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Augsburg: In Augsburg kommen wieder deutlich mehr Flüchtlinge an

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In Augsburg kommen wieder deutlich mehr Flüchtlinge an

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    In der städtischen Notunterkunft sind über 200 Personen aus der Ukraine untergebracht. Das soll laut Sozialreferent Martin Schenkelberg keine Dauerlösung sein.
    In der städtischen Notunterkunft sind über 200 Personen aus der Ukraine untergebracht. Das soll laut Sozialreferent Martin Schenkelberg keine Dauerlösung sein. Foto: Silvio Wyszengrad

    Seit Monaten sind wieder mehr Geflüchtete in Deutschland angekommen. Bayern meldet einen Anstieg von Menschen, die einen Erstantrag auf Asyl gestellt haben, und auch in Augsburg befinden sich aktuell deutlich mehr Flüchtlinge in den staatlichen und städtischen Einrichtung als noch vor einem Jahr. Die Stadt und die Regierung von Schwaben suchen deshalb wieder nach Unterkünften, die sie anmieten können. "Die Stadt weil weiterhin rund 200 Geflüchtete in der städtischen Notunterkunft untergebracht sind", sagt Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU). "Die dortige Unterbringung stellt keine dauerhafte Lösung dar." Gesucht werden bevorzugt Häuser, in denen jeweils 20 oder mehr Personen unterkommen könnten.

    Die Stadt Augsburg beherbergt derzeit 1540 geflüchtete Menschen

    Im Februar, kurz vor Ausbruch des Ukraine-Krieges, habe die Stadt 680 Flüchtlinge beherbergt. Innerhalb weniger Monate hat sich die Zahl mehr als verdoppelt und ist auf 1540 angewachsen. Sozialreferent Schenkelberg sagt: "Dies zu stemmen und die Unterkünfte sowie die Bewohnerinnen und Bewohner zu betreuen, ist eine enorme Aufgabe, die nur dank der Welle von Hilfsbereitschaft und Sympathie sowie durch das große gesamtgesellschaftliche Engagement lösbar ist." Es sei das Ziel, von Anfang an die Integration zu fördern und es den Geflüchteten zu ermöglichen, so schnell wie möglich in selbst angemietete Wohnungen zu ziehen. Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes in Augsburg sei dies aber eine Aufgabe, die noch viel Zeit und Mühe kosten werde.

    Die Stadt beherbergt derzeit rund 880 Menschen, die aus der Ukraine geflohen sind, sowie rund 660 Asylbewerber aus anderen Herkunftsländern. Insgesamt wurden seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine rund 1300 Kriegsflüchtlinge in städtischen Unterkünften untergebracht, etwa 400 sind aber inzwischen wieder ausgezogen – teils kamen sie in Privatwohnungen unter, teils zogen sie in andere Orte, andere kehrten in die Heimat zurück.

    In den staatlichen Einrichtungen der Regierung von Schwaben entwickelt sich die Anzahl der Geflüchteten in dieselbe Richtung: In den Augsburger Anker-Einrichtungen befinden sich derzeit 783 Personen. Der Großteil der Bewohner stammt aus dem Irak und Afghanistan, teilt die Regierung von Schwaben mit. 719 Menschen sind in den staatlichen Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Sie stammen vorwiegend aus Nigeria,

    Die weltweiten Flüchtlingsströme haben wieder zugenommen

    Aufgrund der Corona-Pandemie hatte es in den vergangenen zwei Jahren vielfach Reisebeschränkungen gegeben, die die Flucht deutlich erschwerten. Die Beschränkungen sind nun größtenteils weg. Nachdem die Pandemie unter anderem die wirtschaftliche Situation in vielen Ländern verschlechterte, der Krieg in der Ukraine ausgebrochen und in der Folge die Ernährungssituation in zahlreichen Ländern schwierig geworden war, hätten nun Flüchtlingsströme wieder zugenommen, erklärt die Regierung von Schwaben.

    Der Freistaat gab kürzlich gegenüber unserer Redaktion an, dass bayerische Anker-Einrichtungen bereits überbelegt seien. Das ist in Augsburg noch nicht der Fall. "Die Augsburger Einrichtungen sind derzeit noch nicht zu 100 Prozent ausgelastet", teilt Sprecher Karl-Heinz Meyer auf Anfrage mit. Die Regierung von Schwaben sei aber im ganzen Regierungsbezirk auf der Suche nach neuen Unterkünften, die als Gemeinschaftsunterkunft oder als Übergangswohnheim genutzt werden können. Für die Anmietung einer Gemeinschaftsunterkunft in Augsburg lägen der Regierung aktuell keine geeigneten Angebote vor.

    Ein Objekt als Übergangswohnheim angemietet

    Im Stadtgebiet Augsburg ist aber ein Mietvertrag für ein kleineres Übergangswohnheim abgeschlossen worden. "Für ein weiteres Objekt stehen wir wegen der Anmietung als Übergangswohnheim vor der Vertragsunterzeichnung. Jedoch werden für beide Gebäude noch jeweils baurechtliche Nutzungsänderungen benötigt. Die Vermieter kümmern sich darum", sagt Sprecher Karl-Heinz Meyer. Wenn alles klappe, könnten in den beiden Häusern zunächst bis zu 57 Personen untergebracht werden. Ein weiteres Mietangebot für ein Objekt zur Nutzung als Übergangswohnheim werde derzeit noch geprüft.

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