Mit dem Sonnenschein kommen am Freitagnachmittag auch die Besucher auf das Festivalgelände am Oberhauser Gaskessel. Fröhlich tanzen sie zu der Musik oder unterhalten sich. Endlich wieder ein Festival, freuen sich die Besucher, die die Festivalstimmung in den vergangenen Monaten sichtlich vermisst haben.
Natalie Weise, 22, und ihre Freundin Luzie Rieth, 22, kommen aus Eichenau aus dem Kreis Fürstenfeldbruck und sind am frühen Nachmittag bei Regen losgefahren. "Uns war es total egal, dass es regnet. Wir haben uns einfach nur auf das Festival gefreut", erzählt Weise.
Sie war bereits einmal auf dem Modular-Festival - das vergleichsweise kleine Festival mit den liebevoll dekorierten Gelände habe ihr sofort gefallen. Dass es in diesem Jahr aufgrund von Corona-Maßnahmen gleich um einiges kleiner ist und an der Bühne am Kessel gerade einmal 500 und auf der Streuobstwiese 250 Personen Platz finden, ist ihnen egal. "Wir sind dankbar, dass es stattfindet. Ich finde das voll in Ordnung so. In einen Club könnte ich jetzt gar nicht gehen, das wäre mir zu heftig", sagt Rieth.
"Augsburgs größte Technoparty"
Clubstimmung kommt an der Bühne am Kessel schnell auf. Dort steht der Freitag im Zeichen elektronischer Musik: DJs aus acht Augsburger Clubs legen auf. Für Festivalleiter Patrick Jung ist das der Höhepunkt des Tages. "Das wird Augsburgs größte Technoparty. 500 Leute werden hier das Nachtleben genießen", sagt er. Dass dabei auch die Abstände eingehalten werden, regeln Sicherheitskräfte. Stefan Meitinger steht mit Mitarbeitern am Rand und beobachtet die Szenerie. Ab 16. Juli startet dort sein Sommer am Kiez.
Doch dieses Wochenende ist das Areal in der Hand von jungen und junggebliebenen Besuchern. Bianca, 29, Manuel, 32, und Lorenz, 32, sitzen auf einer Biertischgarnitur auf der Streuobstwiese. Weil die Karten für das komplette Festival in acht Minuten verkauft waren, ist Lorenz leer ausgegangen. Deshalb genießen die Freunde noch ein wenig Zeit in dem Bereich, der keinen Eintritt kostet. "Das finde ich gut, weil manche vielleicht spontan einfach mal hinschauen oder sich nicht mit einer Eintrittskarte festlegen wollen", sagt Manuel, der gemeinsam mit Bianca eine Karte ergattert hat und später den Bereich wechselt. Die Freunde sind froh, dass wieder etwas stattfindet und sie Normalität erleben können. Einfach draußen sein und laute Musik hören - darauf freuen sie sich. Musik gibt es dort auch auf einer kleinen Bühne. Daneben gibt es Programm. Am Freitag können am Stand vom Arbeitskreis Gender Buttons gefertigt werde, am Samstag gibt es weitere Info- und Aktionsstände. Am Sonntag findet bei freiem Eintritt auf dem Gelände von 12 bis 20 Uhr ein Fest für Jugend, Kinder und Familien statt.
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