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Augsburg: Israel-Fahne am Rathausplatz wird nur noch tagsüber wehen

Augsburg

Israel-Fahne am Rathausplatz wird nur noch tagsüber wehen

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    Die israelische Fahne am Rathausplatz wird künftig nur noch tagsüber wehen, nachdem sie zweimal heruntergerissen wurde.
    Die israelische Fahne am Rathausplatz wird künftig nur noch tagsüber wehen, nachdem sie zweimal heruntergerissen wurde. Foto: Anna Kondratenko (Archivbild)

    Die Stadt wird als Reaktion auf das zweimalige Herunterreißen der israelischen Flagge am Rathausplatz die Fahne künftig nur noch tagsüber wehen lassen. Sie wird in Zukunft jeden Abend eingeholt und morgens wieder aufgezogen. Die beiden Übergriffe auf die Fahne in den vergangenen Tagen hatten jeweils in den Abend- bzw. Nachtstunden stattgefunden. Ordnungsreferent Frank Pintsch (CSU) kündigte darüber hinaus an, dass Polizei und Ordnungsdienst im Rahmen ihrer Streifentätigkeit verstärkt am Rathausplatz unterwegs sein werden. 

    Polizei sucht weiter nach den Tätern von Mittwoch

    Die Flagge, die die Stadt nach dem Terrorangriff durch die Hamas auf Israel als Zeichen der Solidarität aufgezogen hatte, war am vergangenen Freitagabend sowie - nachdem sie ersetzt wurde - in der Nacht auf Mittwoch heruntergerissen und beschädigt worden. Die Tat am Freitagabend wurde auf Video festgehalten – auf der Plattform X (ehemals Twitter) wurde dieses tausendfach geteilt.

    Zum Vorfall am Freitag meldete sich ein 18-jähriger Syrer im Nachgang als Täter bei der Polizei. Die Suche nach den zwei Tätern von Mittwochnacht - laut Beschreibung handelte es sich um zwei junge Männer mit dunkler Kleidung - lief am Donnerstag weiter. Bisher habe man noch keine Verdächtigen ermittelt, so die Polizei.

    Die Stadt versucht aktuell, möglichst schnell eine neue israelische Fahne zu organisieren, nachdem innerhalb einer Woche zwei Flaggen beschädigt wurden. Die heruntergerissenen Fahnen befinden sich bei der Polizei als Beweismittel. Stand Donnerstag war noch unklar, wann wieder eine Fahne am Rathausplatz aufgezogen werden kann. 

    Wie die Stadt am Donnerstag erklärte, sei für die kommenden Tage aktuell keine pro-palästinensische Demonstration bei der Versammlungsbehörde der Stadt angemeldet. In mehreren deutschen Städten kam es zu solchen Versammlungen - teils wurden sie wegen zu erwartender antisemitischer Äußerungen verboten, teils liefen sie störungsfrei. Augsburg hat bisher kein grundsätzliches Verbot pro-palästinensischer Versammlungen erlassen, wie berichtet aber Leitlinien (u.a. Verbot der Hamas-Flagge) herausgegeben. Ordnungsreferent Pintsch erklärte, man beobachte die Lage zusammen mit der Polizei intensiv und sei darauf vorbereitet, auch kurzfristig zu reagieren. 

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) wandte sich am Donnerstag mit einem Friedensappell an alle Bürger. „In unserer Tradition als Friedensstadt ist uns das friedvolle Miteinander hier in Augsburg das höchste Gut. Wir müssen uns mit Menschlichkeit, Empathie und Respekt begegnen“, so Weber. Gerade jetzt sei es nötig, das friedliche Zusammenleben in Augsburg zu bewahren. Feindselige Parolen seien ein falsches Signal. "Und es muss selbstverständlich sein, dass wir uns gegenseitig in unserer Trauer um die vielen Toten und unzähligen Verletzten respektieren“, so Weber angesichts der Geschehnisse in Israel und dem Gazastreifen in den vergangenen Tagen. Klar sei aber auch, dass Terror nicht relativiert werden dürfe. Die Stadt Augsburg stehe an Israels Seite. (skro, ina)

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