Vor rund einem Jahr hat die Stadtteilinitiative "Unser Hochfeld" ihre Arbeit aufgenommen. Seitdem ist einiges geschehen - unter anderem koordinieren die Mitglieder seit einiger Zeit die Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Organisationen (Arge) im Hochfeld, um die Netzwerkarbeit im Viertel voranzubringen. Das nächste große Projekt von "Unser Hochfeld" ist der Hochfeld-Park. Denn der soll möglichst schnell ein neues Gesicht bekommen, fordert die Initiative. In einer ersten Aktion ist er jetzt von Müll befreit worden.
"Das hat doch nichts mehr mit einem Park zu tun - das hier ist eine Mülldeponie", ärgert sich Andrea Shirvani von der Umweltgruppe der Stadtteilinitiative angesichts des Unrats, der sich hier angesammelt hat. Im Umfeld des derzeit geschlossenen Jugendhauses #Dreizehn liegen Pizzaschachteln und anderer Müll. Die Stadt reinige nur den Bereich um die nahen Tischtennisplatten - das Gebäude des Stadtjugendrings bleibe sich selbst überlassen.
Die Kerschensteiner Schule ist bei der Aktion dabei
Wirklich heftig wird es allerdings, je näher man im Park an die nahe Wohnbebauung kommt. In einem Gebüsch liegen angebrannte Möbel, in einem anderen zahllose Plastikbecher, die hier jemand entsorgt hat. Plastiktüten und Essensverpackungen findet man überall. Und dann gibt es noch ein paar ganz besondere "Fundstücke", welche die Mitglieder der Umweltgruppe vorzuweisen haben. In einem Gebüsch steht ein demontiertes Motorrad, einzelne Teile liegen verstreut zwischen anderem Unrat. Und gleich daneben lässt ein Metallgerippe erahnen, dass es mal ein Mofa gewesen sein dürfte.
Das gehört jetzt der Vergangenheit an. Der Müll wurde weggeräumt . "Für die großen Stücke waren genügend Erwachsene dabei", sagt Julian Laut vom Stadtjugendring. Der neue Leiter des Jugendhauses #Dreizehn ist ebenfalls Mitglied bei "Unser Hochfeld" und hat mit Jugendlichen an der Räumaktion teilgenommen. "Für uns ist es wichtig, neue Zielgruppen zu erschließen, wenn wir das Jugendhaus wiedereröffnen", sagt er. Deshalb sei der Stadtjugendring sehr interessiert daran, mit Schülerinnen und Schülern aus der Kerschensteiner Schule in Kontakt zu kommen. Denn auch die Schule war Teil der großen Räumaktion, berichtet Andrea Shirvani. 40 Schüler und einige Lehrkräfte haben an dieser ersten Aktion teilgenommen, sagt sie. Dabei ging es nicht um das reine Aufräumen - die Schule wolle das Thema Müll im Unterricht behandeln und auch künftig mit der Umweltgruppe zusammenarbeiten. Man sehe die Räumaktion als Probelauf für viele weitere Projekte, so Shirvani.
Die Arge hat zum Hochfeldpark viele Wünsche an die Stadt Augsburg
Jetzt wo der Park sauber ist, wolle man sich zusammensetzen, um in der Arge Wünsche an die Stadt zusammenzutragen, berichtet der Vorsitzende von "Unser Hochfeld", Günter Dürr. In der Arge sind mittlerweile die Kirchen ebenso organisiert wie der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das SOS-Kinderdorf, die Kerschenstein Schule und der Helferkreis Asyl.
Aus Sicht des Stadtjugendrings etwa, braucht man im Park dringend einen überdachten Unterstand für die Jugendlichen. "Der Bereich um das Jugendhaus wird aufgrund mehrerer Vandalismus-Vorfälle vermutlich eingezäunt - dann haben die Jugendlichen gar nichts mehr, wo sie sich bei schlechtem Wetter treffen können, wenn der Jugendtreff geschlossen ist", begründet er den Wunsch. Auch die Sportmöglichkeiten im Park seien nicht optimal. Zwar gibt es ein Fußballfeld - doch das sei mit Holzspänen ausgelegt und alles andere als angenehm zum Spielen. Von der Seite der Arge wären auch mehr Sitzgelegenheiten für ältere Menschen wünschenswert, ergänzt Dürr.
Zuletzt hatte es 2021 einen Aktionstag der Stadt im Hochfeld gegeben. Unter "Dein Park im Hochfeld" wurden Ideen erarbeitet, wie die Grünanlage aufgewertet werden könne. Seitdem sei aber nicht mehr viel passiert, kritisieren die Mitglieder von "Unser Hochfeld". Allerdings habe man gehört, dass die Stadt in den kommenden Jahren Gelder für den Park bereitstellen wolle. Für diese Zeit werde man mit konkreten Ideen bereitstehen, verspricht Dürr.