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Augsburg: In der Geisterbahn auf dem Plärrer sorgt der Chef selbst für den Gruselfaktor

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In der Geisterbahn auf dem Plärrer sorgt der Chef selbst für den Gruselfaktor

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    Johan Hinzen ist Betreiber der Geisterbahn auf dem Augsburger Plärrer.
    Johan Hinzen ist Betreiber der Geisterbahn auf dem Augsburger Plärrer. Foto: Klaus Rainer Krieger

    Ein abgetrennter Kopf schaukelt plötzlich vor dem Gesicht eines Mädchens. Der Kopf ist aus Plastik, doch er verfehlt nicht seine Wirkung. Die Schreie des Mädchens hallen über den Festplatz. Was im ersten Moment irritierend neben all dem Gelächter des Augsburger Herbstplärrers erscheint, ist Johan Hinzens Geschäftsmodell: Er betreibt das Geisterhaus "Haunted Mansion". Übergroße Spinnen, Skelette und Figuren mit abnormalem Aussehen schmücken seine Attraktion. Wer sich vor das Gruselhaus setzt, muss damit rechnen, von interaktiven Gestalten attackiert zu werden. Und im Inneren treibt manchmal auch der Chef persönlich seine Grusel-Späße mit den Gästen.

    Er sei schon immer von Geisterhäusern fasziniert gewesen, sagt Johan Hinzen. Seit mehreren Generationen ist seine Familie im Schausteller-Geschäft. Schon sein Uropa betrieb Autoscooter. Er sei mit dem Schaustellertum groß geworden, habe Freunde in der Szene und liebe die Freiheit, die er durch das Schaustellerleben erfahre. Dennoch wollte er dem Publikum eine Attraktion bieten, die er noch nicht aus seiner Familie kannte. Er wollte den Besuchern der Volksfeste etwas präsentieren, was eher untypisch ist: ein Geisterhaus mit Gondeln.

    So funktioniert die Geisterbahn auf dem Plärrer in Augsburg

    Seit dem Jahr 2005 tourt Johan Hinzen inzwischen mit seinem Geisterhaus zu Volksfesten und Freizeitparks. In herkömmlichen Geisterhäusern fahren die Besucher dabei in kleinen Wagen, die sich auf Schienen durch die dunklen Gänge bewegen. Die "Haunted Mansion" biete durch Gondeln ein besonderes Fahrerlebnis, sagt er. Frei baumelnde Beine der Gäste sollen dabei auch Potenzial für mehr angsteinflößende Effekte bieten, da man sich weniger beschützt fühlen soll. Dabei laufen die Gondelschienen auch an der Außenseite des Geisterhauses entlang. Es soll das Gefühl entstehen, man schwebe über die Köpfe der Plärrer-Besucher. "Man will als Betreiber das Beste für sein Publikum", sagt Hinzen.

    Die "Haunted Mansion" tourt durch ganz Europa. Neben Deutschland zieht es Johan Hinzen dabei besonders häufig nach Österreich, in die Schweiz oder nach England. In den Niederlanden, seinem Herkunftsland, ist er nur selten auf Volksfesten vertreten. Er sagt, die Menschen in den

    Hinzens Geisterhaus ist eine besondere Attraktion auf dem Herstplärrer

    Der Mann hinter dem Geisterhaus freut sich, wieder reisen zu können. Zwei Jahre hat er wegen der Corona-Pandemie weniger Geld mit seinem Herzensstück verdient. Corona-Zuschüsse hat Hinzen nicht bekommen, berichtet er. Um sich und seine Mitarbeiter weiterhin mit Arbeit zu versorgen, halfen sie in einer Spedition aus oder versetzten Solaranlagen.

    Über die Jahre wurde das Geisterhaus von Johan Hinzen immer wieder umgebaut. Sein Anspruch ist es, dass "die Fahrgäste lächelnd beim Ausgang rauskommen, und dass sie schreien", sagt er grinsend. Um alle Besucher zu begeistern, ist er ständig auf der Suche nach neuen Figuren und Effekten. Dafür besucht er mit seiner Familie rund um Halloween gerne Freizeitparks, um sich inspirieren zu lassen. Obwohl Hinzen viel gesehen hat, erschrickt selbst er sich dort noch ab und an. Für sein eigenes Geisterhaus ist es ihm wichtig, dass die Elemente auf Familien ausgelegt sind, und nicht zu viel Horror beinhalten. Abends, wenn das Publikum älter wird, gestalte er es gruseliger, sagt er.

    Die "Haunted Mansion" ist aktuell das zweite Mal auf dem Augsburger Plärrer. Johan Hinzen ist begeistert davon, wie viele Gäste in Tracht über das Gelände ziehen. Ihm fällt auf, dass sich die

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