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Augsburg: Testpflicht in Kitas: Über 100 Augsburger Einrichtungen setzen auf Pool-Tests

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Testpflicht in Kitas: Über 100 Augsburger Einrichtungen setzen auf Pool-Tests

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    Ein Kind beim Corona-Test mit einem speziellen Lolli.
    Ein Kind beim Corona-Test mit einem speziellen Lolli. Foto: R. Weihrauch (Symbol)

    Kindertagesstätten waren in der Corona-Pandemie anders als die Schulen lange Orte, an denen nur wenig getestet wurde - das ändert sich nun. Bereits seit Mitte Dezember finden an vielen Augsburger Kindertagesstätten PCR-Lolli-Tests statt. Seit Montag gilt die Testpflicht an bayerischen Kitas. Demnach beteiligen sich seit Anfang der Woche weitere Einrichtungen an der PCR-Pool-Testung. "Aktuell haben wir damit rund 100 Einrichtungen in Augsburg, die Lolli-Tests in den Einrichtungen durchführen. Weitere Einrichtungen werden sich im Laufe des Monats ebenfalls noch anschließen", sagt Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne). Die Bereitschaft der Eltern, dabei mitzumachen, ist offensichtlich groß - es gibt aber Lücken.

    Augsburgs größte Einrichtung - die Kita St. Elisabeth in Lechhausen - nimmt seit dieser Woche an den PCR-Pool-Testungen teil. Leiterin Maria Marberger war in den vergangenen Tagen viel am Telefon. Mal musste sie Eltern erklären, wie die PCR-Pool-Tests funktionieren, dann Auskunft darüber geben, warum es an ihrer Kita St. Elisabeth keinen Berechtigungsschein für Selbsttests mehr gibt. Das alles sei mit viel Aufwand verbunden. Der Aufwand ging an ihrer Kita schon vor Wochen los: Im Herbst habe sich die Einrichtung dazu entschieden, das städtische Angebot der PCR-Pooltests an Kitas anzunehmen. "Denn das ist natürlich die sicherste Variante", sagt Maria Marberger. Nach dem Entschluss wurden die Eltern befragt, ob sie ihr Kind durch den sogenannten PCR-Lollitest testen lassen wollen. Maria Marberger war von dem Ergebnis überrascht.

    Testpflicht: Etwa 95 Prozent der Kitakinder von St. Elisabeth machen mit

    "Von den Kindern der sechs Kindergarten-Gruppen und der einen Krippengruppe machen etwa 95 Prozent am PCR-Pool-Test mit." Die anderen Kinder müssen nun dreimal wöchentlich anderweitig getestet werden - und die Eltern per Handschrift versichern, dass ihr Kind negativ getestet ist. Überprüfen könne das die Kita freilich nicht. Marberger: "Das glauben wir den Eltern. So viel Vertrauensvorschuss bekommen sie jetzt von uns." Die hohe Beteiligungsquote am Lollitest habe womöglich auch finanzielle Aspekte. Denn nachdem sich die Lechhauser Einrichtung für die Einführung des PCR-Pool-Tests entschieden hat, bekommen Eltern, deren Kinder daran nicht teilnehmen, keinen Berechtigungsschein für Selbsttests mehr. Vereinzelt hätten sich dadurch nun auch Eltern im Nachhinein für den PCR-Test entschieden. "Wir haben gleich gesagt, dass das jetzt erst ab Februar möglich ist. Denn mit der Einführung und Durchführung der Tests haben wir jetzt schon genug zu tun."

    Die Kinder werden im Morgenkreis zweimal wöchentlich den Lollitest durchführen. Das Kitapersonal müsse von den Kindern jeweils zwei Proben erstellen - eine für die Sammel- und eine für die Einzelprobe, diese kennzeichnen und schließlich auch auf einer Liste vermerken, wer getestet wurde. Marberger: "Ich kann jede Kita verstehen, die sagt, dass sie dafür zusätzliches Personal bräuchte."

    Corona-Testpflicht an Kitas: Eltern berichten von "Staus" an den Eingängen

    In der Tat haben nicht alle Kitas in Augsburg in freier Trägerschaft das PCR-Angebot angenommen. In über 100 Einrichtungen, etwas mehr als die Hälfte aller Augsburger Kitas, müssen die Eltern ihr Kind zu Hause selbst mit Schnelltests verpflichtend am Montag, Mittwoch und Freitag testen. Am Montag kam es in machen Einrichtungen zum Start der Testpflicht zu Staus an den Eingängen - manche Eltern wollten von der Testpflicht trotz Anschreibens nichts mitbekommen haben oder hatten nicht das richtige Formular von der Internetseite des Sozialministeriums ausgedruckt, mit dem die Tests dokumentiert werden. Die Einrichtungen, die weiterhin auf Elterntests setzen, machen mitunter eine Störung des Gruppenalltags durch PCR-Tests im Kitaalltag geltend - oder, dass die Abnahme des Tests zu aufwendig sei.

    Die PCR-Tests seien in den Einrichtungen gut angelaufen, sagt Bildungsreferentin Martina Wild auf Anfrage. "Derzeit gibt es in Einzelfällen Probleme - wie beim Registrieren der Eltern, da die E-Mail-Adresse unleserlich war, oder bei Eltern, die zwei oder mehr Kinder in Einrichtungen haben, aber nur ein Kind angelegt haben." Mit dem Dienstleister Armin Labs habe die Stadt einen guten Partner an der Seite, der in diesen Fällen schnell kommuniziere und Fehler rasch behebe.

    Berechtigungsscheine für Selbsttests sind Eltern in Augsburg wichtig

    Vom Gesamtelternbeirat komme eine große Zustimmung für die Einführung der PCR-Pooltests. Ein großes Anliegen der Eltern sei es, dass auch Eltern, deren Kinder an Kitas sind, welche am PCR-Pool-Test teilnehmen, ergänzend zu den Lollitests weiterhin Berechtigungsscheine für die Selbsttests beziehen könnten. "Gerade für den Besuch der Einrichtungen am Montag wäre ein Selbsttest am Sonntag zu Hause sinnvoll. Dieses Anliegen halte ich ebenso für wichtig und sinnvoll", sagt Wild. Trotz steigender Corona-Zahlen war die Lage an den Kitas am Dienstag noch ruhig: Derzeit seien lediglich drei Einrichtungen im Stadtgebiet von Corona-Fällen betroffen, teilt das Bildungsreferat mit.

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