"Das Leben ist verrückt, aber ich hatte ein sehr gutes." Mit diesen Zeilen hat sich Silvia Laubenbacher vor einigen Tagen von Menschen, die ihr nahestanden, verabschiedet. Die bekannte TV-Moderatorin starb in der Nacht auf Samstag an Krebs. Die heimtückische Krankheit, von der sie hoffte, sie besiegt zu haben, war zurückgekehrt.
Silvia Laubenbacher starb in ihrem Zuhause in München. Ihr Mann und die beiden Kinder waren bei ihr. Mit Ehemann Percy Hoven, Moderator, Künstler und Synchronsprecher, war sie vor wenigen Jahren in die Landeshauptstadt gezogen. Zuvor hatte die Familie in Bobingen im Landkreis Augsburg gelebt. Zu dem Familienhaus gehörte ein riesiger Garten mit alten Bäumen, der sich bis zur Singold erstreckte. Silvia Laubenbacher mochte die Gartenarbeit, erfreute sich an den Blumen, kochte selbstgeerntetes Obst ein. Von ihrer Leidenschaft für die Natur konnten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer des Regionalfernsehsenders a.tv überzeugen.
Erinnerungen an Silvia Laubenbacher: "Sie war herrlich uneitel"
Die gebürtige Augsburgerin führte durch "ihre" a.tv-Sendung "Gartenträume". In dem Format, das die große, attraktive Frau über alles liebte, stellte sie die schönsten Gärten in der Region vor, fachsimpelte mit den Besitzerinnen und Besitzern über die Bepflanzung. Das rote Poloshirt und die roten Gummistiefel waren dabei immer ihr Markenzeichen. Silvia Laubenbacher, die mit Ehemann Percy Hoven auf öffentlichen Veranstaltungen und auf roten Teppichen zu sehen war, konnte glamourös sein, aber ebenso pragmatisch und bodenständig.
Kolleginnen und Kollegen von a.tv erzählen, sie sei herrlich uneitel gewesen, was in der Fernsehbranche eher selten vorkomme. "Da wurde auf dem Gang noch schnell ein T-Shirt mit einer Kollegin getauscht, weil ihres vor der Kamera nicht gut rüberkam." Sie sei sehr hilfsbereit und kollegial gewesen, habe junge Moderatorinnen gecoacht. "Silvia war eine wunderbare Kollegin, unser ganzes Team hat sie fest ins Herz geschlossen", sagt Bernhard Hock, Geschäftsführer der rt1.media group. "Sie wird uns fehlen."
Alexandra Holland, Geschäftsführerin der Mediengruppe Pressedruck und der rt1.media group, sagt: "Wie sehr viele andere in unserem Unternehmen bin auch ich sehr traurig über den viel zu frühen Tod von Silvia Laubenbacher. Wir alle haben ihr sehr viel zu verdanken. Sie war über viele Jahre hinweg ein prägendes Gesicht unseres Senders - und ein Vorbild für Lebensmut und Optimismus."
Für diese Sendungen war die Augsburger Moderatorin bekannt
Silvia Laubenbacher war vor zehn Jahren zu a.tv gekommen. Sie war dort Hauptmoderatorin, führte durch die Nachrichtensendung a.tv aktuell. Damit gab sie dem Lokalsender auch im Fernsehfenster von RTL ein Gesicht. Neben den "Gartenträumen" sowie den Talksendungen "Stadtgespräch" und "Zeit zu reden" stand sie auch für Sondersendungen wie "Presseball live" oder bei Livesendungen zu Wahlen vor der Kamera. Viele Menschen dürften Silvia Laubenbacher auch noch aus ihrer Zeit bei ProSieben kennen.
Dort moderierte sie etliche Jahre bis 2009 das Nachrichtenmagazin "Sam". Begonnen hatte ihre Medienkarriere einst beim ehemaligen Augsburger Lokalsender Radio Sunshine. Silvia Laubenbacher war ein Mensch, der das Leben liebte. Mit ihrem Mann traf sie gerne Freunde, sie war eine begeisterte Theatergängerin, reiste in andere Länder, wichtig war ihr vor allem die Familie. Als bei ihr im Jahr 2014 Brustkrebs diagnostiziert wurde, war das für Ehemann Hoven und die Kinder ein schwerer Schock. Doch Silvia Laubenbacher ließ sich ihre positive Lebenseinstellung nicht nehmen, nahm den Kampf gegen die Krankheit auf. Sie sagte damals, der Krebs habe sie einiges gelehrt.
Selbst vor ihrem Tod fand Laubenbacher aufmunternde Worte
Unzufriedenheit und negativen Gedanken gab sie seitdem keinen Raum mehr. Auch war es ihr egal, was andere über sie sprachen. In einem Interview mit unserer Redaktion sagte sie vor fünf Jahren: "Der Krebs hat mich bekehrt, mich demütiger gemacht." Die Mutter einer Tochter und eines Sohnes ließ sich damals die Brust abnehmen, sprach ganz offen darüber. Sie galt als geheilt, hatte aber immer Respekt davor, dass der Krebs zurückkehren könnte. Vor gut zwei Jahren erhielt die Moderatorin erneut die schreckliche Diagnose. Dieses Mal war der Krebs unheilbar. Ihre positive Einstellung zum Leben konnte er aber bis zum Schluss nicht zerstören.
Selbst in den letzten Wochen vor ihrem Tod war Silvia Laubenbacher es, die Freunden und Bekannten aufmunternde Worte zukommen ließ. Man solle sie in Erinnerung behalten, wie sie war, schrieb sie und versicherte: "Ich bin nicht traurig. Ich will es jetzt nur noch mit Anstand und Würde zu Ende bringen." Als Freunde sie an Silvester fragten, was sie sich für das Jahr 2022 wünsche, sagte sie: "Überleben." Es war ihr nicht vergönnt.