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Augsburg: Hunderte neue Wohnungen: So verändert die Ackermann-Straße ihr Gesicht

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Hunderte neue Wohnungen: So verändert die Ackermann-Straße ihr Gesicht

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    Das Wohngebiet Ackermann-Park nördlich des Dehner-Gartenmarkts in Kriegshaber ist jetzt fast komplett bezogen. Um die 1000 Menschen leben dort.
    Das Wohngebiet Ackermann-Park nördlich des Dehner-Gartenmarkts in Kriegshaber ist jetzt fast komplett bezogen. Um die 1000 Menschen leben dort. Foto: Ulrich Wagner

    Augsburgs zuletzt größtes laufendes Wohnbauprojekt - der so genannte Ackermannpark nördlich des Dehner-Gartenmarkts an der Bgm.-Ackermann-Straße - ist nach gut drei Jahren Bauzeit am Mittwoch offiziell fertiggestellt worden. Schätzungsweise mehr als 1000 Menschen sind in den 500 Wohnungen untergekommen. Das Projekt war noch weit vor den Verwerfungen auf dem Immobilienmarkt begonnen worden und dürfte - abgesehen vom ebenfalls laufenden Großprojekt auf dem Ladehof am Hauptbahnhof - fürs Erste ein Ende der großen Quartiersentwicklungen in Augsburg markieren. Die Investoren halten sich seit einem Jahr angesichts der Zinswende mit Neubauprojekten zurück - die Zahl der Baugenehmigungen und Baufertigstellungen stürzte ab. Nächstes großes Projekt könnte die Bebauung des Zeuna-Stärker-Areals in Oberhausen (750 Wohnungen werden), wobei das Genehmigungsverfahren noch läuft. 

    Das Neubauviertel hat einen Park mit Spielplatz.
    Das Neubauviertel hat einen Park mit Spielplatz. Foto: Peter Fastl

    Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) sagte bei der Einweihung des von der Dehner-Eigentümerfamilie Weber umgesetzten Ackermannparks, dass die Stadt zwar über die städtische Wohnbaugruppe versuche, den Wohnungsengpass zu beheben, der private Wohnungsbau aber eine wesentliche Säule sei. Das Quartier zeige, wie ein modernes großstädtisches Viertel unter ökologischen und sozialen Gesichtspunkten aussehen könne. Man merke aufgrund der Innenhofgestaltung kaum, dass das Viertel dicht bebaut sei, wie es zunehmend üblich wird. Über den öffentlich zugänglichen Park mit Spielplatz (er wird erst in einigen Wochen freigegeben) und die Kita werde das Quartier mit Kriegshaber ein Stück weit verzahnt - ein Thema, das sich bei größeren Neubaugebieten zunehmend stellt. Auf dem Reese-Areal, künftig auch auf dem Obi-Areal und auch bei Zeuna-Stärker setzt die Stadt auf Nachbarschaftszentren, um soziale Anlaufpunkte und Scharnierstellen zu den umgebenden Stadtteilen zu schaffen. "Das ist es, was die Stadt tun kann. Der Rest muss mit der Zeit wachsen", so Weber. 

    130 geförderte Wohnungen im Quartier an der Augsburger Ackermann-Straße

    Im neuen Quartier bleibt ungefähr die Hälfte der Wohnungen im Eigentum der Familie Weber und wird vermietet, die andere Hälfte wurde verkauft. Insgesamt liegt die Zahl der geförderten Wohnungen im Quartier (zusammen mit dem bereits fertiggestellten Neubau des Unternehmens Scherer an der Grenzstraße) bei etwa 130. Hierbei bekommen die Bewohner nach Einkommen gestaffelt einen staatlichen Zuschuss. Christine Weber sagte als Vertreterin der Eigentümerfamilie, dass es gelungen sei, das Projekt trotz der Schwierigkeiten durch Corona ohne Verzögerungen und große Kostensteigerungen fertigzustellen. 

    Der Bereich um die Bgm.-Ackermann-Straße entwickelte sich zuletzt zu einem städtebaulichen Schwerpunkt. Neben dem neuen Wohnquartier, das von der Straße einige hundert Meter zurückversetzt liegt, entstehen an der Hauptverkehrsstraße und in ihrem Umfeld auf eine Strecke von etwa einem Kilometer in absehbarer Zeit mehrere neue Projekte. Dabei soll auch die geplante Straßenbahnlinie 5 eine Rolle spielen - nicht absehbar ist allerdings, wann sie fahren wird. Das Genehmigungsverfahren für den ersten Abschnitt in Bahnhofsnähe läuft seit mehr als zweieinhalb Jahren, der zweite Abschnitt durch die Ackermann-Straße zur Uniklinik ist momentan noch weiter in der Planung. Abgesehen von diesem Projekt entsteht an der Bgm.-Ackermann-Straße noch einiges mehr: 

    Die Firmenzentrale der Wohnbaugruppe soll kommendes Jahr in Betrieb gehen.
    Die Firmenzentrale der Wohnbaugruppe soll kommendes Jahr in Betrieb gehen. Foto: Peter Fastl
    Hinter der Shell-Tankstelle läuft aktuell eine Bodensanierung. Auf dem Areal könnten Studentenwohnungen und eine Privatschule entstehen.
    Hinter der Shell-Tankstelle läuft aktuell eine Bodensanierung. Auf dem Areal könnten Studentenwohnungen und eine Privatschule entstehen. Foto: Peter Fastl
    • Sanierungsfläche hinter der Shell-Tankstelle: Hinter der Tankstelle laufen aktuell große Erdarbeiten. Auf der Fläche befand sich früher eine Tankstelle der US-Streitkräfte, perspektivisch ist dort eine Neubebauung geplant. Wie berichtet führte das Evangelische Siedlungswerk (ESW) vor einem Jahr einen Architektenwettbewerb durch. Geplant ist dort ein siebenstöckiger Komplex mit etwa 120 Studentenapartments und ein Neubau für die private Liro-Grundschule mit Dach-Pausenhof. Aktuell ist laut ESW aber kein Baubeginn absehbar. Ursprünglich sollte die Bodensanierung gleichzeitig mit dem Neubau durchgeführt werden, die städtische Wohnbaugruppe als Entwicklungsgesellschaft für das ehemalige Kasernenareal packt sie nun aber unabhängig vom Neubau an. Dazu wird der Boden fünf bis sechs Meter tief ausgehoben und auf Schadstoffgehalt überprüft. Bis Ende November soll die Sanierung fertig sein.
    An der Bgm.-Ackermann-Straße entsteht die Polizeiinspektion Augsburg-West.
    An der Bgm.-Ackermann-Straße entsteht die Polizeiinspektion Augsburg-West. Foto: Peter Fastl
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