Die kriegerischen Ereignisse, die sich seit 15 Tagen 1500 Kilometer entfernt abspielen, "können uns nicht kaltlassen". Das sagt Pfarrer Michael Kratschmer von der Pfarreiengemeinschaft Christkönig und St. Franziskus in Hammerschmiede und Firnhaberau zu einem Vorschlag seiner Pfarrgemeinderäte und -rätinnen. Sofort griff er deren Vorschlag auf, am Freitagnachmittag um 16 Uhr drei Minuten lang die Kirchenglocken für "Frieden in der Ukraine" läuten zu lassen. Gehör fand er mit diesem Vorstoß auch bei seinem evangelischen Kollegen Wolfgang Borchardt von der Pfarrei St. Lukas.
Kirchenglocken läuten am Freitag in Augsburg: Aktion nun täglich um 16 Uhr
Die Solidaritätsbekundung mit den europäischen Nachbarn, die mittlerweile millionenfach ihr Land verlassen und sich in Sicherheit flüchten, soll keine einmalige Angelegenheit bleiben. Wie Kratschmer sagt, ist geplant, die Kirchenglocken jetzt täglich um 16 Uhr sprechen zu lassen, solange der Konflikt nicht beigelegt ist. Dieses weithin hörbare Signal sei womöglich auch eine Anregung für alle anderen Gemeinden in der Friedensstadt Augsburg. Schön wäre es seiner Meinung nach, stimmten möglichst viele Pfarrgemeinden in den Kanon mit ein. Immer nachmittags würde dann die Stadt von imposantem Klang aufgerüttelt.
Hören Sie sich dazu auch unseren Podcast an. Die Augsburgerin Tanja Hoggan-Kloubert spricht über die Angst um ihre Eltern in der Ukraine – und die überwältigende Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung.