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Augsburg-Innenstadt: Übergriff am Christopher-Street-Day in Augsburg: Polizei ermittelt Verdächtige

Augsburg-Innenstadt

Übergriff am Christopher-Street-Day in Augsburg: Polizei ermittelt Verdächtige

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    Nach einer Parade zum Christopher Street Day in Augsburg soll es zu einem Angriff auf Teilnehmer gekommen sein.
    Nach einer Parade zum Christopher Street Day in Augsburg soll es zu einem Angriff auf Teilnehmer gekommen sein. Foto: Annette Zoepf (Archivbild)

    Nach einem körperlichen Übergriff auf Teilnehmer der Christopher-Street-Day-Parade im Juni vermeldet die Polizei nun einen Ermittlungserfolg bei der Identifizierung der Tatverdächtigen. Wie berichtet, kam es am 18. Juni kurz nach Ende einer Versammlung zum Christopher-Street-Day zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe Jugendlicher und Kinder und zwei Teilnehmern, die 16 und 19 Jahre alt waren. Inzwischen habe man acht der insgesamt wohl neun Tatbeteiligten identifizieren können, berichtet die Polizei. Der jüngste Beteiligte soll erst zwölf Jahre alt sein.

    Ursächlich für die Auseinandersetzung am 18. Juni 2022 waren nach Erkenntnissen der Ermittler zunächst lautstarke homophobe Äußerungen und Provokationen seitens der Jugendlichen und Kinder, "die dadurch ihre Ablehnung von Homosexuellen öffentlich wahrnehmbar zum Ausdruck brachten", so die Polizei. Der 16-Jährige und die 19-Jährige, die sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Heimweg von der Versammlung befanden, wurden demnach auf das Geschehen aufmerksam und gingen auf die Gruppe zu, um diese auf ihr Verhalten anzusprechen. Daraufhin seien die beiden aus der Gruppe heraus ebenfalls beleidigt worden. "Im weiteren Verlauf schlugen mehrere Personen aus der Gruppe mit Fäusten und Füßen auf die 16- und 19-Jährigen ein, unter anderem auch gegen deren Kopf", teilt ein Polizeisprecher mit. Die beiden wurden dadurch verletzt und mussten ambulant im Uniklinikum Augsburg behandelt werden.

    Angriff auf CSD-Teilnehmer in Augsburg hat wohl "homophoben Hintergrund"

    Die Ermittlungen des Staatsschutzes der Kriminalpolizei Augsburg wegen des Verdachts der Volksverhetzung und der gefährlichen Körperverletzung ergaben, dass es insgesamt neun mutmaßliche Tatbeteiligte gab. "Sechs von ihnen konnten bis zu Beginn der heutigen Maßnahmen identifiziert werden", teilt die Polizei mit. Dabei handelt es sich um zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren, drei Kinder im Alter von 13 Jahren und einem Kind im Alter von zwölf Jahren. Der 16-Jährige sitzt der Polizei zufolge in Untersuchungshaft, allerdings aufgrund eines anderweitig bestehenden Haftbefehls.

    Am Donnerstag in den frühen Morgenstunden durchsuchten die Ermittler nach Beschluss des Amtsgerichts Augsburg die Wohnungen der sechs Tatverdächtigen. Durch die Durchsuchungen sei es gelungen, zwei der bis dahin unbekannten Tatverdächtigen zu identifizieren, so die Polizei. Beide sollen 15 Jahre alt sein. Aufgrund des Haftgrundes der Fluchtgefahr "erließ der Ermittlungsrichter des

    Sascha Vugrin, der Vorsitzende des Vereins CSD Augsburg, hatte sich nach dem Übergriff im Gespräch mit unserer Redaktion erschüttert gezeigt. Der Vorfall zeige umso mehr, dass "wir für unsere Belange auf die Straße gehen müssen", sagte er. Man wolle gewaltfrei und gleichberechtigt leben und "uns nicht verstecken, um sicher zu sein". (jaka)

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