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Augsburg: In Augsburg öffnen immer mehr Corona-Schnelltestzentren

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In Augsburg öffnen immer mehr Corona-Schnelltestzentren

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    Auf immer mehr privaten Plätzen gibt es Corona-Schnelltestzentren. Auch auf dem Gelände des Turnvereins Augsburg in der Gabelsberger Straße.
    Auf immer mehr privaten Plätzen gibt es Corona-Schnelltestzentren. Auch auf dem Gelände des Turnvereins Augsburg in der Gabelsberger Straße. Foto: Silvio Wyszengrad

    Vor der Gymnastikstunde oder dem Restaurantbesuch noch kurz zum Schnelltest vor Ort? Dies könnte möglich sein, sobald wieder Lockerungen beschlossen sind. Denn immer öfter bewerben sich private Betreiber in Zusammenarbeit mit Fitnessstudios, Clubs oder Sportvereinen um den Betrieb von Schnelltestzentren. Seit Mai hat auch der Turnverein Augsburg (TVA) auf seinem Gelände an der Gabelsberger Straße in Göggingen ein öffentliches Schnelltestzentrum. Betrieben wird es von den Johannitern, nutzen können es nicht nur Mitglieder des TVA, sondern auch Sportler umliegender Vereine sowie alle Bürger. Die Tests sind kostenlos und die Idee dahinter nicht ganz uneigennützig.

    "Das Testzentrum soll unseren Sportlern bei Lockerungen die Möglichkeit geben, ohne Umstände vor Ort einen Schnelltest zu machen", sagt Christian Butz, Leiter Organisation. Das schaffe einen Anreiz, schnellstmöglich zurück in den Verein zu kommen. Die Dokumentation, Organisation sowie die Abrechnung übernimmt der Betreiber - in diesem Fall die Johanniter. "Das ist für uns und die Sportler ein guter Service", so Butz.

    Auf dem Willy-Brandt-Platz in Augsburg gibt es jetzt ein Schnelltestzentrum

    Immer mehr privat initiierte und gleichzeitig öffentlich zugängige Testzentren entstehen in der Stadt. Aktuell liegen der Augsburger Verwaltung laut Gesundheitsreferat rund 35 Anfragen vor, darunter von Fitnessstudios oder Club-Betreibern. 14 Anfragen wurden unterschrieben, zwei abgelehnt. Wer ein Testzentrum betreiben darf, ist laut Gesundheitsreferat in der Coronavirus-Testverordnung festgelegt: Beauftragt werden externe Anbieter unter anderem unter der Voraussetzung, dass die Tests von geschultem Personal durchgeführt und alle Arbeitsschutzmaßnahmen eingehalten werden. Außerdem müssten dem Gesundheitsamt wöchentlich die Testzahlen mitgeteilt, sowie positive Nachweise gemeldet werden. Die Abrechnung erfolgt über die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB). Ob eine vorherige Anmeldung nötig ist, legen die jeweiligen Betreiber fest.

    Auf immer mehr privaten Plätzen gibt es Corona-Schnelltestzentren. Auch auf dem Gelände des Turnvereins Augsburg in der Gabelsberger Straße.
    Auf immer mehr privaten Plätzen gibt es Corona-Schnelltestzentren. Auch auf dem Gelände des Turnvereins Augsburg in der Gabelsberger Straße. Foto: Silvio Wyszengrad

    Auch auf dem Willy-Brandt-Platz gibt es seit Mittwoch ein neues Angebot. GN Concept Care, ein Augsburger Unternehmen für Medizin- und Pharmaprodukte, bietet dort täglich von 8.30 Uhr bis 20 Uhr kostenlose Schnelltests an. Inhaber Tolga Günes rechnet mit bis zu 1000 Tests pro Tag, die er für Mitarbeiter der City-Galerie, deren Kunden und umliegende Beschäftigte und Anwohner durchführen wird und mit denen er ein Hochfahren des Lebens bei möglichen Lockerungen unterstützen könnte. "Der Willy-Brandt-Platz ist ideal, weil er zentral liegt", beschreibt er die Standortwahl, die in Absprache mit Center-Manager Axel Haug getroffen wurde. Dieser sagt: "Sollte es bald wieder Lockerungen geben, ist es für uns wichtig, ausreichend Testkapazitäten für unsere Besucher zu haben." Schon jetzt bietet die Apotheke in der City-Galerie Tests an. GN Concept Care hat zudem angekündigt, seine Öffnungszeiten bis 22 Uhr auszuweiten, sollte das Kino demnächst öffnen.

    Dass die Testangebote über die städtischen Angebote hinaus erweitert werden, hält man auch bei der Stadt für sinnvoll. Zwar sei eine verlässliche Prognose, wie viel Kapazitäten bei Lockerungen in einer Stadt wie Augsburg gebraucht würden, momentan nicht möglich, man erwarte jedoch, dass der Bedarf steigt, wenn bei sinkender Inzidenz Einzelhandel und Gewerbe hochfahren und eventuell auch Gastronomie, Kinos, Sporteinrichtungen und Kultureinrichtungen wieder öffnen können. Somit sei es sinnvoll, neben den kommunalen Testzentren und den Testmöglichkeiten in Apotheken auch Bürgertests bei externen Dienstleistern möglichst flächendeckend anzubieten.

    Schnelltest in Augsburg: Noch gibt es mehr Angebot als Nachfrage

    Noch liegen die Kapazitäten nach Angaben der Stadt höher, als die Nachfrage. Allein in den städtischen Schnelltestzentren sowie dem Testzentrum an der Messe und bei den Apotheken bestand laut Stadt zuletzt die Möglichkeit für über 33.000 Antigen-Tests pro Woche. Weil inzwischen weitere Apotheken hinzugekommen sind, darunter die Anna-Apotheke am Königsplatz und die Gudjons-Apotheke im Textilviertel, dürfte die Zahl mittlerweile höher liegen. Tatsächlich durchgeführt wurden in diesen Einrichtungen in der vergangenen Woche rund 12.000 Tests.

    Für die Betreiber privat initiierter Schnelltestzentren sind aber nicht allein die Zahlen entscheidend. Ihnen geht es auch um die Nähe zum jeweiligen Angebot. Ein Beispiel ist der Zoo. Seit Dienstag gibt es ein Schnelltestzentrum auf dem Parkplatz. Es ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet, für jedermann zugänglich und wird von einem Apotheker aus Gersthofen und dessen Geschäftspartner betrieben. Sie selbst sind mit ihrer Idee auf den Zoo zugegangen und dort auf offene Ohren gestoßen. Denn Zoo-Chefin Barbara Jantschke hofft, dass diese Möglichkeit auch jene Kunden zu einem Besuch im Zoo animiert, die bislang womöglich den Aufwand gescheut haben, vorab noch eine Teststation anzusteuern. Außerdem spendet der Betreiber 50 Cent pro durchgeführtem Schnelltest an den Tiergarten.

    Um den Bürgern eine bessere Übersicht über alle Testangebote zu geben, plant die Stadt eine Auflistung im Internet. Derzeit sind dort nur die städtischen Angebote genannt. Dazu gehören neben den Schnelltestzentren in der Maximilianstraße, an der Plärrerwache sowie dem Testzentrum an der Messe mittlerweile auch sechs dezentrale Anlaufstellen in verschiedenen Stadtteilen.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Corona: Erste Lockerungen erfordern mehr Testkapazitäten

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