Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg: Johanna Schreiner schätzt ihren Arbeitsplatz im Gaswerk

Augsburg

Johanna Schreiner schätzt ihren Arbeitsplatz im Gaswerk

    • |
    
Seit drei Jahren hat Johanna Schreiner ihr Atelier im Gaswerk in Oberhausen. Sie fühle sich wohl, sagt die Künstlerin.
    Seit drei Jahren hat Johanna Schreiner ihr Atelier im Gaswerk in Oberhausen. Sie fühle sich wohl, sagt die Künstlerin. Foto: Annette Zoepf

    Der Haupteingang zum Gaswerkgelände in Oberhausen ist momentan eine Baustelle. Der Weg auf das Gelände ist alles andere als einladend. Für Tage der offenen Tür sind es jedenfalls keine idealen Voraussetzungen. Andererseits: Das Gaswerk liegt etwas abseits. Wer es ansteuert, weiß in der Regel, wohin er möchte. An diesem Wochenende sind es die offenen Ateliers. 20 Kunstschaffende machen mit. Sie zeigen interessierten Besucherinnen und Besuchern, welche Möglichkeiten im

    Viele Kunstschaffende saßen vor dem Umzug im Kulturpark West

    Wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen war die Malerin zuvor viele Jahre lang im Kulturpark West ansässig. "Ich bin jetzt gerne hier in Oberhausen", erzählt Johanna Schreiner, die im früheren Sozialgebäude ihren Atelierraum hat. Die Mietkonditionen seien in Ordnung, sagt sie. Vertragspartner sind die Stadtwerke Augsburg, denen das Areal gehört. Wenn

    "Mit Baustellen müssen wir noch immer leben", sagt die Malerin. Die Örtlichkeiten seien für Kunstschaffende dennoch ein idealer Standort. Johanna Schreiner lobt das Zusammenspiel mit anderen Künstlern. Man verstehe sich gut. Bedauerlich sei es, dass ein großer Teil der Öffentlichkeit noch immer wenig mit dem Gaswerk anfangen könne. "Die offenen Ateliers tragen sicherlich zur Bekanntheit bei", sagt die Künstlerin.

    
Ioan Brendea sitzt mit seinem Atelier ebenfalls im Gaswerk.
    Ioan Brendea sitzt mit seinem Atelier ebenfalls im Gaswerk. Foto: Annette Zoepf

    In einem anderen Gebäude sitzt Ioan Brendea. Der Künstler fertigt in den östlichen Werkstätten Skulpturen und Schnitzereien aus Holz, zudem malt Brendea. Die Kunst sei für ihn mehr als ein Hobby, sagt er. Davon leben könne er jedoch nicht. Er habe einen Hauptberuf: "Wenn es die Zeit aber zulässt, bin ich gerne in meinem Atelier." Auch Brendea war früher im Kulturpark West. Der Künstler schwärmt ebenfalls von den Möglichkeiten, die das Gaswerk bietet.

    Der Gaskessel ist das weithin sichtbare Zeichen des Gaswerks

    Es hat sich jedenfalls auf dem Gelände des Gaswerks in den zurückliegenden Jahren sehr viel getan. Seit dem Jahr 2018 bietet das Areal Kunstschaffenden in Augsburg ein Zuhause. Viele von ihnen saßen zuvor im Kulturpark West, der im Reese-Park im Stadtteil Kriegshaber angesiedelt war. Künstlerinnen und Künstler wussten immer, dass es sich um keine Dauerlösung handelt. Die Stadt Augsburg entwickelte in Kriegshaber ein großes Wohngebiet. Eine Alternative für die Kunstschaffenden war das Gaswerk, das den Stadtwerken gehört. Der Gaskessel gilt als weithin sichtbares Zeichen für das weitläufige Areal in Oberhausen. Lange Zeit lag das Gelände in einem Dornröschenschlaf. Dies hat sich geändert. Das Staatstheater hat seine Interimsspielstätte bezogen. Das Jugendfestival Modular ist vom Kongress am Park ebenfalls nach Oberhausen umgezogen. Im August fand erstmals ein Friedensfestival mit international angesagten Pop-Größen statt.

    Für die Stadt Augsburg geht es in erster Linie darum, heimischen Künstlerinnen und Künstlern ideale Voraussetzungen für ihre Tätigkeit zu geben: Ateliers für bildende Künstler, Proberäume für Musiker und Bands. "Das Kreativquartier am Gaswerk ist bayernweites Vorbild bei Raumangeboten für Kunstschaffende", sagt Kulturreferent Jürgen Enninger nicht ohne Stolz.

    Im Sommer wurde ein Neubau auf dem Areal bezogen

    Im vergangenen Sommer wurde ein Neubau bezogen. Es handelt sich um die sogenannte Musikbox. Die 50 Probenräume bieten Platz für einen Teil der Musikerinnen und Musiker, die bislang im Kulturpark West in Kriegshaber untergebracht waren.

    Die offenen Ateliers im Gaswerk haben am Sonntag ebenfalls geöffnet. Von 12 bis 18 Uhr sind Einblicke in eine Industrie-Kultur möglich, die sich mittlerweile für zeitgenössische Kunst geöffnet hat. Der Eintritt ist frei.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden