Die Nachricht der Hausverwaltung, die kürzlich an die Bewohner eines Mehrfamilienhauses im Augsburger Stadtteil Lechhausen ging, hatte es in sich. Dass der Winter teurer werden könnte, damit hatten die Bewohner gerechnet. Doch die Zahlen, die in dem Schreiben genannt werden, haben Schock-Potenzial. Statt wie bisher fünf Cent pro Kilowattstunde könnten beim Gaspreis künftig an die 50 Cent fällig werden, heißt es darin. Die Rechnung für Heizung und Warmwasser würde sich verzehnfachen. Wer vorher zum Beispiel 50 Euro pro Monat an Heizungskosten bezahlt hat, müsste dann fast 500 Euro aufbringen. Betroffen davon ist unter anderem ein Rentner-Ehepaar, das nun wohl an sein Erspartes ran muss. Auch andere Bewohner von Mehrfamilienhäusern schildern solche Preissprünge - mal sind es 600 Prozent, mal 500 Prozent. Der Ärger der Betroffenen richtet sich in mehreren Fällen gegen die Augsburger Stadtwerke. Denn auch Stammkunden droht zumindest vorübergehend der Weg in die teure und unkalkulierbare Ersatzversorgung mit Gas. Verbraucherschützer haben Zweifel, ob das Agieren der Stadtwerke so zulässig ist.
Augsburg