Seit sie acht ist, macht Melanie Baumeister Bauchtanz. "Mit 16 habe ich Tribal Fusion entdeckt", sagt die Augsburgerin. Die Bezeichnung stammt aus den USA und heißt heute Fusion Dance. Dabei handelt es sich um einen speziellen Stil des
Während der Schulzeit betreibt sie Tanzsport und erhält Auszeichnungen, darunter mit 19 den Titel "Best Vize Tribal Bellydancer". Zu dieser Zeit entsteht auch ihr Künstlername: Melli Sarina. Sarina bedeute so viel wie Fürstin oder Prinzessin. Da jedoch alle mit einem Doppelnamen in der Szene unterwegs seien, sagt sie, wurde daraus
Melanie Baumeister macht ihr Abitur am Holbein-Gymnasium. Anschließend studiert sie an der Universität München ein Semester Bio-Chemie. "Ich habe aber ziemlich schnell gemerkt, dass das nicht meins ist." Stattdessen beginnt sie 2011 am Starnberger See eine Ausbildung zur Hotelfachfrau. Bauchtanz ist nur eine Freizeitbeschäftigung zu dieser Zeit. Dennoch holt sie den Titel "Best International Tribal Performer". Oft schleppt sie sich mit Muskelkater die vielen Treppenstufen im Hotel nach oben. Sie wolle immer alles viel zu gut machen, sagt Baumeister. 2014 schließt sie ihre Ausbildung erfolgreich ab.
Ihre Inspiration holte sich die Augsburger Tänzerin aus den USA
Während sie als Hotelfachfrau arbeitet, reist sie 2014 zum Tanzfestival "The Tribal Massive" in Las Vegas. Auf der Bühne improvisiert sie. Angetan von den Bewegungen der damals 23-Jährigen, wird Tänzerin Zoe Jakes auf sie aufmerksam. Sie hat die Fusion-Szene in den USA in den 1990ern mitbegründet. Als professionelle Bühnentänzerin tourt Jakes mit ihrer Band Beats Antique durch die
Zurück von der Ausbildung beginnt die junge Augsburgerin Unterricht zu geben. Langsam aber stetig macht sie sich mit ihren Wellenbewegungen in der Szene in Europa einen Namen. "Eine Bauchwelle ist eine muskuläre Welle, die durch die Bauchmuskeln läuft", sagt Melli Sarina und ergänzt: "Mein Tanzstil ist sehr fließend, aber nicht wie Wasser, eher wie Honig oder ein Gel, ein Liquid." Dadurch sei sie auf den Namen gekommen. Den Stil habe es schon gegeben, aber sie habe ihn weiterentwickelt und zu ihrem Markenzeichen gemacht. "Alle Bewegungen im Körper sind dabei fließend miteinander verbunden, man lässt einen Ball aus Muskelenergie durch den Körper fließen und kreiert damit wunderschöne Kombinationen."
In den Jahren 2015 und 2016 fliegt sie für Weiterbildungen und Showperformances nach Las Vegas. 2017 tourt sie durch Frankreich, Italien, Österreich, Spanien, Großbritannien, Portugal und Polen. Auch in Amerika ist sie mehrmals. "Zwischendrin habe ich auch geheiratet und mein Tanzstudio eröffnet", sagt Melanie Baumeister. 2019 plant die Tanzlehrerin mehrere Workshops, unter anderem in Guatemala und Australien, als sie schwanger wird. Nachdem ihr Kind zur Welt gekommen ist, tritt die Tänzerin kürzer. Auch, weil Corona alle Freizeitbereiche zum Erliegen bringt.
Doch sie nutzt die Zeit und bildet sich im therapeutischen Sportbereich weiter und ist jetzt auch postnatale Fitnesstrainerin. Ihr Ziel sei es, erst den Körper zu heilen, sodass das Tanzen wieder ein Genuss werden könne. "Viele Frauen haben mit den Knien oder Füßen Probleme", sagt die Tanzlehrerin. Deshalb gibt sie ihren Schülern auch Tipps, wie Fehlstellungen behoben werden können.
Im August gibt es ein großes Tanzfest in Augsburg
Nachdem die meisten Pandemie-Einschränkungen weggefallen sind, möchte die 31-Jährige wieder Fahrt aufnehmen und durch die Lande touren. Im kommenden März wird sie in Lyon Unterricht geben. "Ich bin wieder auf dem Weg", sagt sie. Am 13. August organisiert Melli Sarina ein großes orientalisches Tanzfest im Abraxas in Augsburg, sie tritt dann auch selbst auf. Neben internationalen Stars der Tanzszene kündigt sie ihre Lehrerin Zoe Jakes an, die das erste Mal nach Europa kommt.