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Augsburg: Interaktive Grafiken zeigen: So nutzt Augsburg die Fläche, die es hat

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Interaktive Grafiken zeigen: So nutzt Augsburg die Fläche, die es hat

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    Augsburg wächst, wodurch mehr Wohnraum notwendig wird. Gleichzeitig sollen neue Grünflächen entstehen und erhalten werden. Das ist nicht immer in Einklang zu bringen.
    Augsburg wächst, wodurch mehr Wohnraum notwendig wird. Gleichzeitig sollen neue Grünflächen entstehen und erhalten werden. Das ist nicht immer in Einklang zu bringen. Foto: Ulrich Wagner

    90 Kilometer ist die Grenze rund um Augsburg lang, sie umfasst eine Fläche von knapp 14.700 Hektar. Viel Raum, auf dem sich viel tut: Es wird gewohnt, gefahren, gewirtschaftet und noch viel mehr. All das zeigt sich auch in der Art, wie die Fläche der Stadt verbraucht und genutzt wird.

    Nach Daten von Geodaten- und Statistikamt gelten mehr als die Hälfte der Fläche als "Vegetation". Der Großteil entfällt dabei auf Waldgebiete. Wie "zugebaut" eine Stadt ist, zeigen dagegen die Kategorien "Siedlung" und "Verkehr". Unter Bayerns größeren Städten hat – gemessen an der Gesamtfläche – nur Ingolstadt weniger Siedlungs- und Verkehrsflächen als Augsburg (zusammen knapp 44 Prozent). Zum Vergleich: München liegt bei 75,4 Prozent, Nürnberg bei 61,7, Regensburg bei 57.

    Flächenverbrauch in Augsburg: Große Unterschiede zwischen Stadtteilen

    Innerhalb Augsburgs zeigen sich naturgemäß große Unterschiede. So ist der Vegetationsanteil in den ländlichen Stadtteilen Bergheim (91,4 Prozent), Siebenbrunn (91,2) oder Inningen (81,3) hoch, während etwa Industrie- und Gewerbeflächen in den Bereichen Rechts der Wertach, Lechhausen-Ost oder Haunstetten-Nord überproportional präsent sind. Eher mehr Fläche für Wohnbau und Verkehr wird dagegen in zentraleren Lagen gebraucht, dort ist der Grad der Versiegelung auch höher. "Augsburg hatte schon seit jeher ein kompaktes Stadtgebiet, das von der historischen Kernstadt sowie dem industriellen Erbe geprägt ist", teilt das Stadtplanungsamt mit. Entsprechend sei der Versiegelungsgrad in den Siedlungsbereichen "traditionell hoch", dem gegenüber stünden aber großzügige Landschafts- und Freiräume. "Das unterscheidet Augsburg von Städten, die sich in einer eher lockeren Bauweise weitgehend über das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt haben."

    Doch auch in Augsburg verschärft sich die Konkurrenz um Raum zunehmend. Die Stadt wächst, was mehr Wohnraum und Infrastruktur erfordert. Gleichzeitig sollen mehr Grünflächen entstehen oder erhalten werden, zum Beispiel für Artenschutz oder zur Vorbereitung auf Hitzephasen. Grundsätzlich, erklärt das Stadtplanungsamt, habe die Stadt den Anspruch, "ein demografisches und wirtschaftliches Wachstum zu gewährleisten." Flächenmäßig solle dies zunächst durch "Innenentwicklung" – also etwa Nachverdichtung – geschehen, und "nur in zweiter Linie durch moderate und verträgliche Entwicklung von Flächen im Außenbereich." Jedoch seien weitere Siedlungsmöglichkeiten gerade im innerstädtischen Bereich begrenzt – und so eine "behutsame integrierte Entwicklung von weiteren Bauflächen notwendig". Der Flächenverbrauch solle "auf das Nötigste reduziert werden".

    Bund Naturschutz plädiert für weniger Siedlungsbau in Außenflächen

    Das in diesem Zusammenhang wohl umstrittenste Projekt in Augsburg ist das Plangebiet Haunstetten-Südwest. Wo heute noch Wiese ist, sollen einmal auf 200 Hektar mindestens 10.000 Menschen leben. Johannes Enzler, Vorsitzender im Bund Naturschutz Augsburg, sieht in dem Projekt ein Beispiel, dass die Stadt "noch zu wenig planerische Innovation lebt". Dass dort so viel Außenfläche der Siedlungsentwicklung "zum Opfer" falle, sei "falsch". Auch Konversionsflächen würden aus seiner Sicht oft zu schnell "zugebaut", Beispiel sei das Sheridan-Areal. Ihm sei bewusst, dass es mehr Wohnraum brauche. Man habe dabei aber Spielraum, Platz zu sparen – etwa, indem man auf frei stehende Einfamilienhäuser verzichte, neue Gebäude grundsätzlich höher baue oder Parkplätze überbaue. Das Stadtentwicklungskonzept, 2019 beschlossen, sei dabei "nicht schlecht. Auf die Umsetzung kommt's aber an."

    Während die Anteile der "betonlastigen" Bereiche Siedlung und Verkehr von 2015 bis 2022 eher stiegen, nahmen sie 2023 eher ab. Das Gegenteil war im Bereich Vegetation zu beobachten: Der Anteil sank von 2015 bis 2022 eher, stieg 2023 aber wieder. Ob dahinter grundlegende Entwicklungen oder eine neue Bemessungsgrundlage der Daten stehen, ist laut Stadt unbekannt.

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