Der letzte Satz ihrer Rede mag für manche wie eine Drohung klingen, für die meisten ist er ein Versprechen: "Ich werde nicht ruhig sein." Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber – beigefarbener Wollmantel, pinkfarbener Schal, die kinnlangen Haare zum Zopf gebunden – steht vor einem Papp-Meer aus "Augsburg ist bunt"-Schildern. Welcher Partei sie angehört, spielt in diesem Moment keine Rolle. Für die CSU-Politikerin geht es heute um mehr als Parkbänke, Kindertagesstätten und andere kommunale Aufgaben. "Es geht um mein Land, meine Demokratie und meine Freiheit", ruft sie ins Mikrofon. Bei der Demo gegen Rechtsextremismus Anfang Februar in Augsburg steht sie vor 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern exponiert auf einer Bühne am Rathausplatz – und ist doch eine von vielen. "Ich bin hier als Bürgerin dieser Stadt, vor allem aber als Mensch." Damit, betont sie, sei eigentlich alles ausgedrückt.