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Augsburg: In diesem Laden sollen Cevapcici die Kulturen zusammenbringen

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In diesem Laden sollen Cevapcici die Kulturen zusammenbringen

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    Wurst, Käse und Snacks wie Dracula-Bonbons: Waren rumänischer Herkunft bietet seit einiger Zeit das Geschäft Doina an.
    Wurst, Käse und Snacks wie Dracula-Bonbons: Waren rumänischer Herkunft bietet seit einiger Zeit das Geschäft Doina an. Foto: Ulrich. Wagner

    „Pofta buna!“ – so wünscht man sich in Rumänien „Guten Appetit“, wenn der Tisch mit Speisen aus dem Balkanland gedeckt ist. Hier in Deutschland dürften eher wenige Menschen mit der rumänischen Küche vertraut sein. Geht es nach Händler Gabriel Ignat, soll sich das bald ändern. Er hat eine Philosophie.

    „Wir wollen, dass die Menschen zusammenkommen. Sowohl die in Augsburg lebenden Rumänen als auch Deutsche sollen die Möglichkeit haben, landestypische Lebensmittel zu bekommen.“ Der gebürtige Rumäne ist der Bezirksgeschäftsführer der Marktkette Doina, die rumänische Spezialitäten anbietet und auch in Augsburg eine Filiale betreibt. Was macht die rumänische Küche aus? Und was gibt es in dem Supermarkt alles? Der Besuch beginnt an der Wursttheke.

    Im Doina-Markt sticht die Wursttheke zuerst ins Auge

    Sie dürfte vielen Kunden beim Betreten des Ladens zuerst ins Auge stechen. Es gibt Fleisch und Wurst in allen Größen und Formen. Auf Produkte aus Massentierhaltung verzichte man, sagt Ignat. „Besser ist es einen Euro teurer und dafür gute Qualität.“ Eine Spezialität seien die Cevapcici, also Hackfleischröllchen. Sie würden nach eigener Rezeptur hergestellt und das in unterschiedlichen Variationen. Mehr als fünf Monate sei an der Rezeptur gearbeitet worden. „Essen verbindet Menschen, vereint Nationalitäten“, sagt Ignat. In das Geschäft in der Brückenstraße kämen längst nicht nur Rumänen, sondern auch viele Deutsche, Russen, Griechen und Türken. Die Mitarbeiter würden demnach verschiedene Sprachen sprechen, sodass die Kommunikation zu möglichst vielen Kunden möglich sei.

    Im Doina-Markt geht es aber nicht nur um die Wurst: Auch Süßigkeiten, Weine, Käse, eingelegtes Gemüse, Eintöpfe, Tapas und Pasteten gehören zum Sortiment. Und natürlich Dracula-Bonbons. Immerhin soll der berühmte Vampir in Transsilvanien sein Unwesen getrieben haben, das heute in Rumänien liegt. Zudem gibt es Halal-Produkte, die in ihrer Zubereitung den Speisevorschriften des Islam entsprechen. Stolz ist Ignat auf das Brot, das in der eigenen Bäckerei hergestellt werde. Es werde in einem Steinofen gebacken und danach schockgefroren. Das Brot gibt es in verschiedenen Größen und es sei mit ausgewählten Gewürzen „wie von der Oma“ zubereitet, wie Ignat sagt.

    Doina-Märkte gibt es neben Augsburg unter anderem in Heidenheim, Nürnberg, Crailsheim und Aalen. Geht es nach Ignat, dann soll die Kette weiter wachsen. Bis Ende 2021, so der Plan, werden bis zu 40 Läden geöffnet haben und mehr als 2600 Produkte anbieten. In der Fuggerstadt soll es bald einen zweiten Doina-Markt geben: Vorgesehen ist er in Oberhausen in der Donauwörther Straße.

    Der Doina-Markt bietet in Augsburg rumänische Spezialitäten an. Was es dort alles gibt, zeigt ein Streifzug.
    Der Doina-Markt bietet in Augsburg rumänische Spezialitäten an. Was es dort alles gibt, zeigt ein Streifzug. Foto: Liliana Ludwig

    Wer mit Gabriel Ignat spricht, merkt, dass der Händler seine eigne Philosophie hat: „Doina ist echt, ohne Schnickschnack“, sagt der, den es einst von Berlin nach Augsburg verschlagen hat. Er habe schon immer nach Bayern gewollt, sagt Ignat. Die Kette Doina biete ihre Produkte auch in islamischen Lebensmittelläden an. Für Ignat ein Beleg dafür, dass „eine gute Zusammenarbeit zwischen einem islamischen und einem rumänisch-christlichen Geschäft möglich ist“.

    Für Anregungen seiner Einkäufer sei er offen, sagt der Rumäne. Den größten Gewinn für seinen Laden sehe er nicht im Geld, sondern „in der Happiness der Kunden“.

    Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 21 Uhr, samstags von 9 bis 19 Uhr.

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