In der Zeitung war Tina Klewin nur eine kurze Randnotiz: "Eine Autofahrerin war gegen 22.40 Uhr anderen Verkehrsteilnehmern aufgefallen, weil sie Schlangenlinien fuhr." Die Nacht endete für Klewin damals im Polizeiarrest. Sie war mit 2,2 Promille alkoholisiert. Klewin verlor erst den Führerschein, dann den Job. Für die zierliche, quirlige Frau war das nicht nur der Tiefpunkt ihres Lebens. Jene Nacht wurde zum Wendepunkt. "Ich war so geschockt über mich", erzählt sie jetzt, vier Jahre später. "Ab da fing ich an, ehrlich zu mir zu sein." Ihren Weg aus der Alkoholsucht beschreibt die 42-Jährige, die eine Ballett- und Poledance-Schule leitet und zudem als Rettungssanitäterin arbeitet, in ihrem Buch "Herz sucht Mut – Seele sucht Halt". Offen spricht sie darüber, wie es einst so weit kommen konnte.
Augsburg