheit und multidimensionale Konstruktion von Wirklichkeit in den Medien bemüht ist“, begründet Oberbürgermeisterin Eva Weber die Auszeichnung. Eigendorf sei aus Sicht Augsburgs eine äußerst würdige Preisträgerin mit großer Strahlkraft für die Bedeutung des Zusammenhangs von Medienberichterstattung und Frieden. 

    Jury begründet Eigendorf-Wahl mit "unabhängigem, mutigem Journalismus"

    Regionalbischof und Juryvorsitzender Axel Piper unterstrich: „Mit der Auszeichnung der Journalistin betonen wir auch die Bedeutung eines unabhängigen, mutigen Journalismus für die Bewahrung und die Schaffung von Frieden." Friede sei nur möglich und von Dauer, wenn er den Situationen und Interessen der Menschen bestmöglich gerecht werde. Dazu aber müssten die Situationen und Interessen offen dargelegt und differenziert gewürdigt werden.

    Augsburg, Reformation und Hohes Friedensfest

    Immer am 8. August feiert Augsburg das Hohe Friedensfest - ein bundesweit einmaliger Feiertag, der die große Bedeutung der Stadt für Kirche und Reformation in Deutschland herausstellt.

    Beim hohen Friedensfest wird dem Westfälischen Frieden von 1648 und damit verbunden dem Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555 gedacht.

    Damals war auf dem Reichstag zu Augsburg das Gesetz des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation beschlossen worden.

    Dieses Gesetz gestand den Anhängern der lutherischen Confessio Augustana nach vielen Jahren der Unterdrückung und Verfolgung dauerhaft ihre Besitzstände und freie Religionsausübung zu.

    Augsburg war damit eine Keimzelle der Reformation, die die Welt veränderte.

    1518 wohnte Martin Luther in Augsburg. Anlass war seine Begegnung mit Kardinal Cajetan im Augsburger Karmelitenkloster, als er seine kirchenkritischen Thesen erstmals verteidigte.

    Das Augsburger Hohe Friedensfest wurde erstmals im Jahr 1650 begangen.

    Aktuell erarbeitet Katrin Eigendorf mit ihrem Team Reportagen und Berichte aus und um den Krieg gegen die Ukraine. Sie würden, hieß es bei der Bekanntgabe, bei aller notwendigen Kürze einen beeindruckend komplexen, konzentrierten und vielschichtigen Überblick über die Entwicklung geben, die die Ukraine oder Regionen beziehungsweise Orte nehmen. Ihre Berichte und Schalten seien noch erstaunlicher, wenn berücksichtigt werde, unter welchen Bedingungen sie entstanden seien – nämlich im Krieg. Das erfordere Mut, so die Jury weiter in ihrer Begründung.

    Eigendorf erreichte die Nachricht über die Auszeichnung im Urlaub. "Das ist ein Preis, den normalerweise ja keine Journalisten bekommen. Hier wird weitaus mehr ausgezeichnet als eine Berichterstattung, sondern Haltung." Dass sie den Preis in einer Zeit bekomme, in der die Welt immer mehr in Spaltung gerate, "nehme ich mit großer Demut entgegen".

    Augsburger Friedenspreis 2023 wird am 9. Oktober überreicht

    Seit 1985 vergibt die Stadt Augsburg gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Drei-Jahre-Rhythmus den Preis Augsburger Friedensfest. Der mit 12.500 Euro dotierte Preis zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich um ein tolerantes und friedvolles Miteinander der Kulturen und Religionen verdient gemacht haben. Der Preisträger wird immer am 8. August, dem Tag des Augsburger Hohen Friedensfestes, verkündet. Zu den bisherigen Preisträgern gehören unter anderem Altbundespräsident Richard von Weizsäcker (1994), Helmut Hartmann, Gründer des Forums Interkulturelles Leben und Lernen (2003), sowie der katholische Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx und der evangelische bayerische Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm (2020)

    Der Preis für Katrin Eigendorf wird am 9. Oktober im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses übergeben. Laudator wird der ehemalige Chefredakteur der Süddeutschen Zeitung, Kurt Kister, sein. (AZ)

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