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Augsburg: In das alte Pustet-Gebäude in der Karolinenstraße zieht ein Supermarkt

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In das alte Pustet-Gebäude in der Karolinenstraße zieht ein Supermarkt

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    In das ehemalige Pustet-Gebäude soll 2025 ein Supermarkt einziehen.
    In das ehemalige Pustet-Gebäude soll 2025 ein Supermarkt einziehen. Foto: Peter Fastl

    Die Karolinenstraße in der Augsburger Innenstadt gilt schon seit einiger Zeit als Sorgenkind. Viele Ladenflächen sind seit Langem nicht belegt, das macht die Straße unattraktiv. Bei Immobilienhändlern zählt sie ohnehin schon nicht mehr zur 1A-Lage. Hinzu kommen das große Gerüst am Brandhaus und Leerstände an prominenter Stelle, wie dem ehemaligen Pustet- oder Müller-Gebäude. Doch so langsam kommt Bewegung in die auch als Baderhaus bekannt – gibt es konkrete Pläne, deren Umsetzung bereits begonnen hat. Dazu will die Stadt 2023 mit der Umgestaltung des Straßenzugs beginnen und auch beim Brandhaus soll es im nächsten Jahr vorwärtsgehen.

    Seit dem Umzug des Buchhändlers Pustet in die Annastraße im Mai steht das bisherige Gebäude in der Karolinenstraße leer. Das Augsburger Bauunternehmen Puschak hat es gekauft und entwickelt es nun neu. Der hintere Gebäudeteil zur Altstadt hin wird bereits entkernt und für Abbrucharbeiten vorbereitet, diese sollen noch im Oktober starten. Mit dem Neubau, für den bereits alle Genehmigungen vorliegen, will

    In das ehemalige Pustet-Gebäude in Augsburg zieht ein Supermarkt

    Für den historischen Kopfbau des Gebäudes zur Karolinenstraße hin gibt es ebenfalls konkrete Pläne. Im Erdgeschoss wird ein Supermarkt einziehen. "Die Verträge sind bereits unterzeichnet", so Puschak, der aber noch nicht verraten will, um welchen Lebensmittelhändler es sich handelt. Zuletzt hatten sich vor allem Rewe und Edeka in Innenstadtlagen niedergelassen. Kommen wird der Markt aber erst, wenn die Bauarbeiten am hinteren Gebäudeteil abgeschlossen sind. Schließlich soll der Händler die gesamte Fläche im Erdgeschoss belegen – vom historischen Kopf- bis hinein in den Neubau. Im Untergeschoss, wo lange das Gasthaus "König von Flandern" ansässig war, soll es wieder ein gastronomisches Angebot geben. Hier sei man noch auf der Suche nach einem Interessenten.

    Am Rückgebäude des ehemaligen Pustet-Gebäudes laufen die Vorbereitungen für den Abbruch. Bis 2025 soll hier ein Neubau entstehen.
    Am Rückgebäude des ehemaligen Pustet-Gebäudes laufen die Vorbereitungen für den Abbruch. Bis 2025 soll hier ein Neubau entstehen. Foto: Peter Fastl

    Dieser soll dann auch eine Außengastronomie anbieten. Möglich machen das Pläne der Stadt für die Sanierung und Neugestaltung der Karolinenstraße. Nach derzeitigem Stand könnte in den Sommerferien 2023 mit dem Umbau begonnen werden. Dieser sieht wie berichtet unter anderem vor, die Gehwege zu verbreitern, um auch Außengastronomie zu ermöglichen, mehr Bänke aufzustellen und die Bordsteine abzusenken. Die Straßenbreite soll künftig auf 6,5 Meter reduziert werden, was zur Folge hat, dass die Ladezone für Autos – in der Karolinenstraße gilt tagsüber ein eingeschränktes Halteverbot – drastisch reduziert wird. Ergänzend denkt die Stadt darüber nach, die Straße vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

    Für den Müller-Flachbau gibt es noch keine konkreten Pläne

    Insgesamt soll der Umbau helfen, den Straßenzug wieder attraktiver zu machen und so Leerstände zu füllen. Das ist bislang nur kaum bis überhaupt nicht gelungen. Der ehemalige Champions-Laden wird seit einiger Zeit zwar von wechselnden Künstlerinnen und Künstlern bespielt, ob es Interessenten für eine dauerhafte Vermietung gibt, ist allerdings unklar. Auch das ehemalige Eiscafé Cortina ist nach wie vor verwaist, gleiches gilt für Ladenflächen in der angrenzenden Passage, die zur Karlstraße führt. Der Müller-Flachbau direkt gegenüber steht seit Schließung der Drogerie-Filiale 2020 ebenfalls leer. Hier hat der Eigentümer aber bereits angekündigt, diesen durch einen mehrgeschossigen Neubau zu ersetzen. Was im Detail entstehen soll und wann, ist aber nicht bekannt. Die Eigentümer teilen auf Anfrage lediglich mit, dass man sich in der Planungsphase befinde und dabei sei, Genehmigungen einzuholen.

    Konkreter sind dafür die Pläne für das Gebäude mit der Hausnummer 15. Dieses war im Sommer 2021 schwer durch ein Feuer beschädigt worden. Noch immer ist das Brandhaus von einem Gerüst eingehaust. 2023 soll allerdings mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Das Architekturbüro Schrammel hat hierfür die Planungen übernommen. Jetzt gehe es darum, den vorhandenen Denkmalkern verträglich mit neuer Bausubstanz zusammenzufügen, heißt es. Selbst für Fachleute sei das ein schwieriges Puzzle. Bis die Karolinenstraße ein neues Gesicht erhält, wird es also noch einige Monate dauern.

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