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Augsburg: Ideen für eine schönere Bürgermeister-Ackermann-Straße

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Ideen für eine schönere Bürgermeister-Ackermann-Straße

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    Die Stadt möchte die Bgm.-Ackermann-Straße weniger „autobahnartig“ gestalten und schlägt die Idee im Rahmen der Internationalen Mobilitätsausstellung in München vor. Was konkret vorgesehen ist, ist noch unklar.
    Die Stadt möchte die Bgm.-Ackermann-Straße weniger „autobahnartig“ gestalten und schlägt die Idee im Rahmen der Internationalen Mobilitätsausstellung in München vor. Was konkret vorgesehen ist, ist noch unklar. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    In Hamburg wurden als „Problemviertel“ geltende Quartiere im Hinblick auf den Klimawandel umgestaltet und teils neu bebaut (unter anderem mit auf Pfählen in einem Wasserbecken stehenden Mehrfamilienhäusern), in Wien entstanden eine Reihe von innovativen Wohnvierteln unter sozialen Gesichtspunkten, im Raum Stuttgart wird ein Parkhaus fast ganz aus Holz mit Umnutzungsmöglichkeit in ein Wohngebäude gebaut - all das sind Projekte, die im Rahmen von Internationalen Bauausstellungen entstanden sind. Bis zum Jahr 2034 will auch die Metropolregion München im Rahmen einer Bauausstellung mehrere Projekte zum Thema „Räume der Mobilität“ umsetzen. Auch aus Augsburg wurden mehrere Projektideen eingereicht - vor allem seitens der Stadt, aber auch durch die Alt-Augsburg-Gesellschaft und die Bürgeraktion Pfersee.

    „Innovative Konzepte gemeinsam entwickeln“

    Ob daraus tatsächlich IBA-Projekte werden, ist noch unklar, weil eine Auswahl aus den 120 Ideen aus dem Großraum München getroffen werden muss. Baureferent Steffen Kercher (parteilos) spricht aber von einer „riesigen Chance“, die sich biete. „Die Frage nach zukunftsfähiger Mobilität beschäftigt alle. Jetzt gilt es, innovative Konzepte gemeinsam zu entwickeln und einem internationalen Publikum zu präsentieren“, so Kercher. Die Bauausstellungen sind keine Ausstellungen auf abgeschlossenen Geländen, sondern finden gewissermaßen im Freiland anhand von umgesetzten Projekten statt. Was an Ideen auf dem Tisch liegt:

    -Go West: Die Stadt möchte die „Stadtautobahn“ Bürgermeister-Ackermann-Straße umgestalten. Das bedeutet, dass Rad- und öffentlicher Nahverkehr sowie die Aufenthaltsqualität gestärkt werden sollen, etwa durch eine bessere Verknüpfung von Grünflächen. Die Idee eines Stegs zwischen Supply-Center und Reese-Park gibt es seit langem, aus Geldmangel wurde sie nie umgesetzt. Zudem entwickle sich das Umfeld der Ackermann-Straße mit neuen Wohngebieten rasant. Fürs geplante Quartier auf der Weltwiese schwebt der Stadt etwa ein Konzept vor, das durch Anordnung von Wohnen, Nahversorgung und Kita den Verzicht aufs Auto erleichtern soll. Inwieweit die Linie 5 bei den Überlegungen eine Rolle spielt, ist unklar, doch dass sie zum Projektende 2034 fertig wäre, so sie überhaupt gebaut wird, ist unwahrscheinlich.

    -Stadt statt Straße: Die Stadt schlägt vor, ein „Baukostensystem“ zu entwickeln, mit dem bestimmte Straßen vom Verkehrs- zum Aufenthaltsraum werden können, etwa für temporäre Sommersperrungen (“Sommerstraße“), wenn sich viele Leute im Freien aufhalten. Auch die geplante Umgestaltung einer Straße kann so vorab unter Realbedigungen erprobt werden.

    -Wege des Wassers: Dabei geht es um die bessere Verknüpfung der 22 Welterbe-Stätten. Das kann ein besseres Wegeleitsystem oder eine App sein, aber auch Infrastruktur wie Busparkplätze oder Nahverkehr.

    -Uni-Klinik: Die Projektidee „Mobilitätskonzept Universitätsmedizin Augsburg“ sieht vor, im Zuge des Uni-Klinik-Neubaus Überlegungen zu entwickeln, wie das Haus mit dem öffentlichen Nahverkehr erschlossen werden kann und für Studenten gut mit dem Rad erreichbar ist. Die Uniklinik sei wohl die Einrichtung in Augsburg mit dem größten Einzugsbereich. Auch hier ist die Frage, welche Rolle die Linie 5 spielen wird.

    -Mobilitäts-Hub: Im noch nicht bebauten Teil des Reeseparks ist ein Wohnquartier mit einem multifunktionalen Quartiersparkhaus vorgesehen. Dieses Gebäude soll Teil der IBA werden. Das Quartiersparkhaus soll nicht nur zum Abstellen von Autos, sondern auch zum Treffpunkt für Bewohner werden. Denkbar sind auch Sharing-Angebote sowie Einzelhandel, eine Paketstation, zusätzliche Wohnungen oder eine Dachterrasse.

    Eine grünere Augsburger Innenstadt als „Willkommens-Angebot“

    -Innenstadt: Die Alt-Augsburg-Gesellschaft hat unter dem Motto „Kultur des Ankommens“ eine Idee der Innenstadt mit mehr Grünvernetzung entwickelt. Vorschläge wie ein begrünter Rathausplatz sind bereits bekannt. Auch für das Viertel zwischen Bahnhof und Schaezlerstraße schlägt die Alt-Augsburg-Gesellschaft Verbesserungen vor, am Bahnhofsvorplatz etwa eine Bepflanzung mit großkronigen Bäumen.

    -Pferseer Zentrum: Die Bürgeraktion Pfersee schlägt über den neu zu gestaltenden Platz bei St. Michael hinaus eine Umgestaltung in der Stadtberger Straße und der Fröbelstraße vor. Damit soll der Westen des Stadtteils besser zusammengebunden werden. Die Bürgeraktion schlägt vor, die Linie 6 im Zweirichtungsverkehr in die Stadtberger Straße zu verlegen und sie vom Autoverkehr weitgehend zu befreien. Dieser soll dafür auf die Fröbelstraße verlegt werden. Auch im Umfeld der Kirche St. Paul sollen Straßen umgestaltet werden, sodass etwa mehr Platz für Bäume ist.

    Innerhalb der IBA werden die Projektideen nun geprüft. Die Stadt Augsburg ist Gesellschafterin der IBA, zusammen mit den Städten München und Ingolstadt sowie den Landkreisen München und Freising und dem Verein Europäische Metropolregion. Dafür bezahlt sie jährlich 150.000 Euro. Politisch hatte es wegen des Beitritts Diskussionen gegeben, weil nicht alle Stadträte einen Nutzen sehen. Allerdings könne man von der Teilnahme profitieren, etwa durch Unterstützung beim Zugang zu Fördermitteln und einem Netzwerk sowie internationale Aufmerksamkeit, so die Argumentation der Stadt.

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